Der grünen Lunge in Duisburg-Hamborn wird ein wichtiges Teil herausgeschnitten
Mit der geplanten Schließung der beiden Tropenhäuser im Botanischen Garten an der Fürst-Pückler-Straße in Duisburg-Hamborn, werden dem Hamborner Stadtpark zwei wichtige Attraktionen genommen.
Der Botanische Garten wurde im Jahre 1905 eröffnet. Auf dem Areal werden zur Zeit etwa 1.000 verschiedene Pflanzenarten aus der Klimazone der gemäßigten Breiten kultiviert.
In den beiden 500 Quadratmeter großen Tropenhäusern wachsen zudem seltene Pflanzen wie Bäume, Blumen und Kräuter. Auch die Aquarianer kommen auf ihre Kosten, da die dort befindlichen Aquarienanlage neben zahlreicher Fischarten auch einen seltenen Rochen beherbergt.
Nun plant die Stadt eben diese Tropenhäuser aus Kostengründen zu schließen. Den Stadtdirektor und Umweltdezernent Dr. Peter Greulich sind diese Kosten der beiden Gewächshäuser ein Dorn im Auge. Diese sollen sich nach Angaben der Stadt um jährlich 500000 Euro belaufen. Greulich will in seinem Bereich deutlich die Kosten senken und damit zur Haushaltskonsolidierung beitragen, daher unternahm er schon im vergangenen Jahr den Versuch, bei den Haushaltsberatungen die Tropenhäuser zur Disposition zu stellen. Die Rechnung hatte er aber nicht mit der örtlichen Politik gemacht. Auch in den eigenen Reihen, d.h. in der Grünen Fraktion und Partei in Duisburg, stieß und stößt heute noch sein Bestreben auf Kritik. Ich bin einer dieser Kritiker.
So wurde dann als Resultat in der jüngsten Koalitionsvereinbarung von Rot-Rot-Grün festgehalten, dass die Anlage mit ihren Tropenhäusern erhalten bleiben muss.
Jetzt kam es ihm aber scheinbar gelegen, dass einige Glasscheiben im Gerüst Risse aufweisen. Mit der saloppen Begründung der Stadt: „Die Glasscheiben sind nicht mehr standsicher“ wurden die Tropenhäuser von Heute auf Morgen dicht gemacht. Kritische Fragen wurden bzw. werden immer noch unzureichend beantwortet, zumal diese besagten Risse schon seit einiger Zeit existent waren und deren abstraktes Gefahrenpotential angezweifelt werden darf.
Laut Medienberichten zur Folge soll der Umweltdezernent den Betrieb der Aquarienanlage schon bereits am 01. April diesen Jahres zum 31.05.2012 gekündigt haben, also noch vor dem Bekanntwerden dieser ominösen Risse im Glasdach der Gewächshäuser. Sein Ziel ist es, dass der Betrieb nicht wieder aufgenommen wird und er will das Gestell zu einer "Landmarke" machen. Dabei versteckt er sich hinter einer abstrakten Gefahrenanalyse und sagt: "Es werden alle notwendigen Maßnahmen zum Schutz der Besucher und Mitarbeiter ergriffen".
Offensichtlich wurde hier aber seit mehreren Jahren nur das Notdürftigste an diesem Tropenhäusern gemacht. Verantwortlich dafür sind die Wirtschaftbetriebe, die in den Zuständigkeitsbereich des Dr. Greulich fallen. Ich finde es nun sarkastisch, wenn eben dieser Umweltdezernent nun hingeht und auf den Frankfurter Palmengarten verweist und mit einem Vergleich die Pracht des Palmengartens und seiner Vermarktung gegen den Botanischen Garten in Duisburg-Hamborn stellt. Ich stelle mir dann die Frage, wo ist und war die Vermarktungsstrategie in Duisburg? Wo ist die Duisburger Marketing Gesellschaft, die dieses Juwel zielgerichtet in die Vermarktung bringt?
Es sind hier die kleinen Dinge, die Duisburg so lebenswert machen und ich fände es Schade, diese Dinge mit der Holzhammermethode zu zerstören. Es sind aber die Leuchtturmprojekte und Geldverbrennungsanlagen in Duisburg, wie die Umgestaltung der Küppersmühle, die in den Köpfen der Verantwortlichen herumschwirren. Dafür sollen dann wohl die kleinen Dinge geopfert werden.
Autor:Ralf Welters aus Duisburg |
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