Bilanz 2011 des VRR
Die Bilanz 2011 des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr
Auch 2011 war für den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ein erfolgreiches Jahr. Die Anzahl der durch die Verkehrsunternehmen beförderten Personen ist weiterhin auf einem hohen Niveau stabil. Insgesamt wurden mit den Bussen und Bahnen im Verbundraum mehr als 11 Milliarden Fahrten zurückgelegt knapp 4 Millionen mehr als im Jahr 2010. Entsprechend stiegen auch die Einnahmen leicht auf 1009 Milliarden Euro – ein Zuwachs von etwa 39 Millionen Euro. Wie in den vergangenen Jahren können mit diesen Einnahmen durchschnittlich 50 Prozent der entstehenden Kosten im kommunalen ÖPNV gedeckt werden. Daß die übrigen 15 Prozent aus Landesmitteln und die übrigen 35 Prozent aus den kommunalen Haushalten der beteiligten Städten kommen sei hier noch am Rande erwähnt.
„Der öffentliche Nahverkehr ist aus unserer Region an Rhein Ruhr und Wupper nicht wegzudenken. Im inzwischen neunten Jahr in Folge leisten unsere Verkehrsunternehmen mehr als eine Milliarde Fahrten im Verbundraum. Wir sichern so die Mobilität aller Einwohner und erbringen einen unverzichtbaren wirtschaftlichen gesellschaftlichen und ökologischen Beitrag zum öffentlichen Leben“ zieht Dr. Klaus Vorgang Vorstand des Verkehrsverbundes Bilanz. „Angesichts ständig weiter steigender Kraftstoff- und Unterhaltskosten im Individualverkehr ist und bleibt der ÖPNV eine wirkliche Alternative. Wir verkaufen immer mehr Abonnements an junge Menschen Auszubildende und Studenten. Diese schätzen unser kostengünstiges Mobilitätsangebot das wir immer weiter vernetzen und verbessern.“
Über alle Abonnements-Angebote hinweg stieg die Zahl der verkauften Dauertickets um 7.900 auf 1254 Millionen dies entspricht einem Zuwachs von 0,6 Prozent. Bei einer Einwohnerzahl von 72 Millionen besitzt somit etwa jeder sechste Einwohner ein AboTicket des VRR. Die größten Zuwächse waren beim YoungTicketPlus und beim SemesterTicket zu verzeichnen. Etwa 9.000 Studenten (+58 %) und knapp 6.000 Auszubildende (+84 %) mehr als 2010 machten von diesen Angeboten Gebrauch. Insgesamt wurden annähernd 170.000 SemesterTickets und 76.000 YoungTicketPLUS verkauft. Die Zahl der FirmenTickets erhöhte sich ebenfalls leicht auf etwa 135.000 während die Zahlen bei den Ticket1000/Ticket2000 und dem BärenTicket in etwa konstant blieben. Nach wie vor sind die Abonnentengruppen Ticket1000/2000 und SchokoTicket mit jeweils über 410.000 verkauften Einheiten die größten. Entsprechend der sinkenden Schülerzahlen im Verbundgebiet wurden allerdings auch weniger Schokotickets als 2010 verkauft hier sanken die Verkaufszahlen um 23 Prozent bzw. 9.600 Stück.
"82 Prozent aller Fahrten werden über das Abonnement gemacht" wie Vorgang berichtet. Auf Anfrage ergänzt er auch eine andere Zahl: "Wir haben etwa 3 Prozent Schwarzfahrer. Diese Zahl erreicht einen zweistelligen Bereich wenn schwerpunktmäßig kontrolliert. Die eben genannten drei Prozent sind nach meiner Einschätzung die Unterkante dessen was unterwegs ist."
Daß es bei den Schoko-Tickes rückläufig Zahlen geben wird ist angesichts der demographischen Entwicklung nicht überraschend.
Leihautos Leihfahrräder Bürgerbusse Mitfahrgelegenheiten und Anrufsammeltaxen sollen in Zukunft das Angebot ergänzen. So ist es zumindest angedacht. Was es jetzt schon gibt ist daß der Internetauftritt kundenfreundlicher verbessert wurde. Mit Applikationen hat auch das elektronische Zeitalter bei dem VRR Einzug gehalten. "Wir wollen langfristig zu einem papierlosen Verkauf kommen" betont Vorgang.
Erste Verkaufszahlen für das SozialTicket liegen vor
Zum 1. November 2011 wurde im VRR das SozialTicket eingeführt. Da die Stadt Dortmund ein eigenes vergleichbares Ticketmodell anbietet und sich einige Kommunen und Kreise gegen das Risiko einer Restfinanzierung ausgesprochen haben gilt dieses Angebot für etwa 850.000 Anspruchsberechtigte im Verbundraum. Im November wurden etwa 28.500 im Dezember knapp 37.800 und im Januar rund 41.500 SozialTickets verkauft. Damit beträgt die Nutzerquote für den dritten Verkaufsmonat 49 Prozent. Ob die vor Einführung des Tickets angenommene Nutzerquote von bis zu 14 Prozent erreicht werden kann ist allerdings fraglich. Wie geplant lief eine begleitende Marktforschung zum Verkaufsstart an es wurden bereits mehr als 2.000 Interviews geführt. Quantitative Aussagen lassen sich zum jetzigen frühen Zeitpunkt nicht treffen. Qualitativ zeichnet sich ab dass nahezu alle Käufer des SozialTickets auch schon vorher ÖPNV-Kunden waren.
Ein paar Hintergrundinformationen
Den Verkehrsverbund Rhein - Ruhr gibt es seit 1980. Sein Gebiet umfasst im Wesentlichen das Ruhrgebiet den Niederrhein Teile des Bergischen Landes sowie die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf.
Er koordiniert schwerpunktmäßig den Schienenpersonennahverkehr organisiert und koordiniert Qualität und Service entwickelt die Preise vermarktet die Fahrkarten und gestaltet die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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