Breites Bündnis auf gutem Weg
Die Initiative "Ja zu Duisburg - Kein DOC" ist optimistisch, die Unterschriften für das Bürgerbegehren zu bekommen
Am 1. Februar hat der Stadtrat mit den Stimmen von SPD und CDU den Grundsatzbeschluss zur Realisierung eines Designer Outlet Centers (DOC) auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs gefasst.
Eine Idee, die beileibe nicht bei allen Duisburgern auf Zustimmung stößt. Schnell gründete sich die Initiative "Ja zu Duisburg - Kein DOC", um ein aus ihrer Sicht "Aussterben der Duisburger Innenstadt samt Handel und Gastronomie" zu verhindern.
Mittels eines Bürgerbegehrens, bei dem man auf gut 11.000 Unterstützungsunterschriften angewiesen ist, soll ein Bürgerentscheid erzwungen werden, bei dem dann alle Duisburger über die Realisierung des DOC abstimmen dürfen.
Seit dem 7. April werden nun Unterschriften gesammelt. Als ersten Zwischenstand konnte die Initiative zehn Tage nach dem Start der Aktion rund 4.000 Unterschriften vermelden. Eine Zahl, mit der Frank Oberpichler, einer der Sprecher der Initiative, sehr zufrieden ist: "Bedenkt man den ungünstigen Start in den Osterferien - ein prima Zwischenergebnis. Mittlerweile sind Poster, Infozettel, Roll-Ups und ähnliche Werbemittel fertig, so dass es im Prinzip jetzt erst richtig losgeht."
Dabei kann sich Oberpichler der Unterstützung vieler Parteien und Organisationen sicher sein. Unterstützung erhält "Ja zu Duisburg - Kein DOC" mittlerweile von Grünen, der FDP, den Bürgerlich-Liberalen, dem Wählerbündnis SGU, den Piraten, ver.di, dem Handelsverband NRW Niederrhein, um nur einige zu nennen. "Sieht man mal von SPD und CDU ab, dann eigentlich von allen", schmunzelt Frank Oberpichler.
Auch die Bürgerinitiative „Neuanfang Duisburg“, die nach der erfolgreichen Abwahl des EX-OB Sauerland als Netzwerk kritischer Bürgerinnen und Bürger weiter aktiv war, unterstützt das geplante Bürgerbegehren gegen das Outletcenter und beteiligt sich aktiv, wie beispielsweise am vergangenen Freitag bei Optik Uhlig Foto auf der Königstraße.
"Das DOC macht die Innenstadt kaputt"
Inhaber Dirk Uhlig hatte zu einer Veranstaltung gegen das DOC geladen. Theo Steegmann und Dr. Richard Wittsiepe vom "Neuanfang" nahmen die Einladung gerne an und informierten und diskutierten mit zahlreichen Passanten über das geplante DOC. "Das DOC macht die Innenstadt kaputt", ist sich Theo Steegmann sicher und traf damit den Ton vieler Duisburger, die auch hier die Chance nutzten, sich in die Listen für das Bürgerbegehren einzutragen. Übrigens auch eine Menge Menschen, die mit der CDU sympathisieren, wie man in kurzen Gesprächen immer wieder feststellen konnte.
Was Frank Oberpichler nicht überrascht: "Die CDU steht bei weitem nicht so geschlossen hinter dem Ratsbeschluss zum DOC wie es immer scheint."
Man darf gespannt sein, wie sich die Situation bis zum Abgabetermin der Unterschriften entwickelt. Für Frank Oberpichler steht jedenfalls fest, dass die nötigen Stimmen für das Bürgerbegehren erreicht werden. Denn: "Beim Bürgerbegehren geht es ja nicht um Pro oder Contra DOC, sondern darum, dass in einem dann erzwungenen folgenden Bürgerentscheid über das DOC entschieden wird. Und die Teilnahme der Bürger an solch einer wichtigen Entscheidung für die Stadt müsste eigentlich im Interesse eines jeden Duisburgers sein".
Egal, wie man zum DOC steht, damit liegt er auf jeden Fall richtig!
Autor:Andreas F. Becker aus Duisburg |
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