Duisburger Sozialdemokraten werden wieder warm

Bekennen "Farbe" - die Schwusos in der SPD Duisburg | Foto: (Foto: Volker Haasper)
  • Bekennen "Farbe" - die Schwusos in der SPD Duisburg
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Wie gut passen Politik, Homos und eine Stadt wie Duisburg zusammen? - Sehr gut, finden zumindest Volker Haasper und Sascha Roncevic, beides überzeuge Sozialdemokraten.

Sie haben das Forum der Schwulen und Lesben innerhalb der Duisburger SPD (Schwusos) wieder aufleben lassen. Seit November trifft man sich monatlich zum Stammtisch, der nicht nur Inhaber eines Parteibuches sondern allen Interessierten offen steht.

Denkt man an Duisburg, so kommen einen zwangläufig Bilder wie rauchende Industrieschlote, Schimanski oder das Feierabendbier am Kiosk in den Sinn. Die Stadt hat das einschlägige Image als klassische, raue und harte Malocher-Metropole. Mit einem ganz kleinen feinen weichen Kern. Und die Politik?

Hier befindet sich quasi dazu Zuhause der alten Tante SPD. Gelten doch einige Stimmbezirke als gefestigte Hochburgen in denen Ergebnisse von 60% + X nicht unüblich waren. Böse Zungen ziehen hier gerne einen Vergleich mit der CSU in Bayern. Die Sozis im Revier seien nicht nur eine Volkspartei; sie seinen quasi die Volks- und Stammtischpartei.

Und natürlich sei man daher dem Milieu entsprechend auch strukturkonservativ. Schwule und Lesben passten also weder in die Stadt noch in die Partei.

Dem widersprechen Haasper und Roncevic deutlich:

„Die Sozialdemokratie im Ruhrgebiet ist keineswegs konservativ. Oft wird uns das vorgeworfen, weil wir hier ein in vielen gesellschaftlichen Gruppen verwurzelt sind. Aber im Grunde genommen sind wir nur nah bei den Menschen. Unser Weltbild ist offen, pluralistisch, demokratisch und solidarisch. An diesen Werten halten wir fest.

Hier steht der Mensch als Individuum in den Mittelpunkt. Daher kümmern wir uns selbstredend auch um die Akzeptanz und die Bedürfnisse von Schwulen, Lesben und anderen gesellschaftlichen Minderheiten.“, erläutert Roncevic.

Und Haasper, der frisch gewählte Sprecher der Gruppe, ergänzt: „Wer ein Beispiel dafür haben will, muss sich nur die Politik von Hannelore Kraft anschauen. Aber man muss gar nicht so weit gehen. Auch vor Ort in unseren Unterbezirk erfahren wir jede mögliche Unterstützung Schwusos Duisburg durch die Gremien und den Vorstand.

Wir wurden umgehend als Arbeitsgemeinschaft anerkannt, so dass wir auch überall Gehör finden für die Themen, die uns am Herzen liegen.“

Die Themenpallette ist vielfältig und orientiert sich an der Lebensrealität: Regenbogenfamilen, schwul-lesbisches Leben in den unterschiedlichen Standquartieren oder die Zukunft der lokalen Szene sind nur eine Beispiele hierfür. Dabei haben die Schwusos Duisburg eine Funktion weit über die Stadtgrenzen hinaus. Der Radius reicht nicht nur in den unmittelbaren Niederrhein hinein, sogar aus dem Kreis Borken kommen Besucher zum Stammtisch.

Diskutiert wird jeden zweiten Montag des Monats in lockerer Runde ab 19 Uhr im Café Museum, nur wenige Minuten vom Hauptbahnhof entfernt. Weiter Information zu den Duisburger Schwusos findet man im Netz:

www.schwusos-duisburg.de

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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