Bundespräsident in Duisburg: Mehr Schein als Sein für Gauck?

Klar, wenn Besuch ins Haus steht, zumal wichtiger, dann wird geputzt und geschrubbt, was der Feudel hergibt. Schließlich will man sich ja von seiner besten Seite zeigen. So weit, so normal, ob privat, wenn die Schwiegermutter vorbeischaut, oder offiziell, wenn der Bundespräsident kommt. Keinen von beiden möchte man gerne die Dreckecken sehen lassen. Logisch, dass Hochfeld für den hohen Besuch auf Hochglanz gebracht wurde.

Wenig Verständnis zeigt dafür jedoch der Klüngelklub, eine Haus- und Grundeigentümerinitiative in Hochfeld. Seine Beobachtung „So sauber waren die Straßen die letzten zehn Jahre nicht!“ ist als Kritik zu verstehen.
Lieber hätte man dem Staatsoberhaupt „die wahren Lebensumstände im Viertel vor Ort“ demonstriert, stellen doch „Tausende von Armutsflüchtlingen ... die Integrationsfähigkeit des Stadtteils auf eine harte Probe!“

Stattdessen sei Gauck eine „Mustereinrichtung“ vorgeführt worden. Doch warum nicht? Im Familienzentrum Immendal will man das Modellprogramm der Landesregierung „Kein Kind zurücklassen“ Wirklichkeit werden lassen. Das wäre nicht nötig, wenn es hier keine Probleme – durch hohe Einwanderung, hohe Arbeitslosigkeit und Kinderarmut – gäbe.

Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

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