Bei Zwangsräumung und Gewalt
Die Schwächsten beraten und unterstützen
Ob Frauen unter häuslicher Gewalt leiden oder Menschen durch Task-Force-Einsätze aus ihrem Umfeld gerissen werden, sie brauchen in diesen Krisen dringend Hilfe. Die GRÜNEN drängen auf mehr finanzielle Mittel für Beratungsstellen.
Das Niveau von häuslicher Gewalt ist erschreckend hoch: Bedrohung, Demütigung, Schläge, Vergewaltigung, Stalking, Femizide; die Liste von Übergriffen ist lang. In Duisburg ist die Zahl der Frauen mit Beratungsbedarf regelrecht explodiert. Um sensibel zu helfen und Wege aus dieser Gewaltspirale aufzuzeigen, ist die Frauenberatungsstelle ein wichtiger Anlaufpunkt für Frauen und deren Kinder. Deshalb wollen die GRÜNEN die Arbeit der Frauenberatungsstelle mit einer weiteren Fachkraft stärken. Zudem sollen die bisherigen Verträge eine dynamische Tarifanpassung erhalten. Ratsfrau Pelin Osman erläutert: „Frauen und Kinder in Krisen erhalten in der Frauenberatungsstelle wichtige Unterstützung, die lebensrettend sein kann. Deshalb muss die Beratungsstelle mit ausreichend Personal ausgestattet sein, um diese Hilfe zu gewährleisten. Opfer von häuslicher Gewalt müssen ausreichend geschützt werden können.“
Dringender Beratungsbedarf besteht auch nach Zwangsräumungen durch die städtische “Task Force Problemimmobilien”, deren Vorgehen von vielen Seiten kritisiert wird. Die Bewohner*innen werden abrupt obdachlos und sind verunsichert. Die betroffenen Familien bekommen zwar Plätze in Notunterkünften durch die Stadt angeboten, aber meist sehr weit entfernt von ihrer Wohnung. Ratsfrau Pelin Osman zeigt die Hürden auf: „Die Kinder haben keine Möglichkeit mehr, ihre KiTa oder Schule zu besuchen. Da es sich meist um Familien mit Zuwanderungsgeschichte handelt, ist der Verlust für die Kinder besonders einschneidend. Im schlimmsten Fall verlieren sie schulisch den Anschluss und in der Freizeit ihre Freunde. Deshalb sollen die Familien möglichst in ihrem gewohnten Umfeld bleiben.“ Auch Menschen mit Behinderungen kommen in den nicht barrierefreien Notunterkünften kaum zurecht. Die GRÜNEN wollen eine Wohnungsberatung einrichten, die unmittelbar bei Zwangsräumungen hilft.
Autor:Ariela Çataloluk (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) aus Duisburg |
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