Vereinigte Staaten
Hunderte Studenten von US-Polizei verhaftet

Foto: dpa/STEFAN JEREMIAH

In den Vereinigten Staaten haben sich die Studentenproteste gegen den Gazakrieg intensiviert, was zu über hundert Festnahmen führte. Im ganzen Land rückte die Polizei aus, um Demonstrationen aufzulösen.

Eines der Vorfälle ereignete sich an der University of Southern California in Los Angeles, Kalifornien, wo 93 Personen während einer propalästinensischen Demonstration festgenommen wurden. Die Polizei der Stadt erklärte, dass die Festnahmen aufgrund von Hausfriedensbruch erfolgten, nachdem die Demonstranten sich geweigert hatten, den Campus zu verlassen. Die LAPD hatte eingegriffen, um die Universität bei der Durchsetzung ihrer Regeln zu unterstützen, die besagen, dass der Campus frei von unbefugtem Zutritt sein soll. Die Protestierenden hatten zuvor die Parole "From the river to the sea – Palestine will be free" gerufen, um ihre Solidarität mit dem palästinensischen Volk auszudrücken.

Die Ursprünge der Protestbewegung liegen an der Columbia University in New York, wo bereits in der vergangenen Woche Dutzende von Festnahmen stattfanden, nachdem die Universitätsverwaltung die Polizei gerufen hatte, um einen Protest zu beenden. Ähnliche Konfrontationen fanden auch in Texas statt, wo Polizisten an der University of Texas in Austin eingesetzt wurden, um Studenten zu konfrontieren, die Slogans wie "Nieder mit der Besatzung" riefen.

Die Forderungen der Protestierenden beinhalten eine transparentere Geschäftsbeziehung zwischen ihren Universitäten und Unternehmen, die Geschäfte mit Israel machen oder von dem Konflikt im Gazastreifen profitieren. Diese Forderungen sind der Ausgangspunkt für die aufkeimende Protestbewegung, die sich nun über mehrere Universitäten im ganzen Land ausgebreitet hat.

Am Mittwoch schlugen Demonstranten auf dem Campus der Columbia University Zelte auf und schwenkten palästinensische Flaggen, um ihren Unmut über den Gazakrieg zum Ausdruck zu bringen. Die Universitätspräsidentin, Minouche Shafik, forderte daraufhin die Polizei auf, einzugreifen und die Demonstranten zu entfernen, da sie den Campus unbefugt betreten hatten und angeblich eine Gefahr für den Universitätsbetrieb darstellten.

Die Festnahmen und das Vorgehen der Polizei haben eine Diskussion über Meinungsfreiheit und das Recht auf friedliche Proteste ausgelöst. Insbesondere in den sozialen Medien, wie TikTok, äußern viele Jugendliche ihre Kritik an der US-Polizei und stellen die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen in Frage.

Während die Proteste weitergehen und sich auf andere Universitäten ausbreiten, steht die Aufnahmeprüfung für den Jahrgang 2024 bevor, was darauf hindeutet, dass die Spannungen zwischen den Studierenden und den Universitätsverwaltungen weiter zunehmen könnten.

Autor:

Egemen Semih Köse aus Duisburg

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