Diebstahl in Iserlohn
Um Belastungen von Straßen durch den Verkehr ermitteln zu können, hat die Stadt Iserlohn vor gut zwei Jahren sogenannte Seitenradarmessgeräte angeschafft. Mit den akkubetriebenen kleinen grauen Kästen, die an Laternen oder Schilder montiert werden, kann die Abteilung Straßenverkehr über längere Zeiträume Fahrzeuge zählen und Geschwindigkeiten erfassen, meist unbemerkt von den Autofahrern, da kein Radarwagen im Einsatz ist.
Mit den Seitenradarmessgeräten können aktuelle Gegebenheiten, zum Beispiel an einer Unfallstrecke oder bei Beschwerden über Lärm oder Raser, gemessen werden. Erfasst werden jeweils die Anzahl der Fahrzeuge, die Geschwindigkeiten und die Fahrzeuglängen. Daraus lassen sich Rückschlüsse über die Belastung einer Straße zum Beispiel durch Schwerlastverkehr ziehen. Die an einem dieser Kästen erfassten Geschwindigkeiten können nicht, wie bei einer Messung mit dem Radarwagen, einem bestimmten Fahrzeug zugeordnet werden. Geschwindigkeitsüberschreitungen bleiben also ohne Folgen für die Fahrer, da nicht „geblitzt“ wird.
Eines dieser mit Vorhängeschlössern gesicherten Messgeräte wurde kürzlich bei einem Einsatz an der L 680 (Sümmerner Straße / Bräukerweg) zwischen Menden und Iserlohn gestohlen. Der Diebstahl wurde bei der Kreispolizeibehörde zur Anzeige gebracht.
Damit wurde nicht nur der städtische Haushalt geschädigt (Kosten von etwa 2 500 Euro), auch die für die Bewertung der unfallträchtigen Strecke notwendigen Daten sind weg.
Der Diebstahl oder das Beschädigen eines solchen Gerätes nützt keinem: Da kein Foto gemacht und kein Kennzeichen gespeichert wird, bliebe eine eventuelle Geschwindigkeitsüberschreitung ungestraft. Das Fehlen von Messdaten schadet jedoch der Allgemeinheit.
Diese Mitteilung hat mich von der Stadt Iserlohn erreicht. Normalerweise hätte ich eine solche Mitteilung nicht weiter beachtet. Als ich dann aber gelesen habe, worum es ging, mußte ich doch ein wenig schmunzeln. Wollte da etwa jemand sein Knöllchen nicht bezahlen?
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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