Duisburg-Wanheim: Baumaßnahme unterhalb der Landmarke "Tiger & Turtle"
Grünes Licht für Logistikhalle

Baumaßnahmen unterhalb der Landmarke "Tiger & Turtle": Auf dem gesamten Gelände ist ein Auslieferungslager mit LKW-Boxen mit einer Größe von mehr als 1.600 Quadratmetern geplant.  | Foto: Andrea Becker
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  • Baumaßnahmen unterhalb der Landmarke "Tiger & Turtle": Auf dem gesamten Gelände ist ein Auslieferungslager mit LKW-Boxen mit einer Größe von mehr als 1.600 Quadratmetern geplant.
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Touristen aus aller Welt werden künftig von "Tiger&Turtle" auf der Heinrich-Hildebrand Höhe (HHH) ihre Blicke nicht nur über die Stadt, sondern, unterhalb der berühmten Landmarke, auch auf eine neue rund 1.600 Quadratmeter große Logistikhalle, die von Logport erstellt wird, schweifen lassen können.

Von Andrea Becker

Steht man vor der Baustelle, so wird auf der linken Seite momentan ein hoher Lärmschutzwall erstellt. Auf dem gesamten übrigen Gelände ist ein Auslieferungslager mit LKW-Boxen mit einer Größe von mehr als 1.600 Quadratmetern geplant. 22 Arbeitsplätze sind vorgesehen. Es sind jedoch keinerlei PKW- oder LKW-Parkplätze beabsichtigt. Eine Baumaßnahme, die in Wanheim bei den Bürgern für Aufregung und Unmut sorgt.
"Ich bin fassungslos. Wir Wanheimer können das gar nicht fassen und wollen dort keine Logistikhalle, weil das der Schönheit dieser Landmarke schadet. Außerdem ist es eine Respektlosigkeit gegenüber den Künstlern Heike Mutter und Ulrich Genth und gegenüber des verstorbenen Herrn Hildebrand, den Namensgeber der Hildebrandhöhe", macht die 63-jährige Wanheimerin Marlies Haack, die seit ihrem 22. Lebensjahr im Ortsteil lebt, ihrem Ärger gegenüber dem WA Luft und weiter: "Wir Wanheimer sind sehr stolz auf die Landmarke, auch wenn die Baukosten mit zirka zwei Millionen Euro recht hoch waren. An den Kraftfahrkennzeichen der dort parkenden Autos kann man erkennen, dass die Besucher von weit her kommen, um das Kunstwerk zu bestaunen. Tiger&Turtle ist mindestens europaweit bekannt." Zudem wirft sie der Stadt mangelndes Engagement gegenüber dem Ortsteil vor.

Heimat- und Bürgerverein aktiv

Auch Theo Küpper, erster Vorsitzender des Heimat- und Bürgervereins Wanheim-Angerhausen e.V., mit dem der WA in dieser Woche eine Ortsbegehung vornahm, zeigt sich über die geplante Logistikhalle erbost: "Wir haben bei vielen Veranstaltungen Vorschläge zur besseren Vermarktung der HHH für Besucher gemacht. Da haben wir auf dieser Enklave an den Bau eines Besucherhauses mit Gaststätte, Toiletten, Ausstellungsräumen, Parkplätzen, als Begegnungsstätte für alle gedacht und nicht an eine Ausweitung des Logistikbetriebes ... Wir hatten gehofft, Logport macht auch mal etwas für die Bürger und stellt sich der sozialen Verantwortung für die Stadt und seine Bürger. Auf dem Logport 2 Gelände an der Richard-Seiffert-Straße ist noch genügend Freifläche als Ausweichgelände. GNS und Sona Gebäude wären weitere Alternativen für eine Gewerbe-Nutzung."
Um seinen Worten Taten folgen zu lassen, stellte Küpper im Namen des Heimat- und Bürgervereins Wanheim-Angerhausen auch direkt einen Bürgerantrag zur Abweisung der Baugenehmigung der Logistikhalle an der Ehringer Straße 139 an die Bezirksbürgermeisterin Beate Lieske.
Zudem wolle er versuchen, bei der nächsten Bezirksvertretungssitzung am 5. März, bei der auch unter anderem die Mitteilungsvorlage über erteilte Baugenehmigungen für den Monat Januar 2020 (DS 20-0177) behandelt und der Bezirksvertretung Süd zur Kenntnis gegeben wird, die Vertreter umzustimmen.

Statement von OB Sören Link

Der WA nahm auch Kontakt zu OB Sören Link auf, der folgendes Statement gab: "Sicherlich hätten wir uns für diese Fläche auch gut eine andere Nutzung vorstellen können, sie gehört allerdings nicht der Stadt. Der gültige Bebauungsplan weist hier eine logistische Nutzung aus, was allen Beteiligten seit Jahren bekannt ist. Und auch wenn uns eine rechtlich zulässige Bebauung nicht gefällt, ist dies kein Grund, eine Baugenehmigung zu versagen."
Trotz Anfrage des WA zu diesem Thema an Logport lag eine Stellungnahme bis zum Redaktionsschluss leider nicht vor.

Autor:

Andrea Becker aus Essen-Borbeck

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