An der historischen und denkmalgeschützen Bergheimer Mühle ist ein Flügel abgebrochen
Hoffen auf Investitionen
Zusammen mit den Bürgern ist die CDU Rheinhausen schockiert über den Flügelbruch der Bergheimer Mühle. Ist diese doch das emotionale Herzstück Bergheims und in ihrer Einzigartigkeit, Würde und Schönheit unersetzlich. Dazu gehören auch die Flügel, von denen jetzt einer auf den Boden gekracht ist.
1794 erbaut, ist die Bergheimer Mühle eine von sechs noch erhaltenen Windmühlen in Duisburg (220 in NRW, 400 in Deutschland). Die Mühle wurde im Krieg beschädigt und später von ihrem damaligen Besitzer wieder aufgebaut. 1980 erhielt sie ein neues Flügelkreuz. In Duisburg vorhanden sind noch die Lohmannsmühle (Baerl, 1805), Lohheider Mühle (Baerl, 1834), Stahlsche Mühle (Meiderich, 1858), Kiebitzmühle (Marxloh, 1856), Friemersheimer Mühle (1871) und Bergheimer Mühle.
Weitere Verzögerungen aufgrund von Corona
Die Bergheimer Mühle ist eine sogenannte Bergholländer, von denen es in NRW nur noch eine Handvoll gibt (wie in Issum die Herrlichkeitsmühle, 1768). Anstelle und zusätzlich zu einer Galerie wurde die Mühle auf einer künstlichen Erhöhung errichtet. Das brachte das Flügelrad höher in den Wind.
Dass das Lager des Flügelkreuzes und das Flügelkreuz selbst kurzfristig zu sanieren sind, um nachhaltigen Schaden zu vermeiden, fordert die CDU-Fraktion seit Jahren. Auch ist dem Mauerwerk des Denkmals abträglich, „wenn in den Fugen Pflanzen gedeihen“.
So legt die CDU alle Hoffnungen in eine Investoren-Gruppe, die auf benachbarten Grundstücken „betreutes Wohnen“ schaffen und dabei die Mühle mit einbeziehen (und zuvor umfangreich sanieren) will. Für dieses Unterfangen, was die CDU ausdrücklich begrüßt, wünscht sie der Projektgruppe erneut viel und raschen Erfolg. Kai Müller für die CDU Rheinhausen: „Eine Mühle wie in Friemersheim, also ohne Flügel, darf es in Bergheim nicht geben!“
Schockiert über den Abbruch des Flügels zeigt sich auch Dieter Recksiegel, er ist Stadtplaner und Teil des Projekt-Teams Mühle. Vor vier Jahren stellte der Werkverein Gelsenkirchen das Projekt Bergheimer Mühle der Verwaltung vor. Rund um die historische Mühle sollten Gebäude für betreute Wohngruppen entstehen. In diesem Zuge sollte auch die zwischenzeitlich arg in Mitleidenschaft gezogene Mühle saniert und in das Ensemble integriert werden. Die anschließende, sehr emotionale Diskussion darüber hatte die Planung erst einmal gestoppt. Die Wiese zwischen Peschmannstraße und Mühle wurde an die evangelische Kirchengemeinde verpachtet.
Die ursprüngliche Idee, die Mühle als Teil eines Wohnprojekts zu sanieren, jedoch blieb. Und so wurde versucht, auf den beiden Teilflächen an der Jägerstraße und an der Schrootenstraße, die nicht an die Kirchengemeinde verpachtet worden waren, ein neues Konzept zu entwickeln. Im vergangenen Jahr wurde die Bevölkerung informiert, dass es hierfür einen positiven Bauvorbescheid gebe. Das Projekt war also auf gutem Wege, auch wenn der wegen der schwierigen Grundstücksverhältnisse etwas holprig war. Corona tat noch ein Übriges hinzu, so dass weitere Verzögerungen eintraten.
Alle Projektbeteiligten waren zuversichtlich, dass die Planung sich nun auf der Zielgerade befindet. Nun ist am vergangenen Freitag ein Flügel der Mühle durch Windeinwirkung abgebrochen. Ein Schock für das Team und Glück im Unglück, dass niemand zu Schaden gekommen ist. Das bedeutet aber nicht das Ende des Projekts oder das Vertagen auf unbestimmte Zeit. Die Mühle wird im Rahmen des Gesamtvorhabens wieder hergerichtet. Sachverständige müssen nun den Schadensumfang ermitteln. Somit lässt sich derzeit noch nicht sagen, ob das Flügelkreuz instandgesetzt werden kann oder ganz neue Flügel gebaut werden müssen. Einigkeit besteht darin, dass die Mühle das zentrale Element des Projekts ist und deshalb auch wieder in den alten Zustand versetzt und mit einer neuen Nutzung versehen werden soll. Unterstützung erwartet man von der Verwaltung und der Ortspolitik.
Autor:Lokalkompass Duisburg aus Duisburg |
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