EU-Fördermittel
Die Oberbürgermeister und Landräte der Metropole Ruhr sowie die Direktorin des Regionalverbandes Ruhr (RVR) sind am 18. Oktober zum EU-Ruhr-Dialog nach Brüssel gereist, um sich in der Diskussion zur Zukunft der europäischen Kohäsionspolitik mit einem eigenen Positionspapier zu Wort zu melden. Darin setzen sich die politischen Spitzenvertreter des Ruhrgebiets für die Fortführung der Kohäsionspolitik als wichtigstes Instrument der Investitionspolitik der EU ein. Die von der Europäischen Gemeinschaft geförderten Maßnahmen seien Teil einer "Vor-Ort-Politik", die eine nachhaltige Verbindung zwischen der EU in Brüssel und den Städten und Kreisen in den Regionen schafft. Die Ruhrgebietsvertreter setzen auch auf eine gleichberechtigte Förderung von städtischen und ländlichen Gebieten. Dies sei insbesondere für die Metropole Ruhr als polyzentrische Region von Bedeutung, in der der Stadt-Land-Mix stark ausgeprägt ist, so die Delegation. In Brüssel diskutierte die EU-Delegation u.a. mit EU-Kommissar Günter Oettinger.
RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel: "Mit unserem mittlerweile vierten Besuch der Oberbürgermeister und Landräte in Brüssel möchten wir die Zusammenarbeit mit den europäischen Einrichtungen stärken und unser Ziel unterstreichen, als Stadt der Städte eine europäische Modellregion für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum im Rahmen der zukünftigen Kohäsionspolitik zu werden."
Wie eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen EU und Region aussehen kann, präsentierte die Delegation aus dem Ruhrgebiet in fünf Fachdialogen mit hochrangigen Vertretern der EU-Kommission und auf einer Podiumsveranstaltung im Ausschuss der Regionen. Gesprächspartner waren neben Günther Oettinger Marc Lemaître, Direktor der Generaldirektion Regionalpolitik und Stadtentwicklung, Carsten Pillath, Generalsekretariat des Europäischen Rats, Kieran McCarthy für den Ausschuss der Regionen sowie Mitglieder des Europäischen Parlaments.
Punkten konnte das Ruhrgebiet in Brüssel u.a. mit seiner langjährigen Erfahrung bei der Flächenaufbereitung, mit der aktuellen Entwicklung auf MARK 51°7 in Bochum, seinen integrierten Stadtentwicklungs- und Quartiersprojekten sowie mit der Universitätsallianz Metropole Ruhr.
In den Gesprächen wurden direkte Programme seitens der EU ins Spiel gebracht, die außerhalb der operationellen Programme des Landes NRW laufen. So wird aktuell überlegt, das Ruhrgebiet zu einer von zehn Modellregionen für erfolgreichen Strukturwandel auszuwählen.
Neben dem klaren Bekenntnis zur Fortsetzung der Förderpolitik durch die EU für alle europäischen Regionen gehören drei zentrale Forderungen für eine Verbesserung der Zusammenarbeit zum Positionspapier: So sollen die Städte und Kreise bei der Ausgestaltung der Leitlinien und der Auswahl der Förderinstrumente stärker beteiligt werden. Gleichzeitig müssen die Verwaltung und Antragsstellung von Fördermitteln konsequent vereinfacht werden. Drittens: Die Metropole Ruhr setzt auf den fristgerechten Beginn der neuen Förderperiode am 1. Januar 2021, damit Maßnahmen stringent fortgeführt werden können.
Nach RVR-Recherchen sind in der EU-Förderperiode 2007-2013 allein aus den drei Strukturfonds EFRE, ESF und ELER mehr als eine Milliarde Euro in die Region geflossen sind; davon stammten über 630 Millionen Euro von der EU.
Diese Nachricht stammt vom idr - Informationsdienst Ruhr - Die Agentur für Nachrichten aus dem Ruhrgebiet, www.informationsdienst.ruhr.de, Herausgeber und Verlag: Regionalverband Ruhr, Kronprinzenstraße 35, 45128 Essen.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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