IGM-Stahlaktionstag in Duisburg:
Diesmal bei HKM an Tor 3: Kampf um die Stahlarbeitsplätze - aber echt grüne!
Wieder einmal gingen am heutigen Stahlaktionstag Beschäftigte aller Duisburger Stahlbetriebe gemeinsam auf die Straße. Es ist die Sorge um ihre Arbeitsplätze, die sie zur Kundgebung am Tor 3 von HKM im Duisburger Süden zusammenkommen ließ. 1.500 sollen laut IG Metall gekommen sein.
In Gesprächen wird deutlich. Es geht den Kolleginnen und Kollegen nicht um irgendwelche Arbeitsplätze. Neben der Sicherheit ihrer Arbeitsplätze ist ihnen wichtig, dass es Arbeitsplätze sind, die die Umwelt nicht weiter belasten. Denn das habe z.B. der letzte Sommer auch hier bei uns gezeigt, da ist bereits eine bedrohliche Situation entstanden. Die dürfe nicht weiter verschärft werden.
Als es dann allerdings um den Punkt der Subventionen für billigen Industriestrom als Standortsicherheit ging, war die Meinung nicht mehr so einhellig. Denn, so warf eine Kollegin ein, „Subventionen, egal woher sie kommen, vom Land, vom Bund oder EU, das sind doch unsere Gelder! Die fehlen dann woanders, z.B. den Schulen, Kindergärten usw. und nicht zuletzt uns im Geldbeutel. Hör doch mal genau hin, die machen den Umbau und den Weiterbetrieb der Hütten davon abhängig, dass die ‚Marge‘, die ‚Rendite‘ stimmt. Die finanzieren wir mit unseren Steuergeldern, nicht unsere Arbeitsplätze!“ Jetzt ging es hin und her. So schlug ein Kollege vor, die staatlichen Gelder als Kredit zu geben, der dann mit den künftigen Gewinnen zurück zu zahlen sei. „Traumtänzer!“ handelte er sich dafür ein, „die da oben verzichten doch nicht!“ Ähnlich ging es anderen Vorschlägen. Die Schlussbemerkung dieser kurzen aber intensiven Debatte war dann, „Mensch in den Mittelpunkt und profitorientiertes Wirtschaften - das geht nicht zusammen! Mensch in den Mittelpunkt - da müsste sich vielmehr grundlegend ändern!“
In einer anderen Gruppe stieß sich ein Kollege daran, quasi für die Unternehmen zu demonstrieren. Was anderes seien die Forderungen nach Subventionierung des Industriestroms doch nicht. Wenn es dann aber tatsächlich um die Arbeitsplätze ginge, „dann müssen wir raus gegen die Unternehmer, denn die sind es, die die Buden zu machen!“ Das sei dann nicht mehr so harmlos wie heute, wo die Unternehmen die Aktion billigen oder gar unterstützen würden. „Die wissen schon, warum wir kein wirkliches Streikrecht haben.“ kommentierte trocken ein anderer.
So gab es noch einige Diskussionen. Bei zum Teil sehr unterschiedlichen Meinungen war allen gemeinsam der Stolz auf die gemeinsame Aktion heute und die sich darin ausdrückende Zusammengehörigkeit!
Autor:Claus Thies aus Duisburg |
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