Doch ein Designer Outlet Center für Duisburg?

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Ein Outlet Center für Duisburg? Diese Frage erregt seit Jahr und Tag die Gemüter. Nun ist wieder ein DOC - ein Designer Outlet Center - im Gespräch. Der Eigentümer des Güterbahnhofsgeländes, Kurt Krieger, soll Interesse daran haben, dort an Stelle eines großen Möbelhauses ein solches DOC zu bauen. SPD- und CDU-Ratsfraktion stehen für notwendige Entscheidungen zur Verfügung.

Dies machten beide Parteien in einer gemeinsamen Pressekonferenz deutlich.
„Bei der Fläche handelt es sich um ein Filetgrundstück in unserer Stadt, das uns allerdings nicht gehört. Unsere Aufgabe als Politik ist es, bei möglichen Alternativen zu Ursprungsplanungen nicht direkt in eine Verweigerungshaltung zu fallen, sondern sachorientiert damit umzugehen. Wenn ein Designer Outlet Center (DOC) planungsrechtlich möglich ist und der Investor seine Fläche für diese Nutzung entwickeln will, stehen wir für entsprechende Entscheidungen bereit. Das ist kein Freibrief für einen Investor, sondern ein wichtiges Signal für die Fläche", erklärt SPD-Fraktionsvorsitzender Herbert Mettler.

„Wir wollen einen Impuls für die Stadtentwicklung erzielen. Der derzeitige Stillstand am ehemaligen Güterbahnhof ist keine Lösung. Wenn es gelingt, dort mit einem stimmigen Konzept ein Outlet-Center zu entwickeln, ist dies eine gute Nachricht für unsere Stadt“, sagt CDU-Fraktionschef Rainer Enzweiler.

"Eine gute Nachricht für unsere Stadt"

Allerdings werde man die endgültige Zustimmung auch davon abhängig machen, wie eine Aufwertung und Anbindung der jetzigen Haupteinkaufsstraßen eingeplant wird.

Aus Sicht der SPD-Ratsfraktion gilt es jetzt zunächst seriös zu prüfen, ob an dem Standort des ehemaligen Güterbahnhofgeländes die notwendigen planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung eines Designer Outlet Centers geschaffen werden können. Erst danach könnten Aussagen über mögliche Details gemacht und eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob ein DOC an dieser Stelle realisierbar ist.

"Ein wichtiges Signal für die Fläche"

Planungsrechtliche Bedenken hält Enzweiler entgegen: „Die Fraktionen im Rat haben nur eine politische Bewertung vorzunehmen. Die Frage der rechtlichen Genehmigung ist Sache des RVR, der Bezirksregierung und vor allem der Stadtverwaltung. Sollten der Oberbürgermeister und der Investor am Ende feststellen, dass ein Outlet Center am Güterbahnhof nicht genehmigungsfähig ist, müssten sie uns neue Alternativen vorstellen.“

Gegner eines möglichen DOC auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände ist IHK-Geschäftsführer Michael Rüscher: „Die Duisburger City würde von der Ansiedlung erheblichen Schaden erleiden.“ Das Gelände des Güterbahnhofes sei circa 1,5 Kilometer von der Königsstraße entfernt, 2,5 Kilometer zur Altstadt, und damit städtebaulich isoliert.

"Erheblicher Schaden für die City"

Kunden würden diese Distanz kaum akzeptieren und nicht nach einer Shoppingtour im DOC die Innenstadt besuchen. Die Ansiedlung des Centers würde daher die Kaufkraft aus der City abziehen.
Hinzu käme, dass das neue Angebot die verhältnismäßig hohe Kaufkraftbindung der Innenstadt deutlich zu verringern droht. Laut einer Befragung der Kunden im Stadtbezirk Mitte kaufen 70 Prozent der dort lebenden Menschen ihre Kleidung vor Ort. Die ausbleibenden Kunden hätten eine Erhöhung der Leerstandsquote zur Folge und eine negative Entwicklung der City insgesamt. Damit würden sämtliche Bemühungen, den Innen- und Altstadtbereich aufzuwerten, konterkariert.
„Wir hatten angenommen, dass sich die Politik nach dem Aus für das FOC in Hamborn darauf besinnen würde, die Entwicklung der Innenstadt verstärkt in den Fokus zu nehmen, um sie als zentralen Handelsstandort und Visitenkarte der Stadt zu fördern“, zeigt sich Rüscher enttäuscht.

"Ausreden für das eigene Versagen"

Für die FDP Duisburg sind die aktuellen Einschätzungen der IHK-Experten bezüglich der Innenstadtentwicklung durch die mögliche Bebauung auf dem Krieger-Gelände reine Abwehrhaltungen. “Für mich sind es Ausreden für das eigene Versagen“, sagt der stellvertretende Kreisvorsitzende Dirk Schlenke.
„Die IHK hatte mehr als zwei Jahrzehnte Zeit, ohne ungeliebte Konkurrenz die Entwicklungen in der City so voranzutreiben, dass die Ansiedlung von Einkaufszentren am Rande der City ohne negative Effekte möglich wäre“, ergänzt der Kreisvorsitzende Thomas Wolters - und weiter: "Die Duisburger Liberalen sehen den Entwicklungen auf dem Kriegergelände jedenfalls mit Neugier und Wohlwollen entgegen.“

Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

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