Der VRR und die Infrastruktur

Der VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann sieht erhebliche Defizite in der SPNV-Infrastruktur und fordert wesentlich schnellere Entscheidungen sowie weitere verbindliche Investitionszusagen. "Der geplante Ausbau der Betuwe-Linie und die damit verbundenen Verbesserungen für den Güterverkehr sind wichtig und gut. Jedoch muss hier, genauso wie bei zahlreichen weiteren Infrastrukturmaßnahmen wesentlich schneller und stringenter gearbeitet werden. Wir haben kein Verständnis dafür, dass Planung und Umsetzung von Maßnahmen bei der DB Netze teilweise Jahre dauern", so Martin Husmann. Auch die Planungen für die RRX-Maßnahmen dürfen nach Ansicht des Verbundchefs nicht auf die lange Bank geschoben werden. "Die heute bestehenden Engpässe im Rhein-Ruhr-Korridor führen zu zahlreichen und oft überproportional hohen Verspätungen. Die dauerhafte Überbelastung des Systems durch parallel verkehrende Fern,- Güter,- und Nahverkehrszüge ist nicht tragbar und es muss dringend mit den Infrastrukturmaßnahmen zum RRX entgegengearbeitet werden. Wir erwarten auch beim RRX eine schnellere und zügigere Gangart - die Planfeststellungsverfahren müssen sofort starten und beschleunigt werden", so Husmann. Ebenso ist für den VRR eine zeitnahe und verbindliche Investitionszusage vom Bund für den RRX notwendig.

Die im VRR tätigen Eisenbahnverkehrsunternehmen haben in der Vergangenheit in unterschiedlichem Maß Anstrengungen unternommen, ihre Qualität und Pünktlichkeitsquoten zu verbessern. Einige Unternehmen müssen dabei Ihre Bemühungen definitiv noch verstärken und besser werden, denn nach Ansicht des VRR ist die Pünktlichkeit teilweise nicht zufriedenstellend. Fakt ist jedoch auch, dass rund 40 bis 50 Prozent der Verspätungen im Nahverkehr auf infrastrukturelle Engpässe und Überlastungen des Systems im Verbundraum zurückzuführen sind. Insbesondere die Beanspruchung der Knotenpunkte ist in hohem Maße für Verspätungen verantwortlich.

Denn unabhängig von den Infrastrukturprojekten wie RRX und Betuwe ist nach Auffassung des VRR bei allgemein notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen in der Vergangenheit zu wenig passiert. "Die Unterhaltung des Netzes wurde in den letzten Jahren vernachlässigt. Das Schienensystem ist an der Grenze seiner Belastbarkeit angekommen, dies zeigt sich deutlich an seiner starken Anfälligkeit. Ist ein Zug - bespielweise ein ICE - verspätet, hat dies häufig weitreichende Auswirkung auf die Pünktlichkeit der von uns bestellten Nahverkehrszüge. Die Versäumnisse der Vergangenheit spüren die Kunden heute durch die teilweise massiven Verspätungen. Die DB-Netze ist gefordert, denn die aktuelle Leistung ist schlecht und spiegelt sich in der aktuellen Situation im Verbundraum wieder. Wir können niemanden, insbesondere den zahlenden Kunden vermitteln, dass aufgrund von Versäumnissen der Netzverantwortlichen eine solch hohe Anzahl an Verspätungen und Beeinträchtigungen im Nahverkehr entstehen", so Husmann abschließend.

Diesen Text habe ich von dem VRR erhalten. Ich gebe ihn hier gezielt ungekürzt wieder.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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