Hamborns ehemaliger Bezirksbürgermeister stand noch einmal ganz im Mittelpunkt
Ehrentitel und Goldsiegel für Uwe Heider
„Ich bin ja nicht aus der Welt“, hatte Uwe Heider gesagt, als er Ende Februar offiziell vom Amt des Hamborner Bezirksbürgermeisters zurücktrat. Obwohl sein Ausscheiden aus der Politik schon einige Wochen zuvor klar war, gab es eine Zäsur in der Bezirkspolitik.
Ende Januar hatten der Wochen-Anzeiger und der Hamborner Anzeiger exklusiv von Heiders Absicht berichtet, sich aus der aktiven Politik zurückzuziehen. „Eigentlich“, so Heider damals, „wollte ich es zu allererst in der Bezirksvertretung (BV) offiziell bekanntgeben, aber offensichtlich hat jemand vorab gequatscht.“ Unsere entsprechende Vorab-Meldung löste viele Reaktionen aus.
Heider legte ja nicht nur sein Amt nieder, sondern gab auch sein Mandat als Mitglied der Bezirksvertretung ab. Dann kam unerwartete Bewegung in die Hamborner Politik, die mit einem kleinen politischen Erdbeben endete. Heiders BV-Nachrücker, SPD-Mann Muhammet Keteci, zwischenzeitlich zum Ratsmitglied aufgerückt, sollte ihn auch als obersten politischen Repräsentanten im Stadtbezirk ablösen.
Unaufgeregt
und entspannt
Doch er bekam keine Mehrheit. CDU-Mann Marcus Jungbauer wurde nach Stimmengleichheit schließlich durch Losentscheid neuer Bezirksbürgermeister, der einzige Christdemokrat auf einem Chefsessel in den sieben Duisburger Bezirken. Auch darüber wurde jetzt noch einmal geredet, mit dem Abstand eines halben Jahres. Unaufgeregt und entspannt wirkten alle Beteiligten, Gäste und Weggefährten, als Uwe Heider im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Hamborner Bezirksrathaus besonders geehrt wurde.
Für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement in der Kommunalpolitik wurde der ausgeschiedene Bezirksbürgermeister mit dem Ehrensiegel in Gold und dem Ehrentitel „Alt-Bezirksbürgermeister“ von Oberbürgermeister Sören Link ausgezeichnet. Seit 1994 gehörte Uwe Heider der BV Hamborn an und führte dort lange Jahre die SPD-Frakion, ehe er nach der Kommunalwahl 2004 an die politsche Spitze des Stadtbezirks gewählt wurde.
Schon früh hatte er sich auch gewerkschaftlich engagiert und Flagge gezeigt. Bevor er in die aktive Kommunalpolitik ging, hat er als Vorsitzender der örtlichen IGBCE schon unter Beweis gestellt, dass er zuhören, mitreden und auf Menschen zugehen kann. In Hamborn genießt er immer noch über alle Parteigrenzen hinweg Achtung, Respekt und Anerkennung. Die hat sich sein Nachfolger übrigens in kurzer Zeit auch erarbeitet.
"Danke, mir
geht es gut"
Als Grund für seinen Rückzug gab Heider seinerzeit ganz persönliche, gesundheitliche und familiäre Gründe an. Bei seiner Ehrung sagte er jetzt mehr als einmal: „Danke, mir geht es gut.“ Er wirkt „relaxt“. Auch bei manchen Veranstaltungen ist er zu sehen und dort natürlich stets willkommen. Sein Satz „Ich bin ja nicht aus der Welt“ trifft zu.
Gut taten ihm ihm und seiner Frau Elke sicherlich, dass bei der Ehrung durch OB Link und Hamborns Bezirksbürgermeister Marcus Jungbauer viele Freunde und Weggefährten mit dabei waren: Politiker, Sportler, Gwerkschafter, Karnevalisten, auch der langjährige ThyssenKrupp-Streel-Arbeitsdirektor Thomas Schlenz. Übrigens, andere Weggefährten, die Heider gern dabei gehabt hätte, wurden vom Duisburger Rathaus bei der Einladung schlicht vergessen...!
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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