Musikalischer Beitrag zur Integrationskultur
Eko Fresh unterstützt NRW-Integrationskampagne mit neuem Song

- Eko Fresh posiert mit den Marxloher Jugendlichen. Links im Bild: Minister Joachim Stamp, rechts: Serap Güler. Foto: Bartosz Galus
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In Marxloh gab es einen Schulterschluss der besonderen Art: Im Jugendzentrum RiZ, auf der Marienstraße, stellte der Rapper Eko Fresh im Rahmen der Integrationskampagne #IchDuWirNRW erstmals seinen Song „1994“ vor. Gemeinsam mit NRW-Integrationsminister Joachim Stamp, der Staatssekretärin für Integration, Serap Güler und den zahlreichen Jugendlichen Vorort diskutierte er anschließend über die Herausforderungen und Chancen von Migration und Integration.
„Dein Großvater kam in dieses Land, wo er gar niemanden kannt‘, sein Kumpel hatte ihm von ‚ner Arbeit erzählt, die er fand…“ von Migrationsgeschichten, die so begannen, können wohl tausende und abertausende von Einwanderern der sogenannten „2. Generation“ ein Lied singen. Einer hat es getan: Eko Fresh. Der 36-jährige Rapper wurde zwar in Köln-Kalk geboren, blickt aber selbst auf die Integrationsgeschichte seiner Familie aus der Türkei nach Deutschland zurück. In seinem Song thematisiert er das, was viele der Jugendlichen im Marxloher RiZ aus eigener Erfahrung kannten: Die Hürden und Chancen von Integration in Deutschland. Und genau mit dieser Thematik fügt sich der Song von Eko Fresh passgenau in die Integrationskampagne #IchDuWirNRW des Landesministeriums für Integration (MKFFI NRW) ein.
Bei dieser Kampagne geht es darum, verschiedene Integrationsgeschichten zu erzählen und zu betonen, dass trotz aller Unterschiede das gemeinschaftliche Zusammenleben in höchste Priorität hat. Um dieses Ziel zu erreichen, bedürfe es zweierlei: Einerseits die Integrationsbereitschaft aller, die hier leben wollen, aber auch, das betonte Joachim Stamp mit Nachdruck, noch bessere politische Rahmenbedingungen. Konkret bedeutet das beispielsweise, mehr Geld in die Bildung der Kinder und Jugendlichen zu investieren. Denn Karrierechancen, das stellte der Integrationsminister vorweg, dürfen nicht vom Elternhaus abhängen. Deshalb will die Landesregierung bereits ab dem nächsten KiTa-Jahr 1,3 Millarden Euro in die frühkindliche Bildung investieren und den Kindern damit so früh wie möglich die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Entwicklung ermöglichen. Darüber hinaus werden, so Joachim Stamp weiter, NRW-weit 60 neue Talentschulen gegründet. Insbesondere an Standorten mit hoher Migrationsdichte sollen Schulen unterschiedlicher Schulformen mit zusätzlichen Finanzmitteln bedacht werden, um umfangreichere Lernbedingungen zu schaffen.
Auch die rund 100 Kinder und Jugendlichen Vorort beteiligten sich rege an dem Podiumsgespräch zwischen Eko Fresh und den beiden Politikern, sodass die Moderatorin des Abends, Asli Sevindim, so einige Meter mit dem Mikrofon zurücklegen musste. Manche Jugendliche erzählten von der Migrationsgeschichte ihrer Großeltern, andere berichteten von Situationen, in denen sie Diskriminierung am eigenen Leibe erlebt haben und wiederum andere nutzen die Gelegenheit, dem Star des Abends, Eko Fresh, eine persönliche Frage zu stellen. So entstand ein lebhafter Austausch rund um das Thema „Integration“.
Dem Deutschrapper merkte man während der Vorstellung seines Songs an, dass ihn die Geschichte, die er darin erzählt, selbst sehr bewegt. Nicht verwunderlich, wo „1994“ ein autobiografisches Lied ist: „Ich erkenne mich in euch wieder“, erklärte Eko Fresh in Richtung der Jugendlichen. „Ich hatte selbst mit genau den gleichen Hürden zu kämpfen, wie jeder von euch. Aber solche Hürden dürfen keine Ausrede dafür sein, aufzugeben“, so Eko Freshs Appell. Und eine Ausrede gab es für den Rapper am Ende des Abends natürlich auch nicht: Nach beendeter Diskussion wurde er von Jugendlichen auf die Bühne skandiert und gab einige seiner Songs zum Besten. Es wurde ein stimmungsvoller Abschluss des Abends.
Autor:Sascha Mangliers aus Duisburg |
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