Bilanz
Bilanz 2021: DVG und Stadt bauen trotz coronabedingt sinkender Fahrgastzahlen und Einnahmen das Fahrplanangebot weiter aus
Der öffentliche Personennahverkehr war von den Auswirkungen der Corona-Pandemie auch im Jahr 2021 stark betroffen. Weiterhin sinkende Fahrgastzahlen bedeuteten im Geschäftsjahr 2021 für die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) erhebliche Einnahmeverluste aus Ticketverkäufen. Mit nur 42,5 Millionen Fahrgästen sank diese Zahl im Vergleich zu 2020 noch einmal um rund 10 Millionen. Damit einhergehend sanken auch die Verkehrseinnahmen der DVG auf 47,5 Mio. Euro. Die DVG musste einen Rückgang der Abo-Tickets um 10,6 Prozent verzeichnen. Trotz sinkender Fahrgastzahlen brachte die DVG aber über das gesamte Jahr das komplette Fahrplanangebot auf die Straße und die Schiene. Im Gesamtergebnis führte das zu einem Jahresfehlbetrag von 60,1 Mio. Euro.
„Auch das Geschäftsjahr 2021 stand voll unter dem Einfluss der Corona-Pandemie. Die wirtschaftlichen Belastungen für den öffentlichen Personennahverkehr sind enorm. Trotzdem sind wir auch in diesen schwierigen Zeiten unserem Auftrag der Daseinsvorsorge voll nachgekommen und haben unser Angebot gemeinsam mit der Stadt Duisburg sogar ausgebaut. Wir sind daher weiterhin darauf angewiesen, dass Land und Bund die Verkehrsunternehmen unterstützen. Nur durch den Ausbau des ÖPNV auch in diesen Zeiten können wir die Mobilitätswende vorantreiben, um unsere gesetzten Klimaschutzziele zu erreichen“, sagt Marcus Wittig, Vorstandsvorsitzender der DVG.
Auch zu Zeiten massiver Einschränkungen des öffentlichen Lebens hat die DVG allen Menschen in Duisburg, die mobil bleiben mussten, ein umfassendes Mobilitätsangebot gemacht. „Unsere 754 Beschäftigten haben unter weiterhin schwierigen Bedingungen durch ihr großes Engagement einen reibungslosen und sicheren ÖPNV ermöglicht“, sagt Arbeitsdirektor Axel Prasch.
Mit 14,3 Millionen gefahrenen Kilometern mit Bussen und Bahnen hat die DVG im Jahr 2021 die gleiche Leistung erbracht, wie im Jahr 2020, die in den kommenden Jahren noch weiter ansteigen wird. Denn gemeinsam mit der Stadt Duisburg ist das Fahrplanangebot noch einmal ausgeweitet worden. Seit August 2021 gibt es vor allem für den Bereich Rheinhausen ein erweitertes Angebot durch die neu geschaffene Linie 925, die von Rheinhausen über die Eisenbahnsiedlung und den Zentralfriedhof bis nach Rumeln Rathaus verläuft. „Darüber hinaus haben wir Fahrgastwünsche berücksichtigt und Taktverdichtungen realisiert, Anschlüsse verbessert und Linienwege verlängert. Unser Ziel ist, durch mehr ÖPNV für Duisburg mehr Menschen zum Umstieg auf Bus und Bahn zu bewegen. Nur so können wir die Mobilitätswende erreichen und den innerstädtischen Verkehr in Duisburg emissionsärmer machen“, erklärt Dieter Lieske, Aufsichtsratsvorsitzender der DVG.
Beschaffung neuer Schienenfahrzeuge
Die DVG investiert überdies weiter an vielen Stellen in die ÖPNV-Infrastruktur in der Stadt. Die Beschaffung neuer Schienenfahrzeuge für rund 200 Mio. Euro für die Linien 901, 903 und U79 ist durch die Corona-Pandemie und die mit ihr einhergehenden weltweiten Lieferketten-Problemen hinter dem Zeitplan zurück, läuft aber weiterhin mit höchster Priorität. „Die Straßenbahnlinien bilden das Rückgrat des ÖPNV in Duisburg und befördern enorm viele Fahrgäste. Daher investieren wir Millionen in neue Schienenfahrzeuge, um den Betrieb auf der Schiene dauerhaft sicherzustellen und den Fahrgästen einen hohen Reisekomfort zu bieten. Solche Fahrzeuge sind in jedem Bauteil maßangefertigt, was zu entsprechend langen Bau- und Lieferzeiten führt. Es ist aber unabdingbar, hier mit größter Sorgfalt vorzugehen, denn die Fahrzeuge sollen über Jahrzehnte im Einsatz sein“, erklärt Andreas Gutschek, Vorstand für Infrastruktur und Digitalisierung bei der DVG.
Auch im Busbereich sind wichtige Zukunftsinvestitionen erfolgt und vorbereitet worden. Die Elektrifizierung der Linie 934 ist erfolgt und die sieben Elektrobusse bewähren sich bislang im Liniendienst. Auch die am Busbetriebshof „Unkelstein“ installierte Ladeinfrastruktur bietet die von der DVG geplante und prognostizierte Leistung. Der Einsatz der Elektrobusse bedeutet eine Ersparnis von rund 1.000 Tonnen CO2-Emissionen. Erfolgreich auf den Weg gebracht hat die DVG außerdem die Beschaffung von zehn Wasserstoffbussen Mitte der 2020er Jahre. „Wir wissen heute nicht, welche Antriebstechnologie sich auf Dauer durchsetzen wird. Möglicherweise werden auch mehrere Technologien dauerhaft parallel eingesetzt. Darauf müssen wir vorbereitet sein und legen schon heute die Grundlage dafür“, erläutert Marcus Wittig die Beschaffungsstrategie der DVG.
Investitionen gibt es darüber hinaus auch auf der Strecke. Nördlich des U-Bahn-Tunnels in Meiderich wird die Strecke der Linie 903 bis zur Haltestelle „Landschaftspark Nord“ modernisiert. DVG und Stadt Duisburg investieren in diese Maßnahme rund 12,6 Mio. Euro. Außerdem schreitet der Neubau des Oberbürgermeister-Karl-Lehr-Brückenzuges weiterhin gut voran. Die DVG investiert in die wichtige Verbindung zwischen den Stadtteilen Kaßlerfeld und Ruhrort rund 5,2 Mio. Euro.
Dieser Text stammt von der Duisburger Verkehrsgesellschaft höchstpersönlich.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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