Erste Schritte für eine neue S-Bahnlinie von Walsum nach Düsseldorf
Bald Zug statt Auto? – Riesenchance für die Region

Frank Börner, Sebastian Haak, Lothar Ebbers und Frank Heidenreich (v.l.) wollen gemeinsam dafür sorgen, dass Menschen aus dem Duisburger Norden bald bequem in nur 35 Minuten in Düsseldorf sind. Auch die City wünscht sich die neue Strecke.
Foto: Terhorst
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  • Frank Börner, Sebastian Haak, Lothar Ebbers und Frank Heidenreich (v.l.) wollen gemeinsam dafür sorgen, dass Menschen aus dem Duisburger Norden bald bequem in nur 35 Minuten in Düsseldorf sind. Auch die City wünscht sich die neue Strecke.
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Am Anfang stand die Idee, und die soll jetzt „zeitnah“ in die Tat umgesetzt werden. Wenn es nach dem Willen von CDU, SPD und Grüne geht, wird es ab dem Jahr 2025 eine durchgehende S-Bahn-Verbindung von Voerde über Marxloh, Hamborn, Neumühl, Oberhausen und die Duisburger Innenstadt zum Düsseldorfer Hauptbahnhof und den Flughafen geben.

Beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), den Landtagsfraktionen und der Stadt Duisburg ist die Idee auf offene Ohren und große Zustimmung gestoßen. Frank Heidenreich, Neumühler CDU-Ratsherr, zugleich Fraktionsvorsitzender seiner Partei im VRR und stellvertretender VRR-Verwaltungsratsvorsitzender, hatte die Ursprungsidee, die 1983 vom Personenverkehr abgeschnittene Strecke von Walsum bis Oberhausen zu reaktivieren. Was seit vielen Jahren in Duisburg diskutiert wurde, hat er jetzt auf den Weg gebracht.

Die Strecke ist noch intakt, wird aber nur noch vom Güterverkehr genutzt. Hier ein Streckenbesuch: www.lokalkompass.de/duisburg/1224603

Inzwischen, so heißt es in einer breiten „Verkehrs-Koalition“, bietet die Wiederinbetriebnahme für den Personenverkehr gleich mehrere Chancen und Vorteile für die gesamte Region.

Zügige Realisierung

„Nachdem jetzt die Gremien des VRR den offiziellen Startschuss gegeben haben, soll innerhalb eines Jahres eine Machbarkeitsstudie fertiggestellt werden,“ so Heidenreich. Für die Studie stehen 250.000 Euro zur Verfügung. Heidenreich weiter: „Danach sollen unverzüglich weitere Planungen starten und der Bau der neuen Linie schnellstens beginnen. Geplant ist eine Fertigstellung für Ende des Jahres 2025.“ Insgesamt dürfte das Projekt um die 20 Millionen Euro kosten.

Das Geld ist vorhanden. Der VRR und die Stadt setzen eigene Haushaltsmittel ein, profitieren aber zugleich von großzügigen Fördergeldern des Bundes zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur. Die Grünen, Koalitionspartner der CDU im VRR, waren von Beginn an mit Boot. Die SPD ist von der Idee ebenfalls angetan. Gemeinsam haben die drei Parteien das Projekt angeschoben und viele Menschen und Organisationen wie etwa den Fahrgastverband ProBahn mit ins Boot geholt. Auch NRW Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) hat bereits seine volle Unterstützung zugesagt. Man geht „felsenfest“ von einer zügigen Realisierung der „Anfangsidee“ aus.

Deutliche Erleichterung

„Die Menschen im Duisburger Norden haben dann die Möglichkeit in rund 35 Minuten in Düsseldorf zu sein,“ so der Duisburger SPD-Landtagsabgeordnete Frank Börner, der auch Vize-Chef im Verkehrsausschuss des Landtags ist. Weiter sagt er: „Für die, die in Duisburg, Essen oder Düsseldorf arbeiten, wird diese Bahnlinie eine deutliche Erleichterung bringen.“

Zudem werden mehrere „Fliegen mit einer Klappe geschlagen“, denn, so der Neumühler SPD-Ratsherr Sebastian Haak, „dies wird darüber hinaus eine deutliche Entlastung der A59 zur Folge haben. Zudem gehen wir mit dem Projekt einen wertvollen Schritt im Klimaschutz nach vorne. “
Nicht nur für den Duisburger Norden ist die Reaktivierung der Strecke eine wichtige Maßnahme weg vom Auto auf die Schiene. „Auf die Strecke warten wir auch in der Innenstadt seit langem“, so SPD-Ratsherr Stefan Dellwo. SPD-Fraktionschef Bruno Sagurna meint kurz und knapp: „Tolle Idee.“

Neue Möglichkeiten

Von Voerde aus über Walsum, Fahrn, Marxloh, Hamborn, Neumühl und Buschhausen geht es zum Hauptbahnhof Oberhausen. Dort schwenkt die „alte, neue S-Bahn“ auf die vorhandenen Gleise nach Düsseldorf. „Wir werden lediglich fünf neue Haltestelle errichten, keine großen Bahnhöfe, sondern zweckmäßige Zusteigestellen mit einem Ticketautomaten. Vor allem werden sie barrierefrei sein“, erläutert Frank Heidenreich gegenüber dem Wochen-Anzeiger.

Zudem werden neue „Mobilitäts-Parkplätze“ errichtet. Das ist der neue Fachausdruck für die früheren „Park and Ride-Flächen“. So erhalten die Berufspendler neue Anreize, auf die Schiene umzusteigen. „Gleichzeitig“, so der CDU-Verkehrsexperte, „eröffnen sich neue Möglichkeiten für den Einkaufs- und Freizeit-Tourismus.“

Auch Lothar Ebbers vom Fahrgastverband ProBahn begrüßt das Projekt: „Endlich wird eine Erweiterung des Bahnangebotes nach vielen Jahren der Diskussion angestoßen.“

Siehe Kommentar zum Bericht hierhttps://www.lokalkompass.de/duisburg/c-ratgeber/nicht-quaken-sondern-maken_a1224195

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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