Duisburg und seine Zukunft
Duisburg ist eine Stadt, der es wirtschaftlich nicht besonders gut geht. Von daher seien hier schon einige eigene Gedanken erlaubt, wie es zu einer Besserung kommen kann. Dieser Text hat den Charakter eines Diskussionsbeitrages.
Ich stelle mir die Gründung einer Sportförderungsgesellschaft vor. Es ist eine formal eigenständige, selbständige Gesellschaft, deren Einlagen durch Kreis- und Stadtsportbünde (vom Niederrhein), Landessportbund, Sportfachverbände und den Rheinischen Turnerbund geleistet werden können.
Die Frage der Gemeinnützigkeit müßte hier geklärt werden.
Doch was sind die Aufgaben dieser Sportförderungsgesellschaft? Dazu sind mir einige Punkte eingefallen.
Die Sportförderungsgesellschaft fördert eine Niederrheinolympiade. Kinder und Jugendliche aus dem Städtedreieck Duisburg – Mönchengladbach – Emmerich messen sich in den gängigen Sportarten. Randsportarten können Demonstrationsspiele veranstalten. Die teilnehmenden Sportler und Betreuer lernen die Touristenattraktionen vor Ort kennen. Der Arbeitsmarktnebeneffekt: Gemeinwohlarbeiter (landläufig 1-€-Jobber genannt) reinigen und verbessern bei den Vor- und Nachbereitungen die erforderlichen Sportanlagen.
Die Sportförderungsgesellschaft fördert Großereignisse in Randsportarten. Grundgedanke dabei: Duisburg ist nach eigenen Aussagen eine „Stadt des Sports“. Hier und im Umland gibt es Sportanlagen, die nicht ausreichend genutzt werden. Gleichzeitig gibt es Randsportarten, die Förderung gut gebrauchen können. Rugby, American Football, Radball und Cheerleading seien hier als Beispiele genannt. Zusammen mit den Fachverbänden werden überregionale Turniere organisiert, beispielsweise mit Mannschaften aus dem Benelux-Raum. Es werden Länderspiele und internationale Meisterschaften im Wasserball zu uns geholt.
Zusammen mit der örtlichen Gastronomie und den entsprechenden Fachverbänden werden örtliche und regionale Meisterschaften in Gesellschaftsspielen organisiert. Es muß nicht unbedingt nur Mensch ärgere dich nicht oder Canasta sein. In der Automatenwirtschaft gibt es bestimmt mehr „Geschicklichkeitsspiele“ als Flippern; Glücksspiele sind hier ausdrücklich nicht erwünscht.
Es sind durchaus Shows in Bereichen wie Wrestling, Eiskunstlauf u. ä. erwünscht.
Ich stelle mir die Gründung einer Messegesellschaft Rhein-Ruhr vor. An dieser Messegesellschaft sind Industrie- und Handelskammern, Wirtschaftsförderer, die Arbeitsverwaltung, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände und andere Organisationen der Wirtschaft beteiligt.
Die Messe stellt Berufe vor. Die Messe organisiert Betriebsbesichtigungen.
Die Messe stellt Branchen vor. Im Bereich Textil hatte ich beispielsweise an Modisten, Kürschner, Schuhmacher, Schneider sowie Damen- und Herrenausstatter gedacht. Im Hobbybereich kann der Bastelbedarf, Gesellschaftsspiele, Musikbedarf, Rauchwaren, im Sportsegment Sportgeräte, Angelbedarf und Sportbekleidung hinzukommen.
Die Messe stellt Branchen vor, die in Zukunft für die Region wichtig und interessant sind.
Da wäre die Veranstaltungsbranche zu nennen. Es fehlen Clubs. An vielen Stellen fehlen ein Partybereich und Auftrittsmöglichkeiten für örtliche Künstler.
Es gibt die Filmbranche. Das Ruhrgebiet wird noch zu wenig als Produktionsstandort für Musikvideos, Fernsehproduktionen und Spielfilme genutzt. Verlage wie graphit (Belletristik) und Klartext (Sachbuch) geben Literatur heraus, die noch auf eine Verfilmung warten. Historische Ereignisse, Persönlichkeiten und Gebäude der Region sind noch nicht ausreichend filmisch dokumentiert.
Die Computertechnologie kommt hinzu. Der Bereich der Software-Entwicklung ist noch unterentwickelt. Es fehlen Veranstaltungen in den Bereichen Computer-Spiele und e-Sport.
Hat sich schon jemand Gedanken darüber gemacht, wie Flugzeuge, Schiffe und Züge in Zukunft betrieben werden?
Werden schon Medikamente und medizinische Instrumente bei uns hergestellt (Stichwort: Chirurgiemechaniker, Orthopädiemechaniker)?
Werden im Ruhrgebiet und am Niederrhein schon / noch Landmaschinen (von Rasenmähern und Heckenscheren bis zu Mähdreschern) hergestellt?
Wie ausgeprägt ist die Herstellung und Reparatur feinmechanischer Produkte, wie Haushaltsgeräte, Kamera- und Aufnahmegeräte, Fahrzeugtechnik, PC / Fernseher / Radio?
Organisatorisch mag es Sinn machen, ein zentrales Büro zu haben; die Messe arbeitet aber überwiegend lokal. In Duisburg wäre zu klären, ob im Bereich Steiger Schwanentor – Steinsche Gasse oder Logport II Platz für ein solches Veranstaltungswesen wäre. Können beispielsweise bestehende Kaufhäuser zu Präsentationszwecken genutzt werden?
Unabhängig von formal-organisatorischen Fragen gibt es die Möglichkeit, den Tourismus vor Ort stärker hervorzuheben.
So gibt es die Route der Industriekultur, die sich durch das gesamte Ruhrgebiet erstreckt. Der Landschaftspark Nord, der Innenhafen, das Museum der Deutschen Binnenschiffahrt, Tiger & Turtle, der Alsumer Berg und die Siedlung Rheinpreußen sind bei uns in Duisburg angesiedelt. Es wäre – beispielsweise von Duisburg Marketing – zu überlegen, ob und in welcher Form diese Orte bespielt werden können.
Es gibt die Route der Industrienatur bzw. das Europäische Gartennetzwerk. Inwieweit sich etwas daraus machen läßt, werden die Touristiker sicherlich besser wissen als ich.
Ob gibt Veranstaltungen wie Mathematik-Olympiaden, Chemie-Olympiaden und die Physik-Olympiaden im Bereich der Naturwissenschaften, Philosophie-Olympiaden, das Theatertreffen der Jugend, das Treffen Junger Autoren und das Treffen Junge Musik-Szene im Bereich der Kultur, Jugend debattiert, der Bundeswettbewerb Informatik und den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten. Auf regionale Gesichtspunkte ausgelegt gibt es doch bestimmt Möglichkeiten, solche Veranstaltungen vor Ort durchzuführen. Diese Anregungen sind nicht auf meinem geistigen Mist gewachsen; Texte dazu finden sich in der Internetenzyklopädie Wikipedia.
Wahrscheinlich lassen sich an dieser Stelle noch viele weitere Ideen entwickeln. Für den Anfang und Einstieg sollen diese Ideen aber erst einmal reichen.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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