Märzgedenken 2021
Bewegendes Gedenken der Märzgefallenen und der verstorbenen sowjetischen Zwangsarbeiter auf dem Friedhof Alt-Walsum

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Über 40 Teilnehmer gedachten unter Anwendung eines guten Hygienekonzepts der Märzgefallenen und der sowjetischen Zwangsarbeiter aus dem 2. Weltkrieg. Kurz gehaltene Beiträge verdeutlichten, Erinnern und Lernen für die Zukunft gehören zusammen. In bewegenden Worten wurde das enorme Leid deutlich, das faschistische Barbarei und Menschenverachtung über die Völker brachte. Aber auch, wie z.B. Bergarbeiter sich dem widersetzten und den hungernden Zwangsarbeitern Brot zusteckten, obwohl sie selbst kaum etwas zum Essen hatten. 
Ein breites Spektrum an politischen und weltanschaulichen Vorstellungen kam zum Ausdruck. Und doch waren sich alle Redner in der Hauptsache einig: „Nie wieder Faschismus!“ und angesichts der weltweiten Rechtsentwicklung „Wehret den Anfängen!“ - dafür stehen sie hier!
Das macht das heutige Märzgedenken zu einer hoffnungsvollen Veranstaltung. Ein Teilnehmer formulierte das so: „Von FDP bis MLPD - Aktionseinheit geht doch!“

In seinem Eingangsbeitrag stellte Wolf-Dieter Rochlitz für die Einlader ein neues Format der Veranstaltung im kommenden Jahr vor:

„Erstens, wollen wir Schulklassen gewinnen, nach den Namen der Zwangsarbeiter zu forschen und sie und ihr Schicksal vorstellen.

Nichts und niemand ist vergessen!

Zweitens, werden wir dann eine Informations- und Gedenktafel einweihen, die über die Hintergründe des Kampfes der Roten Ruhrarmee berichtet, um die Friedhofsbesucher über die Bedeutung des Mahnmals zu informieren.
Wir bekommen die Unterstützung der Duisburger Denkmalbehörde und werden einen Antrag für Fördergelder in der Bezirksvertretung auf den Weg bringen.
Dafür werden wir auch unter der Bevölkerung Spenden sammeln und heute schon hier beginnen.

Die Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF und die „Walsumer Initiative Erinnern gegen Rechts“ haben einen gemeinsamen Text erstellt.

Er soll lauten:

Dieses Mahnmal wurde in den 1920er Jahren von Sozialisten und Kommunisten errichtet.
Es gedenkt der ermordeten und gefallenen Freiheitskämpferinnen und -kämpfer der Roten Ruhrarmee.
Im März 1920 hat die Arbeiterschaft in Deutschland in dem bisher einzigen politischen Generalstreik die Errichtung einer Militärdiktatur unter Führung des Landschaftsgeneraldirektors der Deutschen Bank, Wolfgang Kapp, und dem General von Lüttwitz verhindert.
Mit der Waffe in der Hand verteidigten an die hunderttausend Ruhrarbeiter der Zechen und Hüttenwerke ihre Freiheit gegen brutale Freikorps- und Reichswehrsoldaten.
Die Aktionseinheit von Sozialdemokraten, Kommunisten und Parteilosen war einmalig.
Sie hätte den Weg für ein demokratisches Deutschland eröffnet. Durch Verrat und Spaltung geschwächt konnte die Reaktion den Vormarsch der Roten Ruhrarmee stoppen und unter den geschlagenen Arbeitern ein ein Blutbad errichten.

Das Mahnmal soll künftigen Generationen als Lehre und Warnung dienen:
Nie wieder Faschismus!

Die Spendensammlung am Schluss der Veranstaltung erbrachte einen guten Startertrag von 161,- € für die Erstellung und die Installation der Gedenktafel.

Autor:

Claus Thies aus Duisburg

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