christdemokratisches Innenstadtkonzept
Duisburgs Christdemokraten haben ein Konzept für die örtliche Innenstadt vorgestellt. Es sei hier zur Diskussion wiedergegeben.
"Konzeption für die Innenstadt im Bereich Kuhstraße und Kuhtor
Identifizierte Probleme
Trinkerszene
Suchterkrankungen (Alkohol und BTM)
Arbeitslosigkeit
Obdachlosigkeit
Soziale Ausgrenzung
Erscheinungsbild der Einkaufsstraße
schlechte Straßenpflasterung
mangelnde Sauberkeit
stadtplanerische und architektonische Sünden der Vergangenheit (Pavillons und Gestaltung des Stadtbahneingangs)
Leerstand von Ladenlokalen (insbesondere westlicher Glas-Pavillon)
optischer Eindruck der Glas-Pavillons
fehlende Angebote und mangelnde Verweilqualitäten für Familien/Kinder im öffentlichen Raum
fehlende bzw. mangelnde Anbindung der Altstadt
verbesserungswürdige Konzeption für städtische Feste und Events insbesondere Weihnachtsmarkt und Frühlingsfest – in diesem Bereich
Parkraumbewirtschaftung orientiert sich nicht ausreichend an Vorstellungen des Einzelhandels
hohe Gewerbe- und Grundsteuerhebesätze
Lösungsansätze
Trinkerszene
ordnungsrechtliche Maßnahmen (Dezernat II):
Errichtung eines Alkoholverbots im öffentlichen Raum im Bereich Kuhstraße und Kuhtor (Beispiel: Bonner Loch)
Im Bereich Kuhstraße und Kuhtor ist der Konsum von alkoholhaltigen Getränken auf den öffentlich zugänglichen Flächen außerhalb der konzessionierten Außengastronomie verboten. Auch die Mitnahme von Alkohol in diesen Bereich ist verboten, wenn sie der Absicht des Konsums oder der Weitergabe an Konsumenten dient.
Ausnahmen können in Einzelfällen oder anlässlich besonderer Ereignisse durch die örtliche Ordnungsbehörde ganz oder teilweise erlassen werden, sofern keine öffentlichen Interessen entgegenstehen.
sozialpolitische Maßnahmen (Dezernate IV und VI)
Schaffung eines niederschwelligen Angebots für die Trinkerszene
Mit der Einrichtung bspw. eines Trinkerraums - erprobt u. a. in Amsterdam, Zürich aber auch in Dortmund (Café Berta) und Kassel (Warm up) - würde der Szene ein niederschwelliges Angebot parallel zu den bestehenden Sucht- und Therapiehilfen angeboten. An den Besuch des Trinkerraums ist keine Verpflichtung zur Beratung geknüpft, allerdings wird das Angebot durch eine Schuldner- und Obdachlosenberatung begleitet. Um das Angebot in der Szene bekannt zu machen, werden über einen kurzen Zeitraum zusätzliche Streetworker mit Mitarbeitern des Ordnungsamtes in dem Bereich eingesetzt. Die Durchsetzung des Alkoholverbotes wird mit dem Hinweis auf den Trinkerraum verknüpft.
Optimierung der Wohnungslosenhilfe
Optimierung der Suchthilfe
Resozialisierung durch einen Modellversuch analog zum erfolgreichen Programm „Pick-Up“ in Essen
Pick-Up bietet Arbeitsgelegenheiten nach §16d SGB II für Menschen, die am Arbeitsmarkt besondere Vermittlungshemmnisse aufweisen (Volksmund: „1€-Jobs“). Dieses feste Programm bietet Tagesstruktur durch Beschäftigung für chronisch Mehrfachabhängige.
Eine Projektgruppe mit etwa 10 Teilnehmern aus dem identifizierten Personenkreis von Suchtkranken wird an einen strukturierten Arbeitsalltag herangeführt.
Die Teilnehmer reinigen unter Aufsicht festgelegte Routen im öffentlichen Raum.
Begleitet wird diese Arbeitstätigkeit durch Maßnahmen der Gesundheitsprophylaxe (Beratung, Impfungen, Ernährung, Vitaminvergabe, Vermittlung, Begleitung) und Unterstützung bei der Bewältigung sozialer Schwierigkeiten.
C) zusätzliche Ordnungskräfte im Sonderaußendienst (Dezernat OB)
Erscheinungsbild der Einkaufsstraße
infrastrukturelle Möglichkeiten (Dezernate V und III)
Verbesserung des städtebaulichen Umfeldes mit einem ansprechenden Erscheinungsbild durch Möblierung des öffentlichen Raums (Bsp. König-Heinrich-Platz)
Verbesserung der Sauberkeit
Aufstellen von Kinderspielgeräten
Ausweitung des öffentlichen Grüns, ggf. durch Einwerben von Patenschaften für öffentliche Grünflächen
Abspielen von klassischer Musik (Beispiel: Hamburger Hauptbahnhof)
Neuplanung des Bereichs „Pavillon“ (langfristig)
Wirtschaftspolitische Möglichkeiten (Dezernate I, V sowie städt. Gesellschaften und Beiräte)
Schnittstellen zwischen Einzelhandel und Politik stärken
Zusammenarbeit der Händler stärken
Optimierung der städtischen Feste und Events in enger Abstimmung mit dem Einzelhandel
Freiwilliges Engagement der Anlieger und der Händler stärken
Parkraumbewirtschaftung optimieren (Höhe der Parkgebühren an die jeweilige Frequentierung der Innenstadt koppeln)
Ziele
Stärkung des Einzelhandelsstandorts Duisburg
Nachhaltige Stabilisierung des Bereiches Kuhstraße und Kuhtor als Haupteinkaufsbereich in der Innenstadt
Vermeidung von Leerständen
Von einem stabilisierten Bereich Kuhstraße und Kuhtor ausgehende positive Impulse für eine erleichterte Revitalisierung der Altstadt
Verbesserte Akzeptanz der städtischen Feste und Events bei den an der Kuhstraße ansässigen Einzelhändlern
Verbesserung der öffentliche Sicherheit und Ordnung
Verbesserung des subjektiven Sicherheitsempfindens
Verbesserung und Stabilisierung der Lebenssituation von alkohol- und betäubungsmittelabhängigen Personenkreisen
Langfristige Vermittlung in bedarfsgerechte Hilfen dieser Personenkreise,"
schreibt die CDU.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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