ein politisches Nachtgebet

„Asylort Duisburg Die Flüchtlingsfrage: Wer? Woher? Warum?“ lautet das Thema des Politischen Nachtgebetes, das am Montag, dem 2. Dezember 2013 in der Kreuzeskirche Marxloh, Kaiser-Friedrich-Straße 40, 47169 Duisburg stattfindet.

„Die Zahl der nach Duisburg zugewanderten Menschen ist in den letzten Monaten angestiegen. In der schnell entstandenen Debatte um Zuwanderung wird oft nicht unterschieden, aus welchen Gründen Menschen ihre Heimat verlassen. Wer sind sie? Woher kommen sie? Was sind die Gründe ihrer Flucht? Und welche rechtlichen Regelungen gibt es? Dabei ist zu beachten, daß das Recht auf Asyl für politisch Verfolgte zum Grundgesetz gehört und die geschichtlichen Erfahrungen von Gewaltherrschaft und Verfolgung hierbei im Hintergrund stehen. Die konkrete Aufnahme von Flüchtlingen vor Ort kann nicht von den anderen aktuellen Herausforderungen getrennt werden, die sich aus den durch Krieg und Armut verursachten Wanderungsbewegungen ergeben. So ist in den letzten Monaten auch die dramatische Lage an den Außengrenzen der Europäischen Union deutlicher öffentlich geworden. Dabei ist vor allem die Politik der Abschottung Europas in die Kritik geraten,“ schreibt die kirchliche Veranstaltung in ihrer Einladung.

Regina Scheuerer, Fachstelle für Migration und Integration des Diakonischen Werkes Duisburg, und Kirchenrat Rafael Nikodemus, Dezernent der Evangelischen Kirche im Rheinland, sind Referenten des Abends. Irina Scholten und Okko Herlyn übernehmen den musikalischen Teil.

Das Politische Nachtgebet wird von dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt, der Katholischen Arbeitnehmerbewegung, der IG Metall, der Evangelischen Bonhoeffer Gemeinde Marxloh-Obermarxloh und der Katholischen Gemeinde St. Norbert Pfarrei DU-Nord veranstaltet. Weitere Informationen unter: www.nachtgebet.de.

Ausgehend von dem biblischen Text Matthäus 2, 13-15 gibt es zunächst eine Hinführung zu dem Thema. „Gewalt, Unterdrückung, Hungersnöte, Armut und Naturkatastrophen können Gründe für Flucht und Migration sein. Migration gibt es schon lange. Die Boat-People aus Vietnam, die Aus- und Übersiedler, Flüchtlinge aus Syrien und die Juden aus Nazi-Deutschland sind bekannte Beispiele. Rund 20.000 Menschen sind allein in den letzten Monaten im Mittelmeer ertrunken. Die EU setzt auf mehr Härte gegen einwandernde Flüchtlinge. Von Abraham bis Jesus – die Bibel der Flucht und Vertreibung. Familienstreitigkeiten, Politik und die wirtschaftliche Not sind dort die Gründe,“ ist in dieser Hinführung zu erfahren.

„Aus der Identität des Glaubens und der Kirche heraus setzen sich Kirchen für Flüchtlinge ein,“ wie Nikodemus berichtet. Dies geschehe auf synodal-presbyterialer Ebene wie auf diakonischer Ebene. „Wer hätte es gedacht, daß es nach dem Fall der Mauer neue Grenzen gibt, nicht in der Südsee, sondern bei uns. Die diakonische Arbeit muß gestärkt werden. Wir dürfen nicht auf die Rechtspopulisten hören. Die Aufnahme von Flüchtlingen ist eines der ältesten Rechte der Menschheit und steht im Gegensatz zur heutigen Politik der Fremdenabwehr. Das Menschenrecht auf Asyl ist eine reine Proklamation.“

Scheuerer geht in ihren Ausführungen auf die aktuelle Situation bei uns in Duisburg ein; inhaltlich sind sie eigentlich schon aus der Tagespresse bekannt. Somalia, Syrien, Afghanistan, Christen aus dem Balkan sowie Menschen aus dem Balkan und dem Nordkaukasus / Tschetschenien sind nach ihren Worten die Flüchtlinge, die bei uns ankommen.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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