Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel informierte sich über Stahlproduktion in Duisburg

Der Vizekanzler in Duisburg: Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (3. V. r.) informierte sich im Gespräch mit dem Vorstand von ThyssenKrupp Steel Europe Andreas Goss (2. v. r.), Dr. Herbert Eichelkraut (r.) und Thomas Schlenz (2. v. l.) sowie Konzernbetriebsratschef Wilhelm Segerath (3. v. l.) und dem Forschungschef der ThyssenKrupp AG, Dr. Reinhold Achatz (l.) über die Stahlproduktion am Standort. | Foto: TKSE
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Zu einem Besuch von ThyssenKrupp Steel Europe kam Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, nach Duisburg.

Bei einem Treffen mit dem Vorstand der Stahlsparte des Konzerns informierte der Vizekanzler sich über die aktuelle Situation in der Branche und die Auswirkungen auf ThyssenKrupp.

Anlässlich der aktuellen Diskussionen um EEG und Energiekosten betonte Andreas Goss, Vorstandsvorsitzender von ThyssenKrupp Steel Europe:

„Steigen die Energiepreise in Deutschland weiter, werden wir im europäischen und im internationalen Vergleich nicht mehr lange wettbewerbsfähig sein.“

Im Zusammenhang mit der Diskussion um zusätzliche Belastungen der Eigenstromerzeugung durch das EEG betonte Goss:

„Seit Jahrzehnten verstromen wir die bei der Stahlproduktion unvermeidbaren Prozessgase in unseren Kraftwerken in Duisburg und schonen so auch die Umwelt. Diese sinnvolle Nutzung von Ressourcen darf nicht zusätzlich belastet werden.“

„Unsere Stahl-Standorte arbeiten mit hoher Energie-Effizienz und unter starkem Preisdruck. Weitere Belastungen - ob über das EEG oder die anstehende Reform des Emissionshandels - können von uns nicht mehr erwirtschaftet werden“
, ergänzte Dr. Herbert Eichelkraut, Produktions-Vorstand bei ThyssenKrupp Steel Europe.

Die aktuellen Vorstöße der EU-Kommission zu den geplanten Änderungen beim EEG kritisierte er scharf:

„Dies schürt nur neue Unsicherheiten und macht Planungen beispielweise für die Stahlindustrie nahezu unmöglich. Dies gefährdet den Standort Deutschland insgesamt.“

Darüber hinaus wies Goss auf die Bedeutung der Stahlindustrie als Basis für die industriellen Wertschöpfungsketten und damit Garant des wirtschaftlichen Erfolgs Deutschlands hin:

„Ohne die zahlreichen Innovationen der Stahlindustrie, die zum Teil durch enge Kooperationen mit anderen Industriebranchen entstehen, wären die Erfolge beispielweise der deutschen Automobilindustrie und des Maschinen- und Anlagenbaus nicht denkbar.“

Zudem gebe ThyssenKrupp Steel Europe rund 26.300 Menschen Arbeit und mehr als 1.000 Jugendlichen einen Ausbildungsplatz und würde damit weiterhin über Bedarf ausbilden, betonte Thomas Schlenz, Personal-Vorstand bei ThyssenKrupp Steel Europe.

Bundesminister Gabriel informierte sich über die innovativen Werkstoffe und Produkte, die bei ThyssenKrupp entwickelt werden und zum Beispiel im Energiesektor oder Automobilbau zum Einsatz kommen:

„ThyssenKrupp beweist mit seinen Innovationen, wie wichtig Forschung und Entwicklung sind und dass Stahl ein moderner Werkstoff ist, der die Basis für energie- und ressourceneffiziente Produkte bildet.“

Zur Frage der Energiepreise erklärte Bundesminister Gabriel:

„Mit der Novelle des EEG schaffen wir einen verlässlichen und ambitionierten Ausbaupfad für die erneuerbaren Energien. Gleichzeitig haben wir es geschafft, weiterhin Ermäßigungen für die energieintensiven Industrien von den hohen Stromkosten vorzusehen und den Unternehmen damit Planungs- und Investitionssicherheit zu geben. Deutschland zeigt, dass es möglich ist, Klimaschutz und wirtschaftlichen Erfolg miteinander zu vereinen.“

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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