Vorbereitende Maßnahmen mit Blick auf 2030

Deichsanierung an der Anger

Deichsanierungen oder sogar Deichverlegungen sind für die Politik und die Bürger im Duisburger Süden längst zur Gewohnheit geworden. Bei der Deichverlegung in Mündelheim ist von einer nahezu unendlichen Geschichte die Rede, an der Anger in Huckingen soll die Deichsanierung hingegen problemloser vonstattengehen.

Hatte es in einer Sitzung der Bezirksvertretung Duisburg-Süd noch zahlreiche Fragen zur Deichverlegung in Mündelheim gegeben, ist die Deichsanierung an der Anger in Huckingen in die Vorbereitungsphase getreten, um frühzeitig eine verlässliche Planung zu erarbeiten. Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) planen, die Deichanlagen rechts und links der Anger in Huckingen zu sanieren.

Die etwa 36 Kilometer lange Anger kommt aus dem Bergischen Land, verläuft durch den Norden Düsseldorfs und den Süden Duisburgs und mündet bei Duisburg-Angerhausen in den Rhein. Seinen Namen hat der Fluss der Landschaft zu verdanken, durch die er fließt. So bedeutet das Wort „Anger“ im Altdeutschen Wiese oder Grasland.

Hochwasserschutz

Seit nunmehr 15 Jahren wird der Fluss in verschiedenen Bereichen umgestaltet und ausgebaut, um mehr Wasser aufnehmen zu können. Damit sollen Überschwemmungen nach starken Regenfällen verhindert werden. Die Anger war immer wieder über die Ufer getreten. Keller liefen dann voll und Straßen wurden überflutet. Daher wurden auch neue Deiche errichtet und alte Anlagen regelmäßig erneuert und saniert. Neben dem Hochwasserschutz waren auch ökologische Verbesserungen das Ziel der Maßnahmen.

Das wurde etwa vor wenigen Jahren in Angermund bis hin zu einem vier Kilometer langen Abschnitt zwischen der Bahnlinie und der A524 an der Stadtgrenze zu Duisburg erfolgreich auf den Weg gebracht. Diese Maßnahme diente zur Entwicklung der Anger als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Zudem entstanden Auen als natürliche Überschwemmungsräume.

Erste Bohrarbeiten

Nun steht in Huckingen die Deichsanierung auf dem Plan. Der Sanierungsbereich erstreckt sich dann von der Mündelheimer Straße im Norden bis zur Düsseldorfer Landstraße im Süden. Für die Sanierung dieses Deichabschnitts ist es notwendig, Bohrungen zur Ermittlung der Bodenbeschaffenheit durchzuführen. Die eigentliche Sanierung ist frühestens im Jahr 2030 geplant. Die Vorarbeiten haben begonnen und dauern etwa acht Wochen.

„Für die Bohrarbeiten ist es notwendig, einzelne Deichabschnitte zwischen den Zugängen für Fußgänger und Radfahrer zu sperren. Um auch weiterhin die Nutzung der Deichkronenwege zu ermöglichen, erfolgt eine Sperrung nur auf einer Seite der Deichanlage. Die Umleitungen für Fußgänger und Radfahrer sind entsprechend ausgeschildert“, teilen die WBD mit.

Deichkronenwege

Wichtig ist für die BV Süd dabei, dass Politik und Bürger immer frühzeitig über jeweils anstehende Maßnahmen informiert werden. Das sei jetzt bei den bevorstehenden Bohrarbeiten geschehen. Begrüßt wurde auch, dass die Deichkronenwege weiterhin genutzt werden können.

Diese Transparenz wünscht sich die BV Duisburg-Süd auch künftig bei der Deichverlegung in Mündelheim. Gespannt ist das Bezirksparlament des Duisburger Südens, ob es in absehbarer Zeit neue und vor allem verlässliche Informationen bekommt, wieso es dort zu Verzögerungen kam, wann es weitergeht oder welche finanziellen Konsequenzen die Verzögerungen haben würden.