Duisburgs Arbeitsmarkt im Vergleich
Hinsichtlich der Arbeitslosenquotesteht Duisburg ja schon seit längerer Zeit in Konkurrenz zu Städten wie Gelsenkirchen und Dortmund, was die rote Laterne als Schlußlicht anbelangt. Nur zum Vergleich seien hier mal die Situationen in diesen beiden Agentur-Bezirken vorgestellt. Wie die Zahlen und Daten zu interpretieren sind, kann ja jeder Leser selbst entscheiden.
"Arbeitsmarkt – Gesamtüberblick
Allen Diskussionen über Finanz-, Wirtschafts- und Eurokrise zum Trotz präsentiert sich der lokale Arbeitsmarkt im November unverändert robust. Die Arbeitslosigkeit in Dortmund, Lünen, Selm und Schwerte ging im Berichtsmonat auf 42.628 zurück. Dies sind 663 oder 1,5 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich liegt die Arbeitslosigkeit um rund 1.587 (-3,6 Prozent) darunter.
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit betrifft sowohl den Versicherungsbereich (SGB III) als auch die Jobcenter, die für die Grundsicherung zuständig sind. In beiden Rechtskreisen ist die Arbeitslosigkeit im Berichtsmonat um rund 300 Personen zurückgegangen.
Die Arbeitslosenquote für den Agenturbezirk betrug Ende November 11,7 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vormonat. Vor einem Jahr hatte sie 12,1 Prozent betragen. Im Agenturbezirk meldeten sich im November 8.124 Menschen arbeitslos, rund 700 mehr als im Vormonat. Davon kamen 2.714 aus einer Erwerbstätigkeit (Vormonat: 2.519). Gleichzeitig beendeten 2.904 Menschen wegen der Aufnahme einer Beschäftigung ihre Arbeitslosigkeit (Vormonat: 2.311).
Die Arbeitskräftenachfrage ist unverändert hoch. Von den Arbeitgebern wurden 1.942 offene Stellen neu gemeldet (Vormonat: 1.817). Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der gemeldeten Stellen im November um rund 250 Stellen höher. Aktuell sind knapp 6.600 Stellen zur Besetzung offen – gut ein Drittel mehr als im November 2010.
„Der regionale Arbeitsmarkt präsentiert sich auch im fortgeschrittenen Herbst in bester Verfassung. Allen Krisendiskussionen zum Trotz sind die Arbeitslosenzahlen im November weiter gesunken. Die übliche saisonale Verschlechterung ist ausgeblieben. Hier spielen die milden Temperaturen, die den Arbeiten unter freiem Himmel bisher keinen Strich durch die Rechnung machen konnten, sicherlich eine entscheidende Rolle“, so Stefan Kulozik, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund, zu den aktuellen Daten. Er ergänzt: „Die Fachkräftenachfrage ist sehr hoch, die Zahl der gemeldeten Stellen stieg im November sogar an. Dies sind sehr positive Signale aus der Wirtschaft. Besonders erfreulich ist, dass im November wie schon in den Vormonaten die Jugendarbeitslosigkeit weiter gesunken ist – das belegt den Wert, den jede Ausbildung unabhängig von der Fachrichtung besitzt. Es ist lediglich eine Frage der Zeit, bis man auf dem Markt unterkommt. Handlungsbedarf sehe ich dagegen bei der Gruppe der schwerbehinderten Menschen, die in diesem Monat als einzige Personengruppe nicht von der günstigen Situation auf dem Arbeitsmarkt profitieren konnte. Hier bedarf es noch stärkerer Aufklärungsarbeit, damit sich der Blick in erster Linie auf die Kenntnisse und Fähigkeiten dieser Menschen richtet und nicht auf vermeintliche Einschränkungen. Für diesen Ansatz werden wir insbesondere in der Woche der Menschen mit Behinderung werben. Vom 5. bis 9. Dezember wird unser Arbeitgeber-Service in die Unternehmen gehen und für die Berücksichtigung von schwerbehinderten Bewerbern bei Einstellungen werben und unsere Unterstützungsmöglichkeiten vorstellen.“
Arbeitsmarkt regional
Stadt Dortmund
Der milde und sonnige November beschert dem Dortmunder Arbeitsmarkt leicht rückläufige Arbeitslosenzahlen. Die Zahl der arbeitslosen Menschen sank auf aktuell 34.849. Davon waren 6.069 bei der Arbeitsagentur und 28.780 beim Jobcenter Dortmund registriert. Damit hat die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat um 380 Personen oder 1,1 Prozent abgenommen. Im Vergleich zum November 2010 liegt die Arbeitslosenzahl um knapp 900 Personen oder 2,5 Prozent darunter.
Die Arbeitslosenquote für alle bei Agentur und Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen sank im November in der Stadt Dortmund um 0,2 Prozentpunkte auf 12,2 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 12,6 Prozent. Die spezielle Arbeitslosenquote für die Agentur betrug 2,1 und für das Jobcenter Dortmund 10,1 Prozent. Im Laufe des letzten Monats meldeten sich 6.592 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos. Davon kamen 2.243 aus einer Erwerbstätigkeit (Vormonat 2.070). 2.247 Menschen konnten sich im November in eine Erwerbstätigkeit abmelden (Vormonat: 1.905). Die Zahl der neu gemeldeten Stellen lag bei 1.665 (Vormonat: 1.575). Insgesamt stehen derzeit rund 5.700 Stellen zur Besetzung offen, das sind 40 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die günstige Entwicklung betrifft nahezu alle Personengruppen. Die Jugendarbeitslosigkeit (U 25) in Dortmund ging erneut zurück – um 4,6 Prozent (-138). Die Zahl der arbeitslosen über 50-Jährigen sank ebenfalls. 116 Personen weniger (-1,2 Prozent) meldeten sich im Berichtsmonat arbeitslos, insgesamt sind damit 2011 erstmals weniger als 10.000 Ältere in der Stadt Dortmund arbeitslos. Dagegen nahm die Zahl der Langzeitarbeitslosen leicht zu, die Situation der Schwerbehinderten verschlechterte sich ebenfalls.
Agentur für Arbeit Dortmund
Bei der Agentur für Arbeit Dortmund, die die Bezieher von Arbeitslosengeld I betreut, ging die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Oktober 2011 um 4,2 Prozent (-266) auf aktuell 6.069 zurück. Der stärkste Rückgang ist bei der Personengruppe der unter 25- Jährigen zu verzeichnen, In der Agentur für Arbeit Dortmund sind im Vergleich zum Oktober 12,9 Prozent (-112) weniger Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Im Berichtsmonat November waren dies insgesamt 758. Auch die Zahl der Älteren zwischen 55 und 65 Jahren gingen zurück und zwar um 2,7 Prozent (-50) auf 1.799.
Die Arbeitslosenzahlen liegen mit einem Minus von 556 oder 8,4 Prozent weiterhin deutlich unter den Werten des Vorjahres. Diese positive Langzeitentwicklung trifft allerdings nicht alle Zielgruppen: So stieg die Arbeitslosigkeit bei Personen über 55 Jahren leicht an (+44 oder 2,5 Prozent).
Jobcenter Dortmund
Die positive Entwicklung auf dem Dortmunder Arbeitsmarkt hält noch an. Einen weiteren Rückgang der Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis des Sozialgesetzbuches II (SGB II) verzeichnet das Jobcenter Dortmund. Die Zahl der dort registrierten Arbeitslosen sank um 114 Personen oder 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat von 28.894 auf 28.780.
„Aufgrund der milden Witterung ist der saisonale Rückgang im November noch nicht zu spüren“, kommentiert Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund, die Zahlen. „Erfreulich ist, dass die Zahl der älteren Arbeitslosen im November gesunken ist. Weiterhin steigt die Zahl der Menschen, die eine Beschäftigung auf dem 1. Arbeitsmarkt aufnehmen konnten – mit 1.001 Arbeitsaufnahmen im November eine Steigerung um 21 Prozent zum Vorjahresmonat. Auch der bisherige Jahresverlauf ist von einem deutlichen Plus von 16,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gekennzeichnet.“
Die einzelnen Zielgruppen des Jobcenters verzeichneten fast durchweg Rückgänge. So sank die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen in der Zielgruppe der 15- bis unter 20- Jährigen um 16 Personen oder 3,5 Prozent und betrug im November 446 Personen. Damit lag sie um 8,4 Prozent unter der Zahl des Vorjahresmonats. Auch die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen in der Zielgruppe der 15- bis unter 25-jährigen Arbeitslosen ging um 26 Personen oder 1,2 Prozent zurück. In dieser Zielgruppe waren im November 2011 2.091 Menschen arbeitslos, im Vormonat waren es noch 2.117.
Die Zahl der 50- bis unter 55-jährigen Arbeitslosen sank um 62 Personen oder 0,8 Prozent und ging von 7.601 auf 7.539 zurück. Ebenso entwickelte sich die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe von 55 bis unter 65 Jahre, die um 55 Personen oder 1,4 Prozent sank. In dieser Altersgruppe waren im November 2011 3.828 Personen arbeitslos (Vormonat 3.883). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg um 59 Personen von 14.675 auf 14.734 (+ 0,4 Prozent).
Lünen und Selm
Goldener Spätherbst auf dem Lüner Arbeitsmarkt: Der November wartet erneut mit sinkenden Arbeitslosenzahlen. Am Ende des Berichtsmonats waren dies in Lünen (4.918) und Selm (1.129) insgesamt 6.047 Personen. Davon waren 1.108 bei der Arbeitsagentur Lünen und 4.939 beim Jobcenter Kreis Unna gemeldet. Im Vergleich zum Oktober ging die Arbeitslosigkeit um 215 Personen oder 3,4 Prozent zurück, im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,2 Prozent, es gibt 541 weniger Arbeitslose.
Die Arbeitslosenquote sank im Berichtsmonat auf 10,7 Prozent – das sind 0,4 Prozentpunkte weniger als im Vormonat. Auch gegenüber dem Vorjahr ist die Quote gesunken. Sie liegt 1,0 Prozentpunkt niedriger als 2010.
Die Arbeitslosenquote für die Agentur beträgt unverändert 2,0 Prozent und für das Jobcenter 8,7 Prozent. Im Laufe des letzten Monats meldeten sich 1.162 Männer und Frauen (Vormonat 1.072) erstmals oder erneut arbeitslos. Davon kamen 347 aus einer Erwerbstätigkeit (Vormonat: 333). Im gleichen Zeitraum beendeten 499 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Beschäftigung (Vormonat 304). Die Zahl der neu gemeldeten Stellen lag im November bei 173 (Vormonat: 144). Aktuell sind noch 619 offene Stellen zu besetzen, ein Fünftel mehr als im Vorjahresmonat.
Lünen: In der Stadt Lünen waren im November 4.918 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 870 Personen bei der Agentur für Arbeit und 4.048 beim Jobcenter. Im Vergleich zum Vormonat ging die Arbeitslosigkeit um 168 Personen oder 3,3 Prozent zurück. Im Vergleich zum November 2010 lag die Arbeitslosigkeit deutlich um 400 Personen oder 7,5 Prozent niedriger.
Selm: Insgesamt waren im November in Selm 1.129 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 238 Personen bei der Agentur für Arbeit und 891 beim Jobcenter. Im Vergleich zum Oktober 2011 ging die Arbeitslosigkeit damit um 47 Personen oder 4,0 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Arbeitslosigkeit um 141 Personen oder 11,1 Prozent darunter.
Aktuell sind in Selm rund 36 offene Arbeitsstellen gemeldet. Schwerpunkte der Arbeitskräftenachfrage zeigen sich im Bereich Gesundheit und im gewerblichen Bereich. Gesucht werden unter anderem Berufskraftfahrer, Fliesenleger, Flachglasmechaniker, Dreher, Kraftfahrzeuglackierer und -mechaniker, Physio- und Ergotherapeuten. Zudem werden Kräfte im Hotel- und Gaststättengewerbe und bei Versicherungsagenturen gesucht.
Agentur für Arbeit Lünen
Für die Agentur für Arbeit Lünen, die die Lüner und Selmer Bezieher von Arbeitslosengeld I betreut, bedeutet die aktuelle Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat einen leichten Rückgang um 1,8 Prozent (-20). Damit sind bei der Agentur in Lünen Ende November 870 Personen und in Selm 238 Menschen arbeitslos gemeldet - insgesamt 1.108. Im Vergleich zum November 2010 sind dies 10,4 Prozent oder 128 Personen weniger.
„Die positive Entwicklung auf dem Lüner Arbeitsmarkt setzt sich auch im November fort, dies ist ein erfreuliches Ergebnis. Die Betriebe zeigen sich offensichtlich unbeeindruckt von den anhaltenden Diskussionen um eine europäische Wirtschaftskrise und haben zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt. Vor allem die älteren Arbeitnehmer konnten davon profitieren. Auch in Zukunft sollten die älteren Bewerber zusehends in den Fokus der Arbeitgeber rücken. Sie bringen wichtige Fähigkeiten mit und sind unverzichtbar, wenn es darum geht, den Fachkräftebedarf zu decken. Bei der notwendigen Qualifizierung dieser Mitarbeiter können wir Betriebe sehr effektiv unterstützen“, erläutert Maria Kok, stellvertretende Leiterin der Agentur für Arbeit Lünen.
Jobcenter Kreis Unna – Lünen und Selm
Im November 2011 vermeldet das Jobcenter Kreis Unna erneut rückläufige Arbeitslosenzahlen im SGB II-Bereich für Lünen und Selm. Damit wird der seit dem Frühjahr andauernde Trend fortgesetzt. Waren im Vormonat Oktober noch 5.134 Arbeitslose gemeldet, sind es im November 4.939 (-3,8 Prozent). Im Vorjahresmonat November waren im Vergleich noch 5.352 Arbeitslose gemeldet (-7,7 Prozent).
„Vor allem die guten Wetterbedingungen ermöglichen weiterhin Tätigkeiten im Baugewerbe, die Auftragslage ist gut, so dass sich derzeit weniger Personen aus dieser Branche arbeitslos melden“, erklärt Uwe Ringelsiep, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Unna, u.a. die anhaltend rückläufige Entwicklung. Im letzten Jahr hatte ein starker Wintereinbruch schon im November zu einer Steigerung der Arbeitslosenquote geführt.
Schwerte
Ende November waren in Schwerte insgesamt 1.732 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 68 Personen oder 3,8 Prozent weniger als im Oktober. Bei der Arbeitsagentur Schwerte waren 470 Menschen arbeitslos gemeldet beim Jobcenter Kreis Unna 1.262.
Die Arbeitslosenquote betrug im November 7,1 Prozent und lag damit 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat und 0,5 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. Die spezielle Arbeitslosenquote lautet für die Agentur 1,9 Prozent, für das Jobcenter Kreis Unna in Schwerte 5,1 Prozent.
Im Laufe des letzten Monats meldeten sich 370 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos (Vormonat: 324), davon kamen 124 (Vormonat: 116) aus einer
Erwerbstätigkeit. Im gleichen Zeitraum konnten sich 158 Personen wegen einer Arbeitsaufnahme abmelden (Vormonat: 102). Die Zahl der neu gemeldeten Stellen lag im November bei 104 (Vormonat: 98). Insgesamt standen 298 Stellen (Vormonat: 321) zur Besetzung offen, gut ein Drittel mehr als im Vorjahr.
Agentur für Arbeit Schwerte
Die Agentur für Arbeit Schwerte verzeichnet im November bei den dort gemeldeten Kurzzeitarbeitslosen einen erneuten Rückgang. Aktuell beziehen 470 Arbeitslosengeld I, 33 Personen oder 6,6 Prozent weniger als im Vormonat. Der Vorjahresvergleich fällt ebenfalls positiv aus: Im November liegt die Arbeitslosigkeit um 51 Personen oder 9,8 Prozent unter den Vorjahreswerten.
„Auch vier Wochen vor Winteranfang zeigt sich der Schwerter Arbeitsmarkt sehr stabil. Von Oktober auf November konnten wir einen erneuten Rückgang der Arbeitslosigkeit verbuchen und dies in allen Personengruppen. Besonders positiv sieht es nicht nur für die jungen Menschen aus, auch die Älteren konnten von den jüngsten positiven Entwicklungen profitieren. Gute Fachkräfte sind auch mit 50 plus gefragt, da setzt bei den Unternehmen allmählich ein Umdenken ein“, kommentiert Oliver Reinert, Leiter der Agentur für Arbeit Schwerte, die aktuellen Arbeitsmarktdaten.
Jobcenter Kreis Unna – Schwerte
Die Anzahl der Arbeitslosen im SGB II-Bereich nahm im November 2011 in Schwerte entgegen dem marginalen Anstieg im Vormonat wieder ab. Während im Oktober noch 1.297 Arbeitslose gemeldet waren, sind es im November 1.262 (-2,7 Prozent).
Hierzu äußert sich Uwe Ringelsiep, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Unna: „Die gute konjunkturelle Lage und die für diese Jahreszeit idealen Wetterbedingungen führen dazu, dass sich viele unserer ehemaligen Kunden auch weiterhin in Arbeit befinden. Die künftige Entwicklung bleibt jedoch, auch auf Grund einer prognostizierten Finanzkrise im kommenden Jahr, abzuwarten.“ Im Vorjahresmonat waren 1.359 Arbeitslose gemeldet (7,1 Prozent)," berichtet Frau Hanzen-Paprotta, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit Dortmund.
"Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im gesamten Agenturbezirk (Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck)
Die Zahl der Arbeitslosen in der Emscher-Lippe-Region hat im November leicht abgenommen. Im Berichtsmonat waren in Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck zusammen 26.382 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 229 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote verringerte sich damit gegenüber dem Vormonat Oktober um 0,1 Prozentpunkte auf 12,1 Prozent.
„Der leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit im November wurde getragen von der anhaltenden Nachfrage nach Arbeitskräften und von der günstigen Witterung“, erklärt Luidger Wolterhoff, Leiter der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen. „Von der aktuellen Entwicklung konnten erneut vor allem junge, aktuell qualifizierte Fachkräfte profitieren. Die anhaltende Fachkräftenachfrage kann jedoch nicht allein durch junge Arbeitnehmer ausgeglichen werden. Es sollten daher auch die Arbeitskräfte in die Personalrekrutierung einbezogen werden, deren Potenziale erst auf den zweiten Blick deutlich werden“.
Auf die Altersgruppe unter 25 Jahre entfielen im Berichtsmonat 2.533 Arbeitslose, 151 weniger als im Oktober (-5,6%) und 159 weniger als vor einem Jahr (-5,9%). Insgesamt meldeten sich im November 961 junge Frauen und Männer aus der Arbeitslosigkeit ab. Davon entfielen 316 in die Zuständigkeit der Agentur für Arbeit und 645 auf die JobCenter. 357 Personen konnten durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung ihre Arbeitslosigkeit beenden, 234 mündeten in betriebliche oder schulische Ausbildungen, Studium oder Lehrgänge ein.
Der leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit im Berichtsmonat betraf Kunden beider Rechtskreise: Die Agentur für Arbeit Gelsenkirchen zählte im November 4.166 Arbeitslose, 59 weniger als im Oktober (-1,4%). In den JobCentern verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen um 170 auf 22.216 Personen (-0,8 %).
„Gegenüber dem Vorjahresmonat hat die Arbeitslosigkeit insgesamt um 652 Personen zugenommen“, so Wolterhoff. „Schaut man tiefer, zeigt sich ein doppeltes Dilemma. Es befinden sich derzeit über 2.300 Personen weniger in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen“. Teilnehmer in Fördermaßnahmen zählen statistisch nicht als arbeitslos. Bei gleicher Förderintensität läge die Arbeitslosigkeit um gut 1.600 Personen niedriger als vor einem Jahr. „Die aktuelle Arbeitslosenquote bildet die im Vergleich zum Vorjahr bessere Beschäftigungssituation nicht ab“, erläutert Wolterhoff.
In der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit) war die Zahl der Arbeitslosen noch um 629 Personen niedriger (-13,1%) als im November 2010. In der Grundsicherung für Arbeitsuchende (Jobcenter) lag die Arbeitslosigkeit dagegen um 1.281 Perso-nen über dem Wert vor Jahresfrist (+6,1%). Maßgebliche Ursache für den Anstieg bei den Jobcentern ist die geringere Zahl an Personen in Arbeitsgelegenheiten (-1.013/-36,7%).
„Der Arbeitsmarkt bietet bessere Beschäftigungschancen als vor einem Jahr. Davon profitieren zurzeit jedoch überwiegend Personen mit kurzer Arbeitslosigkeit und marktgängigen Qualifikationen“, bewertet Wolterhoff in der Gesamt-schau. „Die Konsequenz kann für mich nur lauten: Die arbeitsmarktlichen Fördermittel müssen im Bereich der Qualifizierung gebündelt werden“.
Die Kräftenachfrage hat sich im Berichtsmonat wieder deutlich belebt. Unternehmen aus Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck meldeten der Arbeitsagentur insgesamt 785 neue offenen Stellen, 246 mehr als im Vormonat. Neue Beschäftigungschancen ergaben sich zum Beispiel im Heizung/Sanitär-Handwerk sowie für erfahrene Berufskraftfahrer und examiniertes Pflegepersonal.
2.) Der Arbeitsmarkt in der Stadt Gelsenkirchen
Die Arbeitslosigkeit in der Stadt Gelsenkirchen hat im November weiter abgenommen und erreichte damit den bisher niedrigsten Stand dieses Jahres. Im Berichtsmonat waren 17.205 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 263 weniger als im Oktober (-1,5%). Die Arbeitslosenquote verringerte sich entsprechend um 0,2 Prozentpunkte auf 13,9 Prozent.
Von der aktuellen Entwicklung profitierten vor allem Jüngere. Auf die Altersgruppe unter 25 Jahre entfielen im Berichtsmonat 1. 619 Arbeitslose, 126 weniger als im Oktober (-7,2%).
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit erstreckte sich sowohl auf die Arbeitslosenversicherung als auch die Grundsicherung. Bei der Agentur für Arbeit waren im Berichtsmonat insgesamt 2.278 Personen arbeitslos gemeldet, 93 weniger als im Oktober (-3,9%). Die Zahl der Arbeitslosen im „Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen“ (Jobcenter IAG) verringerte sich gegenüber dem Vormonat um 170 Personen auf 14.927 Arbeitslose (-1,1%).
Trotz der aktuell günstigen Entwicklung liegt die Arbeitslosigkeit um 735 Personen über dem Stand des Vorjahresmonats (+4,5%). Allerdings ist die Situation in den beiden Rechtskreisen unterschiedlich: Bei der Arbeitsagentur reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um 479 Personen (-17,4%). Die Zahl der Arbeitslosen im Jobcenter lag dagegen um 1.214 Personen über dem Wert vor Jahresfrist (+6,9%). Mit aktuell 7.457 Frauen und Männern gilt derzeit jeder Zweite
Arbeitslose im Jobcenter IAG als langzeitarbeitslos. Gegenüber November 2010 ist das ein Plus von 664 Personen (+9,8%). Maßgebliche Ursache für den Anstieg bei den Jobcentern ist die geringere Zahl an Personen in Arbeitsgelegenheiten.
„Der Vergleich zum Vorjahresmonat zeigt ein doppeltes Dilemma. Die aktuelle Arbeitslosenquote bildet die im Vergleich zum Vorjahr bessere Beschäftigungssituation nicht ab“, so Wolterhoff. „Teilnehmer in Fördermaßnahmen zählen statistisch nicht als arbeitslos. Es befinden sich derzeit im gesamten Arbeitsagenturbezirk über 2.300 Personen weniger in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen als im November 2010. Bei gleicher Förderintensität läge die Arbeitslosigkeit in der Region um gut 1.600 Personen niedriger als vor einem Jahr“.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften war wieder deutlich lebhafter als im Vormonat. Unternehmen meldeten dem Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur in Gelsenkirchen im November 482 neue offene Stellen, 193 mehr als im Vormonat und 232 mehr als im November des vergangenen Jahres.
„Der Gelsenkirchener Arbeitsmarkt ist weiterhin in guter Verfassung. Dafür spricht nicht nur der erneute Rückgang der Arbeitslosigkeit, sondern auch die lebhafte Kräftenachfrage“, so Wolterhoff. „Davon profitieren zurzeit jedoch überwiegend Personen mit kurzer Arbeitslosigkeit und marktgängigen Qualifikationen. Damit auch Menschen mit Vermittlungshemmnissen von der günstigen Marktlage stärker profitieren können, ist der gezielte Einsatz von Förderinstrumenten zweckmäßig. Mit Blick auf die notwendige Fachkräfte-Sicherung sollten auch zunehmend die Arbeitskräfte in die Personalrekrutierung einbezogen werden, deren Potenziale erst auf den zweiten Blick deutlich werden“.
3.) Der Arbeitsmarkt in Gelsenkirchen-Buer
Auch in Gelsenkirchen-Buer hat die Arbeitslosigkeit im November leicht abgenommen. Im Berichtsmonat waren 5.612 Personen arbeitslos gemeldet, 42 weniger als im Oktober (-0,7%). Die Arbeitslosenquote verringerte sich gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt 10,7 Prozent.
Bei der Arbeitsagentur wurden im Berichtsmonat 937 Arbeitslose gezählt (-3/-0,3%), im Jobcenter IAG waren es 4.675 Personen (-39/-0,8%).
Die Zahl der Arbeitslosen lag im November knapp über dem Stand vor Jahresfrist (+39/+0,7%). Allerdings ist die Situation in den beiden Rechtskreisen unterschiedlich: Bei der Arbeitsagentur reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um 202 (-17,7%). Die Zahl der Arbeitslosen im Jobcenter lag um 241 Personen über dem Wert im November 2010 (+5,4%).
„Die Situation auf dem Arbeitsmarkt in Buer ist weiterhin stabil. Wie die Zahl der gemeldeten offenen Stellen zeigt, wollen Unternehmen offensichtlich weiter einstellen“, so Bernd Patz, Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit in Buer. „Bei anhaltender Arbeitskräftenachfrage und einer weiterhin günstigen Witterung ist auch ein weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit im Dezember möglich, bevor dann im Januar die Arbeitslosigkeit saisontypisch steigt“.
Unternehmen in Buer meldeten im November 232 neue offene Stellen, 67 mehr als im Oktober. Seit Jahresbeginn 2011 summiert sich die Zahl der gemeldeten Stellenangebote damit auf insgesamt 1.936 Vakanzen. Das ist ein Plus von 363 oder 23,1 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
4.) Der Arbeitsmarkt in Bottrop
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt in Bottrop war gegenüber dem Vormonat unverän-dert. Im November waren 4.894 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet (+1). Die Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 8,3 Prozent.
Die Agentur für Arbeit betreute im Berichtsmonat 1.154 Arbeitslose (+39). Das Jobcen-ter „Arbeit für Bottrop“ zählte 3.740 Arbeitslose (-38).
Verglichen mit dem Wert des Vorjahresmonats hat die Arbeitslosigkeit in Bottrop um 86 Personen zugenommen. Allerdings ist die Situation in den Rechtskreisen unter-schiedlich: Bei der Arbeitsagentur reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen gegenüber November 2010 um 88 Personen (-7,1%). Die Zahl der Arbeitslosen im Jobcenter lag dagegen um 174 Personen über dem Wert vor Jahresfrist (+4,9%).
Bottroper Arbeitgeber meldeten der Arbeitsagentur im Berichtsmonat 234 neue offene Stellen, 57 mehr als im Oktober und 81 mehr als im Vorjahresmonat. Neue Beschäftigungschancen ergaben sich zum Beispiel im Heizung/Sanitär-Handwerk und für examiniertes Pflegepersonal. Seit Jahresbeginn summiert sich die Zahl der gemeldeten Vakanzen in Bottrop auf 2.625 Stellenangebote. Das ist ein Plus von 645 Stellen (+32,6%) gegenüber dem entsprechenden Zeitraum vergangenen Jahres.
„Wie die Zahl der neu gemeldeten offenen Stellen zeigt, wollen Unternehmen in Bottrop weiter einstellen“, so Eugen Palm, Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit in Bottrop. „Im Hinblick auf den Fachkräftebedarf wird eine wesentliche Aufgabe darin liegen, die vorhandenen Ressourcen intensiver auszuschöpfen. Deshalb sollten auch Arbeitskräfte in die Personalrekrutierung einbezogen werden, deren Potenziale erst auf den zweiten Blick deutlich werden. “
5.) Der Arbeitsmarkt in Gladbeck
In Gladbeck hat die Arbeitslosigkeit im November leicht zugenommen. Im Berichtsmonat waren 4.283 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 33 mehr als im Oktober (+0,8%). Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte auf 11,8 Prozent.
„Auch wenn der Arbeitsmarkt momentan auf der Stelle tritt, ist die Situation in Gladbeck günstiger als noch vor einem Jahr. Trotz des aktuellen Anstiegs liegt die Arbeitslosigkeit weiterhin um 169 Personen unter dem Stand des Vorjahresmonats (-3,8%)“, so Eugen Palm, Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit in Gladbeck.
Bei der Arbeitsagentur waren im November 734 Personen arbeitslos gemeldet, fünf weniger als im Vormonat (-0,7%) und 62 weniger als vor einem Jahr (-7,8%). Das Jobcenter Vestische Arbeit zählte in der Grundsicherung aktuell 3.549 Arbeitslose, 38 mehr als im Oktober (+1,1%) aber 107 weniger als vor Jahresfrist (-2,9%).
Die Nachfrage nach Arbeitskräften war im November gegenüber dem Vormonat praktisch unverändert. Gladbecker Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service im Berichtsmonat 69 neue freie Arbeitsstellen (-4). Seit Jahresbeginn wurden der Arbeitsagentur damit insgesamt 838 offene Stellen gemeldet, 122 oder 17,0 Prozent mehr als im vergleichbaren Zeitraum 2010.
6.) Die Entwicklung der Unterbeschäftigung im Bezirk (Gelsenkirchen, Gladbeck und Bottrop)
Personen, die sich zum Beispiel in Weiterbildungen oder in Altersteilzeit befinden, werden in der Statistik nicht als arbeitslos gezählt. Die Bundesagentur für Arbeit bildet daher die so genannte „Unterbeschäftigung“ ab. Neben den registrierten Arbeitslosen sind das zum Beispiel auch Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen.
Die Anzahl der Personen in Unterbeschäftigung im Agenturbezirk hat im Berichtsmonat weiter abgenommen. Die gesamte Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) wird für November 2011 auf 35.357 Personen berechnet. Sie lag damit um 81 unter der für den Vormonat Oktober.
Der Vorjahresvergleich zeigt, dass die statistische Entlastungswirkung durch arbeits-marktpolitische Instrumente zurückgegangen ist. Während die Zahl der registrierten Arbeitslosen im Vergleich zum November 2010 um 652 oder 2,5 Prozent angestiegen ist, ging die Unterbeschäftigung um 2.311 oder um 6,1 Prozent zurück. Maßgeblichen Anteil haben hier die Reduzierung der Arbeitsgelegenheiten im Bereich der Grundsicherung (- 1.013/-36,7 Prozent) sowie der sinkende Teilnehmerbestand bei den Aktivierungs- und Eingliederungsseminaren (-1.076/-64,2 Prozent)," ergänzt Michael Kinzler, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.