Streik im ÖPNV
für bessere Arbeitsbedingungen

Am morgigen Donnerstag stehen in unseren Städten wieder Busse und Bahnen still. Bevor man sich darüber aufregt, hier mal ein paar Fakten und anschließend Tips, damit umzugehen:

Ver.di fordert Entlastung der Beschäftigten und wenn Belastungen unvermeidlich sind, deren bessere Bezahlung. Außerdem soll die Anzahl der Urlaubstage und die Sonderzahlungen bundesweit vereinheitlicht werden, denn hier gibt es große Unterschiede.

Hinzu kommt, dass Bus- und Bahnfahrer keine Schichtzulagen erhalten.

Einerseits ist die Anzahl der Fahrgäste um 24 % angestiegen und aufgrund der Klimakrise soll der ÖPNV ausgebaut werden, andererseits fehlen Beschäftigte. Die Schichten können zu jeder Tages- und Nachtzeit beginnen und mit Unterbrechungen bis zu 14 Stunden dauern. Die Mindestruhezeit zwischen den einzelnen Schichten beträgt teilweise nur 10 Stunden. Knapp kalkulierte Fahrpläne und hohe Verkehrsdichte führen zu fehlenden Pausen. Manchmal bleibt noch nicht einmal Zeit, um auf die Toilette zu gehen.

Auch die Fahrgäste leiden darunter, wenn Fahrten wegen Personalmangel ausfallen, was in vielen Städten häufig passiert, oder der Fahrer übermüdet ist.

Nur den Ticketverkauf oder die Ticketkontrolle zu bestreiken, geht leider nicht, da vielerorts die Ticketkontrolle durch Subunternehmer durchgeführt wird und es zudem das Streikrecht nicht erlaubt, nur eine bestimmte Tätigkeit zu bestreiken.

Für den Streiktag müssen die Fahrgäste nun individuelle flexible Lösungen finden. Private Fahrten können ohne Weiteres auf den nächsten Tag verschoben werden.

Was die Arbeit angeht, so können sich diejenigen, die im Büro und ohne persönlichen Kundenkontakt arbeiten, überlegen, einen Homeoffice-Tag einzulegen.

Je nach Entfernung kann man zu Fuß gehen oder erst mit der DB ( diese wird nämlich nicht bestreikt ) fahren und dann den Rest zu Fuß. Oder mit dem Fahrrad fahren. Oder mit dem PKW; hier bin ich ein großer Befürworter von Fahrgemeinschaften, denn wenn in jedem Auto nur eine Person sitzt, sind die Straßen natürlich viel verstopfter und es kommt öfter zum Stau als wenn 2, 3 oder gar 4 zusammen in einem PKW fahren.

Wenn nichts davon funktioniert, kann man ich evtl. auch mal 1 Tag frei nehmen und das Beste daraus machen, indem man etwas Schönes unternimmt.

Für Fahrten zum Arzt, die nicht verschoben werden können oder die man nicht verschieben will, da es schwierig genug war, den Termin zu bekommen, gilt im Prinzip das Gleiche wie für den Weg zur Arbeit. Grundsätzlich finde ich aber, dass im Sinne einer 15-Minuten-Stadt Arztpraxen fußläufig erreichbar sein sollten.

Autor:

Astrid Günther aus Duisburg

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