Viel Lob für die Arbeit im Impfzentrum Duisburg, aber es fehlt weiter an Impfstoff
Der Pandemie den Schrecken nehmen
Mutationen, Lockerungen und ein etwas laxerer Umgang mit der Krise: Duisburgs Gesundheitsamtsleiter Ludwig Hoeren ist besorgt. "Die nächsten sechs bis acht Wochen könnten noch mal kritisch werden." Impfen sei die einzige Möglichkeit, aus der Corona-Pandemie herauszukommen. Doch noch fehlt es an ausreichend Impfstoff für alle. Mehr ist in Aussicht gestellt.
"Nicht der Impfwille ist das Problem, sondern die Menge an Impfstoff für alle die, die sich impfen lassen wollen", macht denn auch Oberbürgermeister Sören Link deutlich und verweist auf Bund, Land und EU. Da müsse mehr Druck gemacht werden. Das Problem könne Duisburg nicht lösen.
Acht Impfstraßen sind aktuell im Theater am Marientor täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet (fünf für BioNtech, drei für AstraZeneca). Ab kommender Woche steht zudem der Impfstoff Moderna zur Verfügung, wenn auch nur gerade mal 77 Impfdosen für Duisburg zugesagt wurden.
Rund 1.000 Impfungen werden im CoronaCenter Duisburg durchgeführt. Dabei könnten hier auf 18 Impfstraßen täglich 2.500 Duisburger den "Pieks" raus aus der Pandemie bekommen. Mobile Impftaxen stünden für weitere 1.000 Impfungen bereit. 3.500 Impfungen wären also nach aktueller Planung täglich möglich, wenn denn ausreichend Impfdosen vorhanden wären. Da ist das ab April von den Gesundheitsministern angekündigte mögliche Impfen in Arztpraxen noch gar nicht eingerechnet.
Ankündigungspolitik macht OB wütend
Apropos Ankündigungspolitik: Die macht OB Sören Link sichtlich sauer. Unter großer Kraftanstrengung wurde das Impfzentrum Duisburg im Theater am Marientor innerhalb von 14 Tagen aus dem Boden gestampft. Nach Vorgaben des Landes sollte es am 15. Dezember startklar sein, war es auch. Hier geimpft wird aber erst seit dem 8. Februar, weil der Impfstoff dafür auf sich warten ließ. Mobil geimpft werden konnten zuvor nur Impfwillige in allen Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie seit Anfang Februar medizinisches Personal zum Beispiel auf Intensivstationen.
Flott angekündigt vom Bund wurden jetzt auch die kostenlosen Schnelltests für alle Bürger. „Obwohl wir zur Umsetzung der Schnelltestzentren aus Berlin praktisch keine Vorlaufzeit hatten, ist es uns in einem großen Kraftakt gelungen, die gesamte Logistik schnell an den Start zu bringen. Dass Bund und Land seit mittlerweile einem Jahr noch immer nicht in der Lage sind, ihre Corona-Maßnahmen angemessen vorzubereiten und die Verantwortung jedes Mal bei den Kommunen abladen, macht mich fassungslos und auch ein Stück wütend“, sagt dazu OB Sören Link.
Das Stadtoberhaupt ist daher umso dankbarer allen Mitarbeitenden, die die Arbeit im CoronaCenter Duisburg und nun auch in den Schnelltestzentren vor Ort stemmen. Für das freundlich-kompetente Personal im Impfzentrum gibt es immer wieder großes Lob von dort Geimpften und begleitenden Angehörigen (WA berichtete).
Flugbegleiterinnen im Impfzentrum
Dazu gehört, neben medizinischem Personal, beispielweise Flugbegleiterin Kirsten Späh (47). Als Stewardess, wie viele ihrer Kollegen, derzeit in Kurzarbeit, kümmert sie sich mit 27 weiteren Flugbetreuerinnen und -betreuern im TaM um die Geimpften nach dem Pieks. Bestens ausgebildet in Kundenkontakt und Erste Hilfe, kommt die Fürsorge der Flugbegleiterinnen sehr gut an. "Die Impflinge sind sehr freundlich, unglaublich dankbar und wertschätzend", freut sich Kirsten Späh über die positive Resonanz. Die Arbeit macht ihr großen Spaß: "Wir sind ein bunter Haufen, der Hand in Hand an einem gemeinsamen Ziel arbeitet." Der Pandemie den Schrecken nehmen - das möchten alle!
Autor:Sabine Justen aus Duisburg |
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