Fitnesstrainer

Im Zuge der Wellnessbewegung nimmt das Gesundheitsbewusstsein vieler Menschen zu. Ganzheitlichkeit ist auch im Hinblick auf körperliche Gesundheit gefragt. Neben Körperformung, Muskelaufbau, Kondition und Fettabbau sind Stressbewältigung und Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens wichtig. Ausreichende Bewegung sowie Entspannung und gesunde Ernährung werden heute als Grundpfeiler zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit angesehen.

Soweit zur Theorie, wie sie in BerufeNet (www.berufenet.arbeitsagentur.de), der berufskundlichen Datenbank der Bundesagentur für Arbeit (www.arbeitsagentur.de), nachzulesen ist.

Welche Bedeutung Fitness für jeden Einzelnen von uns hat und wie man sie individuell am besten erreiche kann, soll hier nicht so sehr das Thema der Betrachtungen sein. Die Berufskunde soll hier im Vordergrund stehen.

BerufeNet kennt den Beruf des Fitnesstrainers.

Fitnesstrainer leiten Einzelpersonen und Gruppen in Sport- und Fitness-Studios an. Fitnesstrainer vermitteln Kunden die richtigen Trainingsmethoden an Fitnessgeräten zur Steigerung der körperlichen Ausdauer, zur Prävention und Rehabilitation. Darüber hinaus unterrichten sie verschiedene Fitnesssportarten und beraten über eine gesunde, ausgewogene und aktive Lebensweise.

Dazu gehört, daß sie die Kunden motivieren und die Übungen auf ihre Effektivität überprüfen. Fitnesstests stehen wohl eher am Anfang des Trainingsprogramms. Daneben leiten sie Trainingseinheiten in den Bereichen Cardiofitness, Aerobic, Callanetics, Power-Yoga, Pilates, Aquafitness oder Wirbelsäulengymnastik. Fitnesstrainer bieten auch Kurse zum Erlernen von Entspannungstechniken an und organisieren Outdooraktivitäten wie Walking- oder Lauftreffs. Massagen, Meditationen und beratende Gespräche dienen der Wellness ihrer Kunden – ein Lebensstil, der sich am ganzheitlichen Wohlbefinden orientiert, steht dabei im Vordergrund.

Als sogenannte Personal Trainer/innen arbeiten sie individuell auf die Bedürfnisse einer Einzelperson abgestimmte Fitnesspläne aus und bieten ihren Kunden eine exklusive Betreuung, beispielsweise zu Hause oder im Büro.

Darüber hinaus beraten Fitnesstrainer/innen ihre Kunden und Kundinnen bezüglich Trainingsaufbau und -gestaltung sowie in Fragen der Ernährung, z.B. bei Übergewicht.

„Die funktionelle und anatomische Übungsunterweisung von Einzelpersonen und Gruppen im Training mit freien Hanteln sowie Trainingsmaschinen ist eine der Hauptaufgaben von Fitnesstrainern. Bei neu hinzukommenden Kunden im Fitness-Studio führen sie in der Regel zunächst einen Fitness-Eingangs-Check zur Beurteilung der jeweiligen körperlichen Verfassung durch. Danach richten Fitnesstrainer ihr Augenmerk auf die individuelle Auswahl und Ausführung der Krafttrainingsübungen für die jeweiligen Sportreibenden. Sie vermitteln dabei die richtige Handhabung der Geräte und sorgen für eine optimale Trainingsdosierung, damit die Freizeitsportler weder über- noch unterfordert werden. Während der Ausführung der Übungen überprüfen sie das Training auf Effektivität und berücksichtigen dabei die Biomechanik. Ebenso führen sie Bewegungsanalysen und -korrekturen durch. Fitnesstrainer beraten und betreuen Sporttreibende bei der individuellen Zusammenstellung ihres Übungsprogramms sowie der trainingsbegleitenden Maßnahmen wie Aufwärmen, Ausdauer-, Kraft- und Schnellkrafttraining. Um Fortschritte festzustellen, führen sie Fitness-Krafttests, Ausdauer- oder Beweglichkeitstests durch. Für Leistungssportler entwickeln sie mittel- und langfristige Trainingskonzepte,“ faßt BerufeNet die Tätigkeiten des Fitnesstrainers zusammen.
Interessant ist dabei auch der berufsgeschichtliche Aspekt. „Ende des 19. Jahrhunderts entstand aus der bürgerlichen Lebensreform-Bewegung heraus der moderne Fitnessgedanke als vereinsfreier Sport. Man verstand die Bewegung in der "freien Luft" als Ausgleich zur immer stärker industrialisierten Umwelt. Sogar Systeme für das Turnen daheim waren bereits verbreitet. Dabei wurde auch schon damals auf die Effizienz und die Disziplin beim Training Wert gelegt. Viele Fitnessgeräte wie Ruder- oder Fahrrad-Geräte stammen aus dieser Zeit.
In den 1960er Jahren wurde die Fitnessbewegung aus den USA nach Deutschland reimportiert und auch immer stärker kommerzialisiert. Das Gesundheitsbewusstsein sollte stark gefördert werden. In den 1980er Jahren setzte ein regelrechter Fitnesstrend ein, der seither immer noch zugenommen hat. Zahlreiche Sport- und Fitnessinstitute entstanden, neue Trendsportarten kamen auf und mit ihnen der Bedarf nach speziell ausgebildetem Personal, das die Kunden individuell beraten, unterweisen, betreuen und motivieren sollte,“ stellt ihn BerufeNet vor.

Wichtig dabei: Der Fitness-Trainer ist kein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf, also – beispielsweise – nicht im Berufsbildungsgesetz vertreten. Wer diesen Beruf erlernen möchte, wird sich also an private Bildungsanbieter wenden müssen. Eine entsprechende Beratung hinsichtlich finanzieller Förderungsmöglichen – etwa durch die staatliche Arbeitsverwaltung – wird hinzukommen müssen.

Wie die Arbeitsmarktsituation der Fitnesstrainer aussieht, habe ich an dieser Stelle nicht nachgeschlagen. Sie war mir nicht so wichtig, daß ich sie für meine Ausführungen gebraucht hätte.

Die Fitness – wie wichtig ist sie? Mir persönlich nicht sehr. Was auch ein wenig daran liegt, daß ich sehr unsportlich bin. Schaue ich mich in meinem Alltag aber ein wenig um, so sehe ich doch sehr viele Menschen, die irgendwie sportlich unterwegs sind, joggen oder andere Aktivitäten unternehmen. Allgemein gesprochen scheint es also schon einen Bedarf an Fitness, Kondition und Bewegung zu geben.

Wie läßt sich das in geordnete Bahnen lenken? Sportvereine und Muckibuden = Fitness-Studios sind hier das klassische Rezept. Doch wie ist es dort um das Personal bestellt – wie qualifiziert ist es? Eine Antwort kann ich hier aus einem einfachen Grund nicht geben – ich war noch nie dort.

Mein persönlicher Eindruck – ob er stimmt oder nicht, sei einmal dahingestellt – ist, daß der Sport auch im Freizeitbereich schon ein wenig professioneller gestaltet werden sollte. Dies gilt sowohl für den sportlichen wie auch für den vereinsleitenden Bereich. Sport hat was mit Erfolg zu tun. Nein, nicht nur höher, weiter, schneller wie im olympischen Bereich. Zum Erfolg kann und darf auch der Spaß und die Freude an der Bewegung gehören.

Dafür ist es aber erforderlich, entsprechend qualifiziertes Personal zu haben. Schaut man sich in BerufeNet an, welche Berufe es im Sportwesen gibt, so stößt man auf viele Berufsbezeichnungen. Die wenigsten davon erfordern eine geregelte duale Ausbildung. Oft genug gibt es andere Zugänge. Es scheint, als ob die staatliche Arbeitsverwaltung und Berufsbildungspolitik daran arbeiten sollten, die Aus-, Fort- und Weiterbildung im Sportbereit besser zu strukturieren.

Städte wie Duisburg werben damit, eine „Stadt des Sports“ zu sein. Hier werden Sportveranstaltungen jeglicher Größenordnung angeboten – von Weltmeisterschaften bis zum Breitensport vor Ort. Die damit verbundene Arbeit bleibt in der Regel immer auf denselben Schultern hängen.
Gleichzeitig ist von der Arbeitsverwaltung zu hören, daß im Ausbildungsjahr 2012 / 2013 viel zu wenige Betriebe ausgebildet haben. Von daher wäre schon zu überlegen, ob es im Sportbereich nicht eine Bildungsoffensive geben sollte, die auch den Bereich der beruflichen Bildung umfaßt.
Hinzu kommt: Seit langer Zeit wird darüber geklagt, daß es bei Jungen wie Mädchen gleichermaßen eine Top 10 der Ausbildungsberufe gibt. Jungen wollen Kfz-Mechaniker werden, Mädchen Krankenschwester und Bürokauffrau. Ob und inwieweit es Alternativen – im Sport beispielsweise die Sport- und Fitnesskaufleute – gibt: Darüber wird nicht nachgedacht.

Tage der offenen Tür und Veranstaltungen im Berufsinformationszentrum der Arbeitsagenturen sind klassische Wege, wie auf Ausbildungsmöglichkeiten im Sport aufmerksam gemacht werden kann. Die Sportfachverbände werden sicherlich noch andere Wege wissen, wie man Nachwuchs in den verschiedenen Berufen gewinnen kann.

Wichtig ist mir hier die Botschaft, daß auch der Sportsektor ausbildet und daß sich Interessierte in BerufeNet sowie KursNet (www.kursnet.arbeitsagentur.de) über Ausbildungsmöglichkeiten informieren können.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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