FOC: Sevenheck siegessicher
Kommt das FOC? Wann kommt es, und ist Investor Sevenheck überhaupt zahlungsfähig? Könnte der mangelnde Sicherheitsabstand des im Duisburger Norden geplanten Outlet Centers zu den Grillo Werken das Vorhaben noch zum Scheitern bringen? Der WA sprach mit Roger Sevenheck über den Stand der Dinge.
Zur aktuellen Diskussion über die noch nicht erfolgte Zahlung der Grunderwerbssteuer und die damit verbundenen Spekulationen hinsichtlich seiner Liquidität sagt Sevenheck: „Natürlich werden wir die Grunderwerbssteuer zahlen. Meine Anwälte und das Finanzamt vertreten da allerdings unterschiedliche Rechtsauffassungen. Das Finanzamt hat die Zahlung mit geleisteter notarieller Unterschrift eingefordert. Wir sind allerdings der Ansicht, dass die Steuer erst bei der Eigentumsübergabe, sprich bei Bewilligung des Baurechts, entrichtet werden muss – und die ist noch nicht erfolgt.“ Dass seine Investmentgruppe nicht zahlungsfähig sei, das Projekt daher noch platzen könne, weist Sevenheck entschieden zurück: „Vor sechseinhalb Jahren haben wir die Idee zum FOC in Duisburg entwickelt, seither bereits 2,7 Millionen Euro auf eigenes Risiko investiert, und das ohne Bebauungsplan. Das macht kaum jemand. Ich finde es eine Unverschämtheit, dass sich Menschen in der Öffentlichkeit zu unserer finanziellen Situation zu Wort melden, die nicht einmal mit uns gesprochen haben.“
Auch der in einem Gutachten ausgewiesene mangelnde Sicherheitsabstand des geplanten Gebäudekomplexes zu den Grillo Werken vermag den Optimismus des Investors nicht zu erschüttern: „Es liegt in der Natur von Gutachten, dass sie auf Schwachstellen hinweisen und es ist unsere Aufgabe, die dort aufgezeigten Probleme zu lösen. Es ist aber auch ganz normal, dass bei einem derart komplexen Bauvorhaben kleine und große Probleme auftauchen – dies ist aus unserer Sicht aber eher ein kleineres. Wir sind zuversichtlich, dass man mit den Grillo Werken zu einer Lösung kommt, was die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen bei der Lagerung der Schwefeldioxidfässer anbelangt“.
Insgesamt seien zehn Gutachten erstellt worden, so etwa in den Bereichen Einzelhandel, Verkehr, Schadstoffe, Artenschutz und Lärmbelästigung. Aktuell werden die Gutachten und der Vorentwurf der Pläne mit der Bitte um Stellungnahme an die sogenannten „Träger öffentlicher Belange (TÖB)“ – Fachverwaltungen, obere Behörden, Kammern und Verbände – verschickt. Die Erkenntnisse aus den Gutachten werden im Anschluss daran vorgestellt.
Auch in Sachen Vermietung ist Sevenheck hochzufrieden. Die zwei Anchor-Mieter seien bereits gefunden, die Nachfrage sei unglaublich groß, wie sich gerade auch bei der Expo Real in München gezeigt habe. „Unser Projekt hat eine starke überregionale Strahlkraft und zieht vor allem Firmen an, die sich in der Innenstadt sowieso nicht ansiedeln würden.“ Namen der Anchor-Mieter wollte Sevenheck noch nicht verraten, nur soviel: „Einer wird im FOC seinen ersten Europa-Flagship-Store im Bereich Sport eröffnen.“
Dass die Eröffnung der ersten Geschäfte auf Anfang 2014 nach hinten verschoben worden sei, sei nicht ungewöhnlich: „Man muss sich Ziele setzen. Wichtiger als deren Einhaltung ist uns aber, die Ergebnisse der Gutachten entsprechend umzusetzen. Aus unserer Sicht gibt es nichts, was das FOC noch aufhalten könnte.“
Autor:Claudia Brück aus Düsseldorf |
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