Comicstrips zum Ausmalen - Wie Tazl den kleinen Bürgermeister erfand
Einige Zeit schon dauert der Hype um den Duisburger Karikaturisten Martin Tazl an. Er hat die Figur des kleinen Bürgermeisters ersonnen, der dem Duisburger Oberbürgermeister erstaunlich ähnlich sieht.
Kleine Comicstrips zum Ausmalen verteilte Tazl am Donnerstag am Zelt der Bürgerinitiative „Neuanfang für Duisburg“ und wer wollte, erhielt ein solches Achtseitenheft mit Autogramm. Der Designer Martin Tazl findet die Aufregung um seine Person „phänomenal“. Mitte Dezember hat er die erste Karikatur über eine Internetplattform gepostet, dann dauerte es nicht lange, bis Journalisten das Thema aufgriffen. Tazl: „Nicht nur lokal, sondern bundesweit.“
Seit etwas über einer Woche ist die Website „www.derkleinebuergermeister.de freigeschaltet. „Ich habe kaum Zeit, konnte mich noch gar nicht um die Auswertung der Visits kümmern. Bis der Mann abgewählt ist, habe ich keine freie Minute.“ Der parteilose Zeichner vertritt eine eigene Position: Auch er hat den OB schon per Briefwahl abgewählt. „Die Zeichnung spiegelt meine Statements wider. Ich kann das nicht akzeptieren, wie der OB sich nach der Loveparade verhalten hat. Die Karikatur ist für mich das Mittel, mich auszudrücken.“
Und das macht er gekonnt. Mit kleinen Geschichten über den Bürgermeister, wie er sich im Stadtwald vom Hund Fips den Hundeblick beibringen lässt, oder wie er Hilfe beim „Migranten“ Luigi sucht, bringt er seine Meinung überspitzt auf den Punkt.
Von Fips den
Hundeblick lernen
Der 38-Jährige zeichnet schon seit seiner Kindheit. Absolutes Vorbild ist Albert Uderzo. Der Erfinder von Asterix ist seine Inspiration. Als Kind hat er oft Starwars-Figuren gemalt und nun den Bürgermeister.
Tazl verspricht: „Es wird ein kleines Comicbuch erscheinen mit mindestens 48 Seiten, braucht aber ein bisschen Zeit. Der kleine Bürgermeister hat nicht ohne Grund keinen Namen.“ Der gelernte Druckvorlagenhersteller (heute würde man Mediendesigner sagen) lässt sich auch eine Einschätzung über das Ergebnis vom Sonntag entlocken: „Wir werden deutlich über 92 000 liegen, ich habe das Gefühl, das in der Stadt zu spüren. 80000 haben ja schon unterschrieben, um den Wahlgang zu ermöglichen. Da bleiben keine Fragen.“
Der gebürtige Rheinhauser weiß, was es bedeutet, wenn man gesellschaftspolitsche Ziele durchsetzen will. Er war 14 Jahre alt, als der Krupp-Arbeitskampf wütete. Sein Vater und Großvater waren 1987/ 88 selbst auf der Brücke der Solidarität. Tazl: „Es geht nur mit Kampfgeschrei.“
Autor:Harald Landgraf aus Dinslaken |
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