Fahrradfahren sollte für alle möglich sein,
auch für Menschen mit Behinderung

Vor einiger Zeit erschien ein Artikel über eine trotz 80 % Behinderung sehr aktive Dame, die sich unter anderem auf ihrem Dreirad gern noch bewegen möchte und auf welche Schwierigkeiten sie dabei stößt:
Die Fahrradwege in Duisburg sind voller Gefahrenstellen
Ich fahre in etwa die gleiche Strecke, denn ich wohne im Nachbarstadtteil und mein Schwimmverein, der DSV98, ist auch fast neben ihrem in der Kruppstraße gelegen. Von daher kann ich ihre Aussagen zu 100 % bestätigen.
Genau wie sie ärgere ich mich oft über zu schmale und teilweise zugeparkte Fahrradwege, aber während ich noch die Möglichkeit zum Ausweichen habe – wenn auch das Radfahren unter den Umständen kein reines Vergnügen mehr ist – ist es für Personen mit einem Handbike, Dreirad oder Kinderanhänger so gut wie unmöglich.
In der Koloniestraße kommt hinzu, dass der relativ schmale Radweg dicht neben parkenden Autos angelegt ist ohne Möglichkeit zum Ausweichen, wenn eine Autotür unachtsam geöffnet wird. Man könnte diese Stelle umfahren, indem man den Weg durch die Lotharstraße und Steinbruchstraße wählt. Allerdings gibt es dort eine Bahnunterführung, bei der es keine Rampe für Rollstühle, Rollatoren und Fahrräder gibt, sondern nur eine Treppe.
Eine Gefahrstelle ist auch die Kreuzung zwischen Kruppstraße und Koloniestraße, da sie stark befahren ist und es keinerlei gesicherten Weg für Fahrradfahrer gibt. Diese Situation ist für Personen wie die oben genannte noch einmal mehr gefährlich, denn aufgrund ihrer niedrigen Sitzposition wird sie von den Autofahrern schlechter gesehen.
Daraus folgt, dass an Kreuzungen sichere Wege für Fahrradfahrer gefunden werden müssen und nicht zuletzt auch die Breite der Radwege, die seinerzeit ausschließlich für Fahrräder normaler Breite angelegt wurden, auf die aktuelle Situation, wo außerdem auch Handbikes, Lastenräder, E-Bikes, Pedelecs und E-Scooter unterwegs sind, angepasst werden muss.
Dass dies nicht von heute auf morgen geht, ist sicher jedem klar, aber jeder lange Weg beginnt mit dem ersten Schritt, und mit diesem ersten Schritt sollte man dennoch mal anfangen.
Es kann natürlich auch sein, dass man es für nicht nötig hält, hier was zu ändern, da mit Bau des RS1 sowieso alles anders sein wird. Aber dann wäre es auch schön, ein Update zu erhalten, wie weit die Planungen fortgeschritten sind und wann mit dem Baustart zu rechnen ist.

Autor:

Astrid Günther aus Duisburg

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