Ende Ruhrkampf 1945

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Am 21. April 2015 wird es genau 70 Jahre her sein, daß der Oberbefehlshaber der sogenannten Ruhrarmee, Generalfeldmarschall Walter Model, im Städtedreieck Duisburg, Mülheim/Ruhr und Ratingen-Lintorf Suizid beging, was zugleich das Ende jener Armee bzw. des Ruhrkessels bedeutete.

"Vor 70 Jahren:
Das Ende der Ruhrarmee und ihres Oberbefehlshabers

Am 1. April 1945 hatten die von Westen vorrückenden angloamerikanischen Streitkräfte in einer Zangenbewegung die Heeresgruppe B, die seit 17. August 1944 unter dem Oberbefehl von Generalfeldmarschall Model stand, eingeschlossen. Damit waren rund 300.000 deutsche Soldaten im sogenannten Ruhrkessel, den der Gegner in der Folge immer weiter zuzog, praktisch von der Außenwelt abgeschnitten. Nach einer Bombardierung des letzten Hauptgefechtsstandes bei Wuppertal zog sich Model mit seinem Führungsstab in den frühen Morgenstunden des 16. April 1945 ins Schwarzbachtal (südlich von Ratingen) zurück. Hier wurde am nächsten Tag – die Amerikaner marschierten gerade nach Düsseldorf ein – beschlossen, die Heeresgruppe aufzulösen, um einer Kapitulation zu entgehen, die für Model nicht in Frage kam, stellte er sich doch auf den Standpunkt, den er seinem Sohn gegenüber bereits nach der Kapitulation des Generalfeldmarschalls Paulus in Stalingrad zum Ausdruck gebracht hatte: „Ein Feldmarschall geht nicht in Gefangenschaft.“ Model bat seinen Generalstabschef, Generalmajor Wagener, dem amerikanischen General Ridgway auszurichten, er sehe sich nicht imstande zu kapitulieren, weil er dies nicht mit seinem Fahneneid vereinbaren könne. Beim Abschied fragte Model seinen Stabschef noch: „Haben wir alles getan, was uns zu tun möglich war?“ Als Wagener dies bejahte, antwortete sein Oberbefehlshaber: „Was bleibt einem geschlagenen Feldherrn dann noch zu tun? Im Altertum nahmen sie Gift.“ Danach trennten sich beide, ohne sich wiederzusehen, denn Wagener geriet zwei Tage später in Gefangenschaft. Model zog in der folgenden Nacht mit einer Restführungsstaffel weiter in das Waldgebiet des Reichsgrafen von Spee nördlich von Düsseldorf, wo er im Heltorfer Forst zwischen Lintorf (seit 1975 Ortsteil von Ratingen) und dem südlichen Duisburger Stadtteil Rahm seine letzte Station einlegte. Zu den Offizieren, die ihn begleiteten und ihm eng vertraut waren, gehörten sein Adjutant, Oberst Pilling, sowie der Dritte und der Vierte Generalstabsoffizier, Oberstleutnant i. G. Michael und Major i. G. Behr. Alle drei versuchten in den nächsten Tagen, ihren Oberbefehlshaber von seinem Vorhaben, den Freitod zu wählen, abzuhalten. Michael gab allerdings zu bedenken, dass Model nach der Gefangennahme wohl an die Sowjets ausgeliefert würde, die ihn als Kriegsverbrecher betrachteten, hatte er doch die meiste Zeit Kommandos an der Ostfront innegehabt. Am Abend des 20. April 1945, dem 56. Geburtstag Hitlers, hörte man gemeinsam die Radio-Ansprache von Reichspropagandaminister Goebbels, in der er u. a. die Selbstauflösung der Heeresgruppe B scharf verurteilte und in diesem Zusammenhang von der „verräterischen Ruhrarmee“ sprach. Jetzt erst wurde Model bewusst, wem er in all den Jahren gedient hatte, was sich in den Worten niederschlug: „Ich hätte nicht geglaubt, dass ich so enttäuscht würde, denn ich diente nur Deutschland… Ich glaube aufrichtig, dass ich einem Kriminellen gedient habe. Ich habe meine Soldaten mit gutem Gewissen geführt – aber für eine verbrecherische Regierung.“

Am Vormittag des 21. April ging Model mit Major i. G. Behr im Wald spazieren, wobei er dem Offizier einige Erinnerungsstücke aushändigte mit der Bitte, diese seiner Ehefrau zu überbringen. Dann verabschiedeten sich beide, denn Behr wollte die Gegend in Richtung Duisburg erkunden und feststellen, wo die Amerikaner stünden. Etwa gegen 14 Uhr bat der Generalfeldmarschall seinen Adjutanten, mit ihm ein Stück in den Wald zu gehen. Unter einer Gruppe mächtiger Eichen hielt er an, zog seine Pistole, entsicherte sie und schoss sich in die rechte Schläfe. Pilling holte Oberstleutnant i. G. Michael und den inzwischen von seiner Aufklärungstour zurückgekommenen Major i. G. Behr, und gemeinsam begruben sie „im Rahmen einer schlichten Feierstunde“ den Leichnam ihres Oberbefehlshabers am Fuße einer der hohen Eichen. Die Amerikaner fahndeten in der kommenden Zeit fieberhaft nach Model und versprachen demjenigen, der ihn aufspüre und festnehme, einen Orden.

Am 24. April 1951 gab Theodor Pilling in einer eidesstattlichen Erklärung vor dem Badischen Notariat I in Freiburg i. Br. zu Protokoll, dass sich Generalfeldmarschall Walter Model „am 21. April 1945 gegen 16 Uhr in meiner Gegenwart in einem südlich Duisburg zwischen den Orten Lintorf und Wedau gelegenen Waldstück mit seiner Dienstpistole Kaliber 6,35 mm eigenhändig erschossen“ hat. „Gemeinsam mit dem damaligen Oberstleutnant Michael und dem damaligen Major Winrich Behr ist die Leiche wenige Stunden später von mir in dem bezeichneten Waldstück bestattet worden.“ Daraufhin wurde am 8. Mai 1952 der Sterbefall beim Standesamt Dresden N. zur Beurkundung angezeigt, weil die Familie Model dort ihren letzten offiziellen Wohnsitz gehabt hatte. Unter dem Datum des 10. Juni 1952 stellte dann das Standesamt Dresden I die Sterbeurkunde aus, in der es hieß, Model sei in dem besagten Waldstück „tot aufgefunden worden“. Alle drei Zeugen des Ereignisses vom 21. April 1945 leben inzwischen nicht mehr. Theodor Pilling verstarb 1956 in Hamburg, Roger Michael trat nach dem Krieg in die Dienste der „Organisation Gehlen“ (seit 1952 BND), kehrte von einer seiner „nachrichtendienstlichen Erkundungsreisen“ nicht mehr zurück und gilt seither als verschollen. Winrich Behr starb erst 2011 im Alter von 93 Jahren.

Am 26. Juli 1955 wurden die sterblichen Überreste Models in Gegenwart seines Sohnes sowie des ehemaligen Majors i. G. Behr und eines Beauftragten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge exhumiert und anschließend auf dem Soldatenfriedhof Vossenack in der Eifel beigesetzt, wo seither eine Tafel mit seinem Namen existiert. Behr war es auch nach zehn Jahren noch gelungen, die genaue Stelle, an der man den Leichnam bestattet hatte, ausfindig zu machen, weil nämlich die hohen Eichen, unter denen sich das Ereignis abgespielt hatte, noch standen (sie existieren heute längst nicht mehr). Außerdem hatte Behr seinerzeit in eine der Eichen ein „M“ eingeritzt, das er 1955 wiedererkannte. Nach der Exhumierung entschied man sich bewusst für eine Überführung auf den Ehrenfriedhof Vossenack, weil dort die meisten Gefallenen ruhen, die 1944/45 unter dem Befehl Models standen. Damit fand, wie es der Sohn später in einem Aufsatz formulierte, sein Vater seine letzte Ruhe unter seinen Soldaten, „denen zeit seines Lebens seine Arbeit und seine Fürsorge gegolten haben“. Mit dem Grafen Spee hatte er damals noch überlegt, ob man am eigentlichen Todesort ein kleines Kreuz oder einen Gedenkstein aufstellen sollte, doch ließ man den Gedanken bald wieder fallen, weil die Gefahr bestand, dass hier ein „Wallfahrtsort“ für Rechtsextremisten entstehen würde, was man unter allen Umständen vermeiden wollte. Models Sohn, der später Brigadegeneral in der Bundeswehr wurde, hat nach eigenen Aussagen jenen Ort, an dem sein Vater seinem Leben ein Ende setzte, nach 1955 nur noch einmal aufgesucht, doch habe er da schon Schwierigkeiten gehabt, die Stelle wiederzufinden, weil sich die Umgebung zwischenzeitlich stark verändert hatte. Heute, so gestand er dem Verfasser dieser Zeilen in einem persönlichen Gespräch, würde er den Platz auf keinen Fall mehr finden. Stattdessen fahre er regelmäßig an das Grab in der Eifel. Da es ebenso wenig Photos von dem 1945 stattgefundenen Feldbegräbnis gibt wie von der Exhumierung der Gebeine im Jahre 1955, bei der die Fundstelle allerdings noch vermessen wurde, bleibt der historische Ort des Geschehens folglich für alle Zeiten unmarkiert," beschreibt Wolfgang Reith, bin pensionierter Historiker, die damaligen Ereignisse. Er veröffentlicht nach eigenen Angaben "seit Jahrzehnten im In- und Ausland Beiträge zu unterschiedlichen geschichtlichen Ereignissen."

"Zur Information:
Hintergrund meiner Nachforschungen betr. den Tod des GFM Model

Eigene Recherchen

Jahrzehntelang hatte der Verfasser dieser Zeilen auf seinem Weg zwischen Wohnort und Arbeitsstätte ein Waldgrundstück zwischen Düsseldorf und Duisburg passiert, das dem rheinischen Adelsgeschlecht der Reichsgrafen von Spee gehört. Die Familie besitzt große Ländereien, vor allem Forstbetriebe, sowie Immobilien in der Umgebung, ist für ihr soziales Engagement bekannt und genießt ein hohes Ansehen in der Öffentlichkeit. Stammsitz ist seit 1662 das Schloß Heltorf in Angermund (seit 1975 Stadtteil von Düsseldorf).

Irgendwann vor einigen Jahren kam mir, als ich wieder einmal an dem erwähnten Waldstück vorbeifuhr, der Gedanke, dort hätte es sein können, wo Model seinem Leben ein Ende setzte. Zugleich stellte ich mir die Frage, ob wohl irgendein Kreuz oder Stein jene Stelle markiere. Zwar hatte mein Vater als Wasserbauingenieur bei der Bezirksregierung in Düsseldorf schon in den 1950er und 1960er Jahren beruflich viel mit dem Grafen von Spee zu tun gehabt, doch kann ich mich nicht erinnern, dass in diesem Zusammenhang mal vom dortigen Ende der Kampfhandlungen im April 1945 gesprochen worden wäre, geschweige vom Suizid des Generalfeldmarschalls Model. So nahm ich mir denn vor, die Angelegenheit alsbald näher zu erforschen. Da lernte ich im April 2012 bei einer Veranstaltung in Düsseldorf-Angermund zufällig die langjährige Sekretärin des Grafen von Spee kennen, die ich daraufhin ansprach. Sie war erstaunt und versicherte mir, noch nie davon gehört zu haben. Folglich wandte ich mich an das Stadtarchiv in Düsseldorf, von wo ich die Antwort erhielt, dass der genaue Ort, an dem der Feldmarschall sich seinerzeit erschossen hatte, nicht bekannt sei. Meine Vermutung, dass dies irgendwo in den Wäldern des Grafen von Spee geschehen sein müsste, wurde allerdings bestätigt, wobei es sich hier um den Heltorfer Forst (bei Lintorf, heute Stadtteil von Ratingen) handelte. Man teilte mir ferner mit, dass auch keine Sterbeurkunde vorliege, in der ja „häufig der Ort des Todes recht genau beschrieben wird“. Zudem, so hieß es weiter, sei aufgrund der Umstände zu vermuten, dass die Beurkundung „nicht zeitnah“ erfolgte, sondern vielmehr von einer sogenannten Nachbeurkundung auszugehen sei, die aufgrund des Fundortes durch das Standesamt Ratingen ausgestellt worden sein dürfte. Es gebe aber vielleicht auch die Möglichkeit, dass der exakte Tatort im Archiv des Grafen von Spee geklärt werden könnte.

Inzwischen hatte ich einem Literaturhinweis entnommen, dass der Leichnam Models am 26. Juli 1955 exhumiert und auf dem Soldatenfriedhof Vossenack in der Eifel beigesetzt worden war, wo seither eine Tafel mit seinem Namen existiert. Mit dieser Angabe wandte ich mich an die beiden zuvor genannten Adressaten. Während mir die Verwaltung der Gräflich von Spee’schen Forstbetriebe jedoch keine Auskunft erteilte, bekam ich vom Standesamt der Stadt Ratingen eine ausführliche Antwort, in der es hieß, dass der genaue Ort des Suizids offenbar nicht bekannt sei und dass es nach ihren Recherchen weder Photos von dem 1945 stattgefundenen Feldbegräbnis noch von der Exhumierung der sterblichen Überreste im Jahre 1955 gebe. Allerdings sei eben 1952 posthum die bereits erwähnte Sterbeurkunde durch das Standesamt Dresden ausgestellt worden. Außerdem schickte man mir die Kopie eines Aufsatzes, der 2003 in der Schriftenreihe des Stadtarchivs Ratingen erschienen war und in dem ein Kapitel detaillierte Auskünfte darüber enthält, was sich am 21. April 1945 ereignete. Dort heißt es u. a., Model habe seinen Begleitern das Versprechen abgenommen, den Ort seines Suizids „niemandem und niemals zu nennen“. Weil meine Frage nach der genauen Lokalität, an der sich Model erschossen hatte, somit immer noch nicht beantwortet war, wandte ich mich schließlich an den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Aber auch dieser konnte mir keine konkreten Auskünfte liefern, da in dem Protokoll von der Umbettung die exakte Fundstelle nicht vermerkt worden war; vielmehr verwies man mich an die Deutsche Dienststelle (ehemalige Wehrmachtauskunftstelle) in Berlin, die mir vielleicht weiterhelfen könne. Von dort erhielt ich mehrere Wochen später einige Hinweise, die ich aber in der Zwischenzeit schon auf anderem Wege hatte in Erfahrung bringen können.

Durch umfangreiche Recherchen aus kaum bekannten – eher „versteckten“ – Literaturquellen sowie aus Diskussionsforen im Internet gelang es mir dann, den Ort, an dem der Generalfeldmarschall den Freitod gewählt hatte, relativ eng einzukreisen. Danach dürfte es sich um ein Waldstück handeln, in dem die Grenzen der Städte Duisburg, Mülheim an der Ruhr und Ratingen zusammenlaufen. Dieses befindet sich südlich der heutigen Rehabilitationseinrichtung „Maria in der Drucht“. Die Gebäude, in denen diese untergebracht ist, waren vor Kriegsende für Zwangsarbeiter errichtet, aber nicht mehr fertiggestellt worden. Nach 1945 wurden sie vom Caritas Verband Duisburg übernommen und ausgebaut. In den ersten Jahren dienten sie als Unterkunft für Flüchtlinge und Vertriebene, später entstand dort ein Kinderdorf. Nach dessen Schließung 1987 wurde die Anlage durch einen Neubau erweitert und als Rehabilitationszentrum eingerichtet. In dem angrenzenden Waldstück findet man noch Reste einer früheren Flakstellung sowie eines Bunkers. Entweder von hier aus oder aber vom in der Nähe (nördlich davon) gelegenen Feldluftmunitionslager 17/VI Duisburg-Wedau soll Model noch kurz vor seinem Freitod Funkverbindung mit dem Stab der 4. Flakdivision gehabt haben, der sich auf der Wolfsburg im benachbarten Mülheim an der Ruhr (an der Grenze zu Duisburg) befand.

Durch Zufall kam ich im Laufe meiner „Suchaktion“ mit einem langjährigen Bekannten in Berlin ins Gespräch kam, der einst im Bundesverteidigungsministerium in Bonn tätig gewesen war und mit seiner Familie dort auch gelebt hatte. Als ich ihm u. a. von meinen Recherchen erzählte, sagte er, dass der Sohn Models, der zuletzt als Brigadegeneral in der Bundeswehr gedient hatte, früher einer seiner Nachbarn gewesen sei. So nahm ich denn zu dem alten Herrn – er stand da bereits im 86. Lebensjahr – Kontakt auf und bat ihn um Klärung meiner noch ausstehenden Fragen. In einer langen und ausführlichen Unterredung erfuhr ich schließlich folgendes:

Als Sohn hatte er 1955 selbstverständlich an der Exhumierung der sterblichen Überreste seines Vaters teilgenommen, wobei der oben erwähnte ehemalige Major i. G. Behr die Herren – Models Sohn sowie ein Beauftragter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge – aus der Erinnerung nach zehn Jahren an die genaue Stelle führte, wo man den Leichnam bestattet hatte. Dies war damals insofern möglich, weil die hohen Eichen, unter denen sich das Ereignis abgespielt hatte, noch standen (sie existieren heute längst nicht mehr). Außerdem hatte Behr seinerzeit in eine der Eichen ein „M“ eingeritzt, das er 1955 wiedererkannte.

Nach der Exhumierung entschied man sich bewusst für eine Überführung auf den Ehrenfriedhof Vossenack, weil dort die meisten Gefallenen ruhen, die 1944/45 unter dem Befehl Models standen und in den Kämpfen an der Westfront ums Leben kamen. So hat denn, wie es der Sohn später in einem Aufsatz formulierte, sein Vater seine letzte Ruhe unter seinen Soldaten gefunden, „denen zeit seines Lebens seine Arbeit und seine Fürsorge gegolten haben“. General Model erzählte mir auch, dass er nach 1955 nur noch einmal an jenem Ort zwischen Düsseldorf und Duisburg gewesen sei, wo sein Vater seinem Leben ein Ende gesetzt hatte und dass er da bereits Schwierigkeiten gehabt habe, die Stelle wiederzufinden, weil sich die Umgebung zwischenzeitlich stark verändert hatte. Heute, so gestand er, würde er den Platz auf keinen Fall mehr finden. Stattdessen fahre er regelmäßig an das Grab in der Eifel. Mit dem Grafen von Spee hatte er seinerzeit noch überlegt, ob man am eigentlichen Todesort ein kleines Kreuz oder einen Gedenkstein aufstellen sollte, doch ließ man den Gedanken bald wieder fallen, weil die Gefahr bestand, daß hier ein „Wallfahrtsort“ für Rechtsextremisten entstehen würde, was man unter allen Umständen vermeiden wollte. Außerdem hätte man in dem als Naherholungsgebiet für die Großstädter genutzten Wald mit Vandalismus rechnen müssen. Zwar habe man die Fundstelle der Gebeine damals noch vermessen, aber trotzdem werde sie für alle Zeiten unmarkiert bleiben. Als Erinnerung an unsere Begegnung überreichte General Model mir zwei Photos seines Vaters vom Herbst 1944 (in Farbe) und März 1945 (schwarz-weiß) sowie eine Abschrift der Sterbeurkunde."

Kennengelernt habe ich Wolfgang Reith in der Deutsch-Südafrikanischen Gesellschaft Düsseldorf. Ich gebe seinen Beitrag hier gerne wieder.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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