Eltern, Lehrer und Schüler fordern: Walsumer Sonnenblumenschule muss bleiben!

Fotos: Frank Preuß

Dem demografischen Wandel trägt die Stadt Rechnung, indem sie Grundschulen schließen will. So auch die Sonnenblumenschule an der Dittfeldstraße in Walsum. Doch dagegen setzen sich Lehrer, Eltern und Schüler zur Wehr – mit erstem Erfolg.

Derzeit besuchen 127 Schüler in sechs Klassen die städtische Gemeinschaftsgrundschule. Im kommenden Schuljahr werden es nur noch 117 Schüler in fünf Klassen sein. Nach dem Willen des Schulamts soll die Schule daher ab dem 1. August 2014 sukzessive aufgelöst werden. Will heißen: Neuanmeldungen wären ab dem Schuljahr 2014/2015 nicht mehr möglich, die endgültige Auflösung der Schule würde zum Ende des Schuljahres 2015/2016 erfolgen.

Bereits am 29. April hatte die Schulkonferenz der Sonnenblumenschule einstimmig für den Erhalt der Schule gestimmt. In einer offiziellen Stellungnahme heißt es: „Nach Schließung unserer Schule müssten die Kinder entweder an der GGS Breite Straße oder der GGS Schul­straße aufgenommen werden. Der Schulweg zur GGS Breite Straße aber ist zu gefährlich, da die Kinder die vierspurige B8 queren müssten, und für viele mit fast zwei Kilometern zu lang.“ Der Weg zur Schulstraße sei noch angemessen, deren Kapazitäten in puncto Neuaufnahmen und zukünftige Schulanmeldungen jedoch erschöpft. Zudem sei es kein Wunder, dass die Zahl der Neuanmeldungen für das kommende Schuljahr rückläufig sei: Aufgrund der Schließungsgerüchte, hätten viele von einer Anmeldung ihrer Kinder an der Sonnenblumenschule Abstand genommen.

Auch die Eltern wehren sich gegen die Auflösung der Schule, wollen, dass ihre Kinder auch künftig den Schulweg allein bewältigen und in ihrer Freizeit mit den ihnen vertrauten Klassenkameraden spielen können. Corina Kuhls, Mitglied der Elternpflegschaft, betont: „Ohne eine Begleitung durch Eltern ist diese Gefahr nicht hinnehmbar, zumal auch die Straßenbahnlinie 903 die Straßen ebenfalls kreuzt.“

Wie viele andere Walsumer befürchtet auch sie, dass durch die Auflösung der Grundschule Platz für die geplante Sekundarschule geschaffen werden soll. Und so demonstrierten am vergangenen Montag Eltern und Schüler vor der Sitzung des Schulausschusses vor dem Rathaus und übergaben Jürgen Edel, dem Vorsitzenden des Schulausschusses, im Anschluss 450 Unterschriften. Im Ausschuss wurde die endgültige Abstimmung über die Schließung auf Antrag der CDU mit elf zu zehn Stimmen auf die nächste Ratssitzung am Montag, 8. Juli, vertagt. „Das lässt uns hoffen“, so Corina Kuhls.