"Entscheidungslösung bei Organspenden ist gut, Widerspruchslösung wäre besser gewesen."

Im Deutschen Bundestag haben heute die Beratungen zur Neuregelung der Organspende begonnen. Die Duisburger SPD-Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas unterstützt den überfraktionellen Gesetzentwurf „Regelung zur Entscheidungslösung im Transplantationsgesetz“, hätte sich aber eine weitergehende Regelung gut vorstellen können. „Die Entscheidungslösung ist ein guter Schritt in die richtige Richtung. Persönlich hätte ich mir die Widerspruchslösung gewünscht, weil wir so die Zahl der Organspenden sicher am stärksten erhöhen könnten.“

Im Gesetzgebungsverfahren der nächsten Wochen werden zum einen die organisatorischen Abläufe rund um die Organspende in den Krankenhäusern verbessert. Mit dem überfraktionellen Gesetzentwurf soll zudem künftig jeder Bürger und jede Bürgerin regelmäßig von den Krankenkassen zur Organspende informiert und nach seiner Spendenbereitschaft befragt werden. Die Antwort wird auf der Krankenkassenkarte festgehalten. „Diese Entscheidungslösung ist das Ergebnis einer langen Diskussion. Wichtig ist für mich, dass wir beim Thema Organspende jetzt endlich voran kommen. Es gibt großen und lebensnotwendigen Handlungsbedarf“, so Gesundheitspolitikerin Bas.

Die Zahl der Organspenden in Deutschland ist im europäischen Vergleich gering. Deshalb warten fast 12.000 Menschen auf ein Spenderorgan - viele von ihnen vergeblich. In Umfragen sind drei von vier Deutschen bereit, ihre Organe zu spenden. Aber nicht einmal jeder Sechste hat einen Organspenderausweis. Auch bei der Organisation der Organspende sieht Bärbel Bas noch viel Potential. „In den wenigsten Krankenhäusern finden sich Ärzte, die speziell dafür geschult sind, etwa mit Angehörigen von Verstorbenen über das emotional schwierige Thema Organspende zu sprechen.“ Auch für die Lebendorganspende werde es bessere Rahmenbedingungen geben. Wer einem anderen Menschen eine Niere oder einen Teil seiner Leber spenden will, wird künftig durch die Krankenkassen rund um abgesichert sein.

Autor:

Bärbel Bas aus Duisburg

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