Bärbel Bas: „MRSA-Bericht von NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens bestätigt SPD-Forderungen.“

Zu dem von der NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens vorgelegten Bericht über multiresistente Krankenhauskeime erklärt die SPD-Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas:

„Die SPD sieht sich durch den Bericht in ihren Forderungen nach bundeseinheitlichen Hygienestandards und modernen Instrumenten zur Erkennung und Bekämpfung multiresistenter Keime bestätigt. Im Frühjahr hat die schwarz-gelbe Bundesregierung eine halbherzige Novelle des Infektionsschutzes beschlossen, aber schon die EHEC-Krise hat gezeigt: Die vorhandenen Instrumente des Infektionsschutzes sind unzureichend. Wir brauchen keinen Flickenteppich an Landesbehörden und Gesetzen, sondern einheitliche Vorgaben.

Der Bericht zeigt: Wo getestet wird, werden Keime gefunden – finden aber keine Tests statt, gibt es offiziell kein Hygieneproblem. Vergleichszahlen, wie die 6,3 Infizierten auf 100.000 Einwohner in meiner Heimatstadt Duisburg (Landesschnitt: 5,8), helfen den Patienten nur dann sich zu orientieren, wenn im ganzen Land nach gleichen Vorgaben getestet wird. Das geschieht bisher ganz offensichtlich nicht. Wenn die Infektionen verborgen bleiben, steigt die Ansteckungsgefahr für Patienten, Pflegepersonal und Ärzte. Wie man multiresistenten Keimen wirksam begegnen und gleichzeitig hohe Kosten einsparen kann, zeigt das Euregio Modellprojekt MRSA-net in Münster: Dort werden nach niederländischem Vorbild Risiko-Patienten bei Aufnahme im Krankenhaus auf MRSA untersucht und bis zum negativen Testergebnis isoliert.

Die SPD fordert für das Land und den Bund einheitliche Hygienemindeststandards für alle Krankenhäuser, verpflichtende Eingangsscreenings von Risikopatienten und klare Aussagen über Bedarf und Ausbildung des Hygienefachpersonals. Dringend braucht es auch die Möglichkeit zur Abrechnung der ambulanten Weiterbehandlung von MRE-Keimträgern nach der Entlassung aus dem Krankenhaus, klare Vorstellungen über den effizienten Einsatz von Antibiotika sowie mehr Transparenz und Qualitätssicherung. Zu viel wird der Ausgestaltung der Selbstverwaltung überlassen, eine qualitätsorientierte Vergütung oder Sanktionen bei Hygienemängeln fehlen komplett.“

Autor:

Bärbel Bas aus Duisburg

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