Die Arbeitslosenzahlen

Nun ist es amtlich: Duisburg hat auch im Juli 2011 die höchsten Arbeitslosenzahlen. Auch wenn es 695 Personen weniger sind als im Juni, so sind doch 31.732 Menschen ohne feste Beschäftigung. In Prozenten ausgedrückt: 13.1 Prozent - soviele Leute sind ohne Arbeit. "Es ist die höchste Quote, was die Bezirke anbelangt. Was die Städte anbelangt, sieht die Situation anders aus. Gelsenkirchen hat als Bezirk 12,4 %, Dortmund als Bezirk 12,3 % - Gelsenkirchen und Dortmund haben als Stadt aber doch eine wesentlich höhere Arbeitslosigkeit," versucht Angela Schoofs, Vorsitzende der Geschäftsführung abzuwiegeln.

Im Versicherungsbereich (SGB III) lag die Arbeitslosenquote bei 2,4 %; das entspricht 5.739 Arbeitslosen. In der Grundsicherung (SGB II) waren 25.993 Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosigkeit lag dort bei 10,7 %.

"Ich hatte bei der letzten Pressekonferenzt gesagt, daß wir einen sensationell hohen Zugang an freien Stellen hatten. Ich kann das heute toppen," berichtet Schoofs. Im Juli 2011 sind 1.213 neue, ungeförderte Stellen hinzugekommen. Der Bestand an Stellenangeboten liegt nun bei 3.097 Stellenangeboten.

Im Juli gelang 1.767 Personen die Rückkehr in die Berufstätigkeit. Im Juni zeigten 9 Betriebe Kurzarbeit für die Zukunft an. Sie könnte für 121 Personen wirksam werden. Das Thema scheint sich also erledigt zu haben. Im Dezember 2010 waren noch 712 Personen in 107 Betrieben kurzarbeitend.

"Unsere Aufgabe ist es, die Leute fit für den Arbeitsmarkt zu machen. Sonst werden sie überregional und europaweit gesucht. Im schlimmsten Fall werden die Stellen wegrationalisiert, wenn die Firmen kein Personal finden."

Die Unterbeschäftigung ist in Duisburg auf 39.379 Personen gesunken. "Der Markt ist wieder aufnahmefähig. Es wurden Fachkräfte gebraucht."

Es ist schon erstaunlich, welch mangelnden Ergeiz Angela Schoos an den Tag legt. Ruft jemand "Wer möchte die Rote Laterne mit der höchsten Arbeitslosigkeit haben?", schreit sie am lautesten "Hier, ich!". Geht es darum, Fördergelder für die arbeitsmarktpolitischen Instrumente zu bekommen, ist sie nicht zu hören. Sie scheint zwar die Gründe für den schlechten Arbeitsmarkt bei uns in Duisburg zu kennen - was man beispielsweise daran merkt, daß sie darüber klagt, wie schlecht unser Nachwuchs in den allgemeinbildenden Schulen ausgebildet wird. Es ist aber nicht erkennbar, welche Konsequenzen sie daraus zieht, geschweige denn, daß sie welche einfordert. Sichert sie vielleicht nur ihren eigenen Arbeitsplatz, wenn sie schon ihre Kundschaft von morgen kennt?

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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