BI-Sprecherin Doris Goebel: „Von den Bürgermeistern enttäuscht“
„Behelfsbrücke nach wie vor“
Keiner weiß, ob diese Aktion etwas bringt. „Wenn wir dadurch nicht vergessen werden, dann ist das doch auch schon etwas“, betont Doris Goebel, die mit ihren Mitstreitern nach wie vor für eine Behelfsbrücke kämpft.
Nach dem Dezember-Schock – die Düsseldorfer Kommmunalaufsicht verbot Duisburg die finanzielle Beteiligung an dem über Nacht teurer gewordenen Projekt – schien die Wiederherstellung der Wegebeziehung zwischen Rumeln/Schwafheim und Bergheim nur noch über einen Neubau sinnvoll.
Dafür hätte Moers zuerst einmal den ihr gehörenden Landzipfel an Duisburg übertragen und Duisburg dann als nunmehr allein zuständige Kommune den Bau der Brücke betreiben müssen. Optimistisch wurde die Fertigstellung für 2025 prognostiziert. Doch daran glaubt Goebel nicht: „Dafür haben mich die beiden Bürgermeister (gemeint sind Sören Link und Christoph Fleischhauer) politisch zu stark enttäuscht.“ Und: „Wir fühlen uns belogen und betrogen.“ Grund genug, den Druck zu erhöhen. „Wir müssen uns, da wir Corona-bedingt gehandicapt sind, vermehrt im Internet bemerkbar machen“, sagt sie und empfiehlt die Unterstützung ihrer Petition (http://chng.it/sHVTvykD).
Seit drei Jahren kämpfe die Interessengemeinschaft für eine Behelfsbrücke, da das alte Viadukt im Juli 2017 für den Straßenverkehr von heute auf morgen komplett gesperrt wurde. Das bedeute, dass kein Auto, kein Bus und kein Rettungswagen die Brücke befahren darf. Davon betroffen seien auf beiden Seiten der gesperrten Brücke auch etwa 40 Unternehmen und Betriebe, die aufgrund der Sperrung starke Umsatzeinbußen zu verzeichnen haben. Der Verkehr werde über mehrere Kilometer durch anliegenden Wohngebiete umgeleitet. Goebel: „Das alles sind Wege, die unter anderem zu Kitas, Grundschulen und dem Trompeter Friedhof führen. Diese Wohnstraßen sind für den Mehrverkehr nicht ausgelegt und zudem noch für alle Anwohner eine unerträgliche Lärmbelästigung. All' das ist wirtschaftlich, sozial und verkehrstechnisch für diese Region eine riesengroße Katastrophe.“
Trotz des „politischen und verwaltungstechnischen Versagens“ bleibe die Notwendigkeit einer Behelfsbrücke bestehen, weil eine neue Brücke, „wenn überhaupt“, erfahrungsgemäß einen Zeitraum von acht bis zehn Jahren in Anspruch nehme.
Text von Ferdi Seidelt
Autor:Lokalkompass Duisburg aus Duisburg |
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