Arbeitsmarkt November 2014
„Weiter sinkende Arbeitslosigkeit im Versicherungsbereich wird durch den Anstieg der Zahlen in der Grundsicherung wieder wettgemacht. Die Arbeitslosenquote hat sich dadurch im November nicht weiter verringert“, so Ulrich Käser, Vorsitzender der Ge-schäftsführung der Duisburger Arbeitsagentur.
Arbeitslosenzahl im November: + 14 auf 30.548
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: - 31
Arbeitslosenquote im November: unverändert bei 12,4 Prozent
Mit 30.548 arbeitslos gemeldeten Duisburgerinnen und Duisburgern waren im November 14 Menschen mehr als noch im Oktober 2014 von Arbeitslosigkeit betroffen. Im November des Vorjahres waren 30.579 Menschen arbeitslos gemeldet, 31 Personen oder 0,1 Prozent mehr als in diesem November.
Die Arbeitslosenquote veränderte sich nicht und liegt unverändert bei 12,4 Prozent. Im November des Vorjahres lag sie mit 12,5 Prozent um 0,1 Prozentpunkte über dem aktuellen Wert.
Die Zahl der Personen, die in Qualifizierungen, Aktivierungsseminaren und Arbeitsgelegenheiten beschäftigt waren und deshalb nicht als Arbeitslose gezählt werden (Unterbeschäftigung im engeren Sinne), lag im November 2014 bei 8.550.
Mit 15,6 Prozent ist die Unterbeschäftigungsquote im November unverändert gegenüber dem Oktober 2014 und liegt damit aber um 0,4 Prozentpunkte unter dem November des Vorjahres mit 16,0 Prozent.
Betrachtet man die Entwicklung getrennt nach den beiden Rechtskreisen, so hat sich die Arbeitslosenquote im Versicherungsbereich (SGB III) gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt 2,2 Prozent verringert. Sie liegt damit um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im November 2013 (2,4 Prozent).
Im Berichtsmonat waren 5.457 Duisburgerinnen und Duisburger im Versicherungsbereich arbeitslos gemeldet. Das sind 173 oder 3,1 Prozent weniger arbeitslose Personen als im Oktober 2014 (5.630). Vor einen Jahr, im November 2013, waren im Bereich des Arbeitslosengeld-I-Bezugs noch 500 oder 8,4 Prozent mehr Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (5.957).
In der Grundsicherung (SGB II) ist die Arbeitslosenquote im November gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf aktuell 10,2 Prozent gestiegen. Im November des Vorjahres lag sie bei 10,0 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte unter dem aktuellen Wert.
25.091 Personen (+ 187 und + 0,8 Prozent) waren im November in der Grundsicherung arbeitslos gemeldet (Oktober 24.904). Im Vergleich zum November 2013 (24.622) waren hier 469 oder 1,9 Prozent mehr Menschen von Arbeitslosigkeit betroffenen.
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit insgesamt sind im November um 522 oder 8,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Die Zahl der Zugänge so von 6.377 im Oktober auf jetzt 5.855 verringert. Im November des Vorjahres gab es mit 5.645 Zugängen in Arbeitslosigkeit 210 oder 3,7 Prozent weniger Zugänge in Arbeitslosigkeit als in diesem November.
Von den 5.855 neu gemeldeten Arbeitslosen kamen im November 1.736 aus einer vorhergehenden Erwerbstätigkeit. Gegenüber den 1.746 Zugängen aus Erwerbstätigkeit im Oktober 2014 sind dies im Berichtsmonat 10 oder 0,6 Prozent weniger Menschen, die sich einer vorhergehenden Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet haben.
Im Vorjahresmonat gab es 119 oder 7,4 Prozent weniger Zugänge aus vorheriger Erwerbstätigkeit (1.617 im November 2013).
Im Berichtsmonat ist nicht nur die Zahl der Zugänge, sondern auch die der Abmeldungen in Arbeit geringer ausgefallen. 1.498 Personen nahmen eine Arbeit auf und damit 590 oder 28,3 Prozent weniger Personen als im Vormonat (Oktober 2014 2.088 Personen). Gegenüber dem Vorjahresmonat (1.387 im November 2013) ist der Rückweg in die Erwerbstätigkeit aber dennoch 111 Personen oder 8,0 Prozent mehr Personen gelungen.
Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit insgesamt betrugen im November 5.841. Das waren 1.464 oder 20,0 Prozent weniger als im Oktober 2014 (7.305) und 70 oder 1,2 Prozent weniger als vor einem Jahr im November 2013 (5.911).
„Die Kräftenachfrage ist ungebrochen hoch. Die Stimmung in den Unternehmen ist besser, als es die Prognosen ausweisen, auch wenn der IFO- Geschäftsklimaindex nach Monaten erstmals wieder gestiegen ist“, beschreibt Käser die aktuell gute Entwicklung.
Mit 1.204 (Vormonat 1.241) neuen ungeförderten Arbeitsstellen ist der Stellenzugang gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert (- 37 oder - 3,0 Prozent) und liegt damit deutlich über den Zahlen des Vorjahresmonats mit 809 neu gemeldeten Stellen(+ 395 oder + 48,8 Prozent).
Der Stellenbestand erhöhte sich ebenfalls um 150 oder 4,0 Prozent gegenüber dem Vormonat auf jetzt 3.874 Stellenangebote. Damit liegt er auch deutlich (um 1.153 Stellen oder 42,4 Prozent) über dem Bestand im Vorjahresmonat (2.721 Stellenangebote im November 2013).
„Die weiter sinkende Jugendarbeitslosigkeit ist eine begrüßenswerte Entwicklung. Wenn ich auf den Zeitraum zurück bis hin zum Jahr 2000 blicke, dann war allein im November 2008 die Zahl der arbeitslosen jungen Menschen noch niedriger als in diesem November. Unsere besonderen Anstrengungen für diese Personengruppe zeigen Wirkung und werden im nächsten Jahr noch weiter intensiviert“, beschreibt Käser die aktuelle Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit.
Mit 2.416 Personen waren im November 99 oder 3,9 Prozent weniger junge Leute von Jugendarbeitslosigkeit betroffen als noch im Oktober 2014 (2.515). Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegen die Zahlen damit um 236 oder 8,9 Prozent unter dem November 2013 (2.652).
Bei den über 50 Jahre alten arbeitslosen Personen blieb die Arbeitslosigkeit im November nahezu konstant (+ 2) und liegt aktuell bei 8.493 (Vormonat 8.491). Im Vorjahresmonat (8.173) waren in dieser Altersgruppe noch 320 Personen oder 3,9 Prozent weniger Menschen arbeitslos gemeldet.
Die darin enthaltene Zahl der arbeitslosen Personen über 55 Jahre sank im November im Vergleich zum Vormonat geringfügig von 4.859 auf nunmehr 4.845 (- 14 oder - 0,3 Prozent). Hier waren im Vorjahresmonat 4.493 Personen arbeitslos gemeldet. In dieser Altersgruppe sind damit aber immer noch 352 Personen oder 7,8 Prozent mehr als im November 2013 arbeitslos gemeldet.
Im Berichtsmonat waren 9.333 Ausländerinnen und Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen. Dies sind 66 oder 0,7 Prozent mehr als im Vormonat (9.267), aber 552 oder 6,3 Prozent mehr als im November des Vorjahres (8.781).
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank auch im November weiter und liegt jetzt bei 13.952 betroffenen Personen (- 121 und – 0,9 Prozent, Vormonat 14.073).
Der aktuelle Wert liegt damit um 35 Personen oder 0,3 Prozent unter dem des Vorjahresmonats (13.987).
Die Zahl der von Kurzarbeit betroffenen Personen für den Monat April 2014 lag bei 209 in 21 Betrieben. Für den Monat Juni 2014 zeigt sich im Moment in der Hochrechnung folgende Situation: 20 Betriebe mit 180 betroffenen Personen.
Mehr Zugänge in Arbeitslosigkeit aus einer Erwerbstätigkeit und auslaufende Maßnahmen bei gleichzeitig weniger Abgängen in Arbeit haben für Ulrich Käser in der Grundsicherung im November den weiteren Rückgang der Arbeitslosenzahlen gestoppt: „Im Versicherungsbereich setzt sich die erfreuliche Abwärtsentwicklung der Arbeitslosigkeit der letzten Monate auch im November weiter fort. Hier profitieren Arbeitslose auch weit stärker als in der Grundsicherung von der kräftigen Nachfrage am Markt.“ Wenn vor diesem Hintergrund die Zahl der Langzeitarbeitslosen im November unter die 14.000er Marke gesunken ist, sieht Käser darin eine gute, aber auch notwendige Entwicklung: „Langzeitarbeitslose haben bei der Integration in das Erwerbsleben mehr Hindernisse zu überwinden als andere Arbeitslose. Die seit August kontinuierliche sinkende Langzeitarbeitslosigkeit zeigt mir aber, dass die intensiven Bemühungen um diese Personengruppe und die vielfältigen Hilfsangebote sich auszahlen.“
Soweit die offiziellen Daten zum Arbeitsmarkt.
Einen Blick in das kommende Jahr zu werden wäre momentan noch Kaffeesatzleserei, an der sich Hans-Georg Grein, der Pressesprecher der Arbeitsagentur für Arbeit Duisburg, nicht beteiligen möchte. Erst einmal muß nach seinen Worten der Bundeshaushalt beschlossen werden, dann der Haushalt der Bundesagentur für Arbeit in Nürnburg.
Dies ist insofern wichtig, weil erst dann entschieden werden kann, wieviel Geld für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen bei uns in Duisburg ausgegeben werden kann. Momentan, Ende November 2014, bleibt für viele Maßnahmeträger wie auch auch 1-€-Jobber noch die Ungewißheit, wie es 2015 weitergeht.
Auch wenn das laufende Jahr 2014 noch nicht zu Ende ist, sei es schon einmal erlaubt, einen Rückblick auf das Jahr zu werfen. Da seien einige Fragen an Herrn Grein erlaubt - mit der stillen Hoffnung, daß er diese Fragen aufnimmt und möglicherweise in einem eigenen Text beantwortet.
Wie groß ist eigentlich der Marktanteil der Agentur für Arbeit Duisburg? Wieviele der tatsächlich offenen Stellen sind ihr bekannt? Wieviele Außendienste der Arbeitsvermittler gibt es? Können sie noch in nennenswertem Umfang nicht gemeldete Stellen akquierieren? Wie erfolgreich sind eigentlich private Arbeitsvermittler und Zeitarbeitsfirmen am Markt?
Wieviel Geld gibt die Agentur für die Subventionierung von Arbeitsplätzen aus? Ist es bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern hinreichend bekannt, daß es Förderungsmöglichkeiten wie ausbildungsbegleitende Hilfen, Mobilitätshilfe, Einarbeitungszuschüsse u. ä. gibt?
Es ist schon lange bekannt, daß es bei uns in Duisburg viel zu wenig sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gibt. Inwieweit bemüht sich die Agentur für Arbeit in Zusammenarbeit mit Lokalpolitik, Arbeitgeber- und Arbeitnehmer, Arbeitsplätze zu schaffen?
In welchem Umfang sind die Berufsberater in den Schulen unterwegs, um für betrieblich - schulische und andere Ausbildung zu werben? Die Lebenserfahrung hat mir persönlich gezeigt, daß es auch heute noch immer mehr als genug Jugendliche in Schulen gibt, die lieber das Leben genießen oder Geld verdienen möchten, dafür auf eine Berufsausbildung verzichten und es später umso schwerer haben, beruflich Fuß zu fassen.
Wie heißt es so schön: An ihren Taten sollt ihr jemanden messen. Ein wenig statistisches Material auch zu scheinbaren Randthemen und deren Einordnung wäre für den Leser hilfreich.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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