Bistumsvertreter diskutieren in Hamborn: Viele Worthülsen - nichts Konkretes

Die Vertreter der Gemeinden machten deutlich, dass sich die Katholiken in Hamborn nicht spalten lassen.
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  • Die Vertreter der Gemeinden machten deutlich, dass sich die Katholiken in Hamborn nicht spalten lassen.
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Mit Spannung hatten die Aktivisten und Gläubigen aus der Pfarrei St. Norbert den Dienstagabend erwartet. Unter dem Eindruck der massiven Proteste gegen die Schließungspläne des Bischofs hatten sich kurzfristig vier Vertreter des Bistums zu einer Podiumsdiskussion angekündigt. Mit dem Besuch, so die Interpretation der Initiative, sollte wohl der Versuch unternommen werden, den Zorn der betroffenen Katholiken in Hamborn zu besänftigen und den Protestaktionen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Dieser Versuch scheiterte indes.

Engagiert und teilweise sehr emotional - bei einigen Debattenteilnehmern flossen sogar Tränen - trugen die Gemeindemitglieder aus dem Plenum ihre Sorgen, Nöte, Ängste und Kritik an den Bistumsplänen vor: Stefanie Vukancic stellte einmal mehr überzeugend dar, dass eine Schließung der Kirchen automatisch auch das Aus für die angeschlossenen Kindergärten bedeute. Alexandra Brans, Lehrerin für katholische Religion an der Grundschule am Park/Röttgersbach, wies auf die Widersprüche in der Argumentation des Bistums hin, dass durch einen Vertreter Schulgottesdienste als überflüssig bezeichnet hatte. Frank Börner, SPD-Ratsherr der Stadt Duisburg, stellte fest, dass der vom Bistum beabsichtigte Kahlschlag im Duisburger Norden ein massiver Einschnitt in das soziale und gesellschaftliche Gefüge eines Stadtteils bedeute, der ohnehin schon mit Problemen behaftet sei.

Zu all diesen Aspekten waren Domkapitular Dörnemann und seinen Begleitern nur allgemeine und vage Aussagen sowie die häufige Beteuerung persönlicher Betroffenheit zu entlocken. Schlichtweg sprachlos waren die Gesandten des Bischofs allerdings auf die häufig gestellte und von Pfarrer Andreas Willenberg mit Nachdruck formulierte Frage, warum die Sparmaßnahmen und Einschnitte ausgerechnet in Hamborn ein so extremes Ausmaß annehmen, während anderen Pfarreien im Bistum ein solcher Kahlschlag - noch - erspart bleibe.

Pfarrer Willenberg betonte dabei mehrfach den grundsätzlichen Willen zum Dialog mit dem Bistum, denn die strukturellen Probleme der katholischen Kirche würden auch in den Gemeinden gesehen und akzeptiert. Inakzeptabel fand hingegen die überwiegende Mehrheit der rund 150 Anwesenden die ausweichenden und unkonkreten Worthülsen und Floskeln der Bistumsvertreter zu den zahlreich vorgetragenen Einwände gegen die Schließungspläne.

War der Besuch also aus Sicht der Gläubigen eher enttäuschend, dürften die Vertreter des Bistums einige interessante Erkenntnisse mit zurück nach Essen genommen haben: Zum Beispiel die, dass sich die Hamborner Katholiken im Kampf gegen den Kirchenkahlschlag nicht spalten lassen: In einer bewegenden Ansprache rief die Sprecherin der Initiative und Gemeinderatsvorsitzende von St. Barbara, Angelika Hoffmann, auch die Gemeindemitglieder von. St. Hildegard und Herz- Jesu, die nach den jetzigen Plänen bestehen bleiben sollen, zur Unterstützung der Proteste auf und warnte vor einem falschen Gefühl der Sicherheit.

Unsicherheit in Bezug auf die Bistumspläne hatte auch Gäste aus anderen Pfarreien im Bistum, etwa aus Essen oder dem Duisburger Süden, nach St. Norbert geführt. Sie wollten wissen, ob auch sie mit einem Kahlschlag wie in Hamborn geplant, rechnen müssten: Auch hier blieben die Vertreter aus Essen eine konkrete Antwort schuldig. Immerhin konnte Domkapitular Dörnemann eine weitergehende Prüfung der Pläne versprechen und wollte auch die Möglichkeit nicht ausschließen, eventuell eine weitere Kirche geöffnet zu lassen. Außerdem kündigte er einen Besuch des Ruhrbischofs in den betroffenen Gemeinden für den 3. Januar an.

Die Vertreter der Gemeinden machten deutlich, dass sich die Katholiken in Hamborn nicht spalten lassen.
Vollbesetzt war der Gemeindesaal in St. Norbert. Die vier Bistumsvertreter hatten hier keinen leichten Stand.
Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

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