Gedenkveranstaltung 80 Jahre Überfall durch NS-Deutschland
Erinnern und Verpflichtung zum Handeln gehören zusammen
Am vergangenen Dienstag, dem 22.Juni 2021, gedachten 13 Menschen trotz des Regens am Walsumer „Platz der Erinnerung“ des Tages, an dem vor 80 Jahren Nazi-Deutschland die damalige Sowjetunion überfiel. Die Bergarbeiterinitiative „Kumpel für AuF“ hatte die Initiative für diese Gedenkveranstaltung ergriffen.
Bundespräsident Steinmeier hat in seiner Rede zu diesem Tag die große Bedeutung solcher Gedenkveranstaltungen betont, wenn er unter anderem ausführte:
„ ( ... ) was am 22. Juni 1941 begann, war die Entfesselung von Hass und Gewalt, ( … ) Vom ersten Tage an war der deutsche Feldzug getrieben von Hass: von Antisemitismus und Antibolschewismus, von Rassenwahn gegen die slawischen und asiatischen Völker der Sowjetunion. ( … ) Der deutsche Krieg gegen die Sowjetunion war eine mörderische Barbarei.
Die diesen Krieg führten, töteten auf jede erdenkliche Weise, mit einer nie dagewesenen Brutalität und Grausamkeit.
Daran müssen wir erinnern! Und wann, wenn nicht an solchen Jahrestagen? Die Erinnerung an dieses Inferno, an absolute Feindschaft und die Entmenschlichung des Anderen – diese Erinnerung bleibt uns Deutschen eine Verpflichtung, und der Welt ein Mahnmal. ( … )
Jeder Krieg bringt Verheerung, Tod und Leid. Doch dieser Krieg war anders. Es war deutsche Barbarei. ( … )
Niemand hatte in diesem Krieg mehr Opfer zu beklagen als die Völker der damaligen Sowjetunion. Und doch sind diese Millionen nicht so tief in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt, wie ihr Leid, und unsere Verantwortung, es fordern. ( … )
Wir sind hier, um an den ungeheuren Beitrag der Frauen und Männer zu erinnern, die in den Reihen der Roten Armee gegen Nazideutschland gekämpft haben. ( … )
Wir blicken auf ihren Mut und ihre Entschlossenheit; auf die Millionen, die gemeinsam mit den amerikanischen, britischen und französischen Alliierten und vielen anderen ihr Leben eingesetzt und auch viele von ihnen verloren haben, für die Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrsaft.“
In seiner Rede stellte Wolf-Dieter Rochlitz heraus, es war nicht die Sowjetunion, die diesen Krieg provozierte, wie von einigen vom Antikommunismus verblendeten Historikern behauptet wird. Er war von Nazi-Deutschland einschließlich der Generalität der Wehrmacht mit all seinen Vernichtungsvorstellungen von langer Hand vorbereitet worden.
Anhand des russischen Volksliedes „Vaterland, kein Feind soll dich gefährden“ aus den 30‘iger Jahren des letzten Jahrhunderts und dem Auszug aus einer Rede Stalins zeigte er auf der anderen Seite auf, weshalb die sowjetischen Völker nicht nur eine so enorme Opferbereitschaft sondern auch den Siegeswillen über die faschistischen Eindringliche aufbringen konnten: Es waren die Liebe zu ihrem Land und das Vertrauen in die Regierung der Sowjetunion und die Führung und Mannschaften der Roten Armee, die ihnen die innere Kraft dazu verliehen.
Als eine Konsequenz für heute hoben auch weitere Redebeiträge heraus, Rassismus, Faschismus, Antisemitismus, Völkerhetze und Antikommunismus dürfen in unserer Gesellschaft keine Chance haben, müssen konsequent geächtet werden.
Zum Abschluss wurde am Mahnmal für die Opfer des NS-Regimes ein kleines Blumengesteck niedergelegt und gemeinsam das bekannte Lied „Die Moorsoldaten“ gesungen.
Autor:Claus Thies aus Duisburg |
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