Badeverbot und andere Verbote
Es ist schrecklich, nun bemühe ich mich genauso wie die meisten Mitmenschen, ein ehrliches und anständiges Leben zu führen. Warum wird uns das so schwer gemacht?
Vom Paternoster und seinen Gefahren für Leib und Leben wurde schon berichtet, und kaum ist diese Episode vorbei, wird dem Sommer zum Trotz ein allgemeines Badeverbot erteilt. Mal wieder um mich selbst vor mir zu schützen. Danke schön - Nein Danke! Die Uferböschung könnte unbefestigt sein und nachgeben. Oder sie könnte zu steil sein. Oder bei den jetzigen Temperaturen das Wasser zu kalt sein, und ich mir einen Herzschlag holen. "Unterschiedliche Wassertemperaturen" gefährdeten die Schwimmer, so lernen wir vom Bürger- und Ordnungsamt. Außerdem, wer weiß, vielleicht schließt die Wasserqualität Gesundheitsgefahren nicht aus? Als ob ganz regelmäßig - also täglich - immer alle Bäder und Strände mikrobiologisch untersucht würden. Im Gegenteil, viel frequentierte Wasserflächen enthalten verständlicherweise mehr Keime, weil mehr Menschen ohne vorherige komplette Körperreinigung ins kühle Nass gehen.
Aber auch das soll nicht abschrecken. Abgeschreckt bin ich von einer Politik totaler Gängelei. Als ob in diesen Zeiten Eigenverantwortung ein Schimpfwort wäre. Als ob wir nicht mehrheitlich über einen gesunden Menschenverstand verfügten, und den sehr begrenzten Gefahren einer Erfrischung in kühlen Wassern außerhalb abgegrenzter und zugelassener Badestrände ohne Hilfe von Politikern und Ämtern kein Paroli bieten könnten?
Warum kann ich nur mit dem Gewissen, etwas Unrechtes zu tun, nachher da und in den See steigen, in den ich immer im Sommer steige? Wahrscheinlich ist die Gefahr eines Herzschlages wenn ich von der Polizei (das Ordnungsamt hat am Wochenende Dienstfrei) per Megaphon aus meinen Gedanken beim Schwimmen gerissen werde, grösser als die Gefahr eines Herzschlages durch strömungsbedingte Variationen der Wassertemperatur.
Autor:Uwe Dippel aus Duisburg |
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