Fit für die Zukunft-Stadt Duisburg gibt den Startschuss für „Gute Schule 2020“

Oberbürgermeister Sören Link und Bildungsdezernent Thomas Krützberg lassen den Hammer in Duisburgs Schultoiletten kreisen: Mit der Besichtigung der veralteten Schülertoiletten im Walther-Rathenau-Berufskolleg haben sie das NRW-Förderprogramm „Gute Schule 2020“ eingeläutet

Duisburg bekommt 86 Millionen Euro vom Land für die Sanierung und Ausstattung der Schulen zur Verfügung gestellt. Zusammen mit Mitteln des Bundes, des Schulamtes der Stadt und der Immobilientochter IMD können somit in den nächsten vier Jahren 156 Millionen Euro in die Duisburger Schullandschaft fließen. Damit sollen die Lehranstalten fit für die Zukunft gemacht werden.
Gebäude, Brandschutz, Technik und Sanitäranlagen sollen auf Vordermann gebracht werden. Um den Unterricht attraktiver zu gestalten, sind außerdem eine bessere Ausstattung der Fachräume und der Ausbau der IT-Breitbandanbindung geplant.

Sechs Stunden lang nicht zur Toilette

„Die Schultoiletten haben dabei Vorrang“, kündigt Sören Link an, „denn es haben sich immer häufiger Lehrer, Eltern und Schüler über unzumutbare Zustände beschwert. Es kann nicht sein, dass kleine Kinder sechs Stunden lang in der Schule nicht zur Toilette gehen, weil es dort zum Himmel stinkt."
Insgesamt 86 Schulen stehen auf der aktuellen Sanierungsliste. Die Sanitäranlagen im Walter- Rathenau-Berufskolleg werden ab März in Angriff genommen. Projektleiter und Bildungsdezernent Thomas Krützberg erklärt, dass sie zunächst entkernt werden. Fliesen, Abdichtungen, Installationsleitungen, Toiletten und Waschbecken werden komplett erneuert. Wegen der Inklusion gibt es künftig auch ein behindertengerechtes WC. Für die rund zehn Toilettenanlagen des Berufskollegs kostet die Sanierung etwa 735.000 Euro.
Doch Sören Link mahnt, dass es mit der Sanierung der Toiletten allein nicht getan ist. „Noch wichtiger ist die anschließende Pflege, und da sind Schulen, Eltern und Schüler gefordert.“
Am Berufskolleg Walther Rathenau hat bereits vor Jahren eine pfiffige Schüler-vertretung dafür gesorgt, dass pro Schuljahr 15 Euro pro Kind von den Eltern eingesammelt werden. Eine fleißige Putzfrau sorgt seither für die Reinigung der Toiletten, während der Schulzeit. Für ein
größeres Geschäft werden Toilettenschlüssel gegen Ausweise ausgehändigt, so dass man Schmutzfinken gleich ausfindig machen kann.
Schulleiter Peter Krommweh freut sich über die Sanierung. Etwa 50 Prozent seiner Schule sind in den vergangenen Jahren schon auf Vordermann gebracht worden. Stolz präsentiert er ansprechend helle, moderne Gänge und Klassenräume mit neuer Elektrik, schalldämmende Decken und eine fortschrittlich technische Ausstattung. In dieser Umgebung ist das Lernen für die rund 2.500 Schüler gleich viel angenehmer und zeitgemäßer. Für den Außenbereich wurde in Eigeninitiative der alte Springbrunnen „wiederbelebt“. Demnächst sollen noch Terrassenmöbel vor dem neuen Kiosk aufgestellt werden, damit die Schüler im Freien
ein geselliges Päuschen machen können. Insgesamt ein schönes Vorbild für die „Gute Schule 2020“.