Ist die Einführung sinnvoll und möglich?
Deutschlandticket fürs Fahrrad

Die Vorteile des Deutschlandtickets liegen auf der Hand und ich denke, die meisten wissen sie auch zu schätzen: Einfach flexibel überall in Deutschland den Nahverkehr nutzen, ohne sich erst in einen Tarifdschungel einarbeiten zu müssen.
Den ÖPNV und / oder das Fahrrad zu nutzen ist die klimafreundlichste Mobilität, die es gibt. Nun gibt es aber Strecken, die mit dem Fahrrad zu weit sind und bei denen der nächste Bahnhof zu weit vom Endziel entfernt liegt, um vom Bahnhof dorthin zu laufen. Hier bietet sich eine Kombination aus Zug und Fahrrad an. Leider ist aber bei der Fahrradmitnahme noch gang und gäbe, was beim "normalen" Personenticket dank des Deutschlandtickets gottseidank überwunden ist: Ein undurchsichtlicher Tarifwirrwarr von Tarfgebiet zu Tarifgebiet. Hier brachte der ADFC nun ein "Deutschlandticket Fahrrad" ins Gespräch.
An und für sich keine schlechte Idee, jedoch gibt es bei der Fahrradmitnahme eine weitere Schwierigkeit, die man nicht außer Acht lassen darf, wenn man das Problem wirklich lösen will: Die Züge sind insbesondere zu Stoßzeiten oft sehr voll und auch das sogenannte Mehrzweckabteil, in dem sich Kinderwagen, Rollstühlen und Fahrrädern kubbeln oft besetzt. Was nützt einem das schönste Fahrrad-Deutschlandticket, wenn man in keinen Zug damit reinkommt? Eine Idee wäre, die Klappsitze aus den Mehrzweckabteilen zu entfernen, damit sich dort keiner mehr hinsetzt und der Platz für Kinderwagen, Rollstühle und Fahrräder bleibt. Herauszufinden, zu welchen Zeiten die meisten Fahrradfahrer unterwegs sind und dann ggf. auch mehrere Mehrzweckabteile einsetzen.
Bei den innerstädtischen Bussen und Bahnen geht das zwar nicht, aber wer sich in einer Stadt auskennt, weiß in der Regel, welche Busse und Bahnen zu welchen Zeiten besonders voll sind und welche nicht und kann entsprechend planen.
In der Diskussion auf der Facebook-Seite des ADFC zeigte sich jedoch wieder, dass einige kommentieren, ohne nachzudenken. So schrieb einer: "Fahrräder haben in der Bahn nichts zu suchen". Ich wies ihn darauf hin, dass man das nicht so pauschal sagen kann und es durchaus Situationen gibt, die eine Mitnahme des Fahrrads erforderlich machen. Er ging nicht darauf ein, sondern wiederholte sich nur: "Trotzdem haben Fahrräder in der Bahn nichts zu suchen". Ich meinte dann, er solle mir doch dann mal erzählen, was ich machen soll, wenn ich auf einer Radtour eine Panne habe oder in ein Unwetter komme und nicht mehr weiter bzw. zurück fahren kann, beamen würde ja nun mal leider nicht funktionieren. Darauf wußte er anscheinend nichts mehr zu sagen; jedenfalls kam keine Antwort mehr.

Autor:

Astrid Günther aus Duisburg

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