Kriminalitätsbericht 2023
Anstieg der Gesamtkriminalität um 3,32%

Foto: Polizei Duisburg

Der Kriminalitätsbericht für das Jahr 2023, veröffentlicht von der Polizei Duisburg am 04. April 2024, zeigt einen Anstieg der Gesamtkriminalität um 3,32% auf insgesamt 47.911 Fälle. Im Vergleich zu anderen Großstädten in Nordrhein-Westfalen, die Anstiege von über 10% verzeichneten, ist dies ein vergleichsweise niedriger Wert. Die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen blieb mit 18.847 nahezu unverändert im Vergleich zum Vorjahr.

Die Gewaltkriminalität stieg um 87 Fälle auf 2.057 Straftaten an, wobei die Aufklärungsquote mit 71,46% annähernd stabil blieb. Eine detaillierte Analyse der Gewaltstraftaten in den verschiedenen Stadtteilen wurde nicht veröffentlicht, aber es wurde festgestellt, dass die Gewaltkriminalität in einigen Stadtteilen gesunken ist, während sie im Dellviertel zugenommen hat.

Anstieg der Tötungsdelikte um sechs FälleIm Bereich der Straftaten gegen das Leben wurden insgesamt 21 Tötungsdelikte erfasst, ein Anstieg um sechs Fälle im Vergleich zum Vorjahr. Die Aufklärungsquote lag insgesamt bei 95,24%. Bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung wurden 898 Fälle registriert, wobei die Aufklärungsquote bei etwa 83% lag. Besonders besorgniserregend war der Anstieg der Vergewaltigungsdelikte um 19,7% auf 85 Fälle, obwohl die Aufklärungsquote von 80,26% auf 91,67% stieg.

Die Zahl der Raubdelikte stieg um 6,76% auf 521 Fälle an, wobei die schweren Raubüberfälle in Wohnungen nahezu verdoppelt wurden. Die Aufklärungsquote variierte je nach Art des Raubüberfalls, wobei bei Handtaschenrauben eine Aufklärungsquote von 72,7% erreicht wurde. Im Bereich der Einbruchsdelikte gab es einen Rückgang um 13,92% auf 977 Fälle. Die meisten Einbrüche ereigneten sich im Stadtteil Marxloh. Die Aufklärungsquote stieg auf 14,94%.

Der Anstieg der Straftaten geht wieder in Richtung der Zahlen der Vor-Corona-Zeit […]. Seit zwei Jahren verzeichnen wir hauptsächlich einen Anstieg bei den Diebstahlsdelikten. Ein Grund dafür ist, dass die Menschen nach Corona mehr auf die Straße, auf Veranstaltungen oder in die Innenstädte, gehen und so wieder öfter Opfer von Taschendieben werden. Beim Diebstahlsbereich handelt es sich um schwer aufklärbare Delikte, deshalb geht auch die Aufklärungsquote tendenziell nach unten.

Leitender Kriminaldirektor Christian Voßkühler

Die Gesamtzahl der Rauschgiftdelikte blieb mit 2.651 Delikten nahezu konstant. Allerdings gab es einen Anstieg von 22% bei Verstößen mit Kokain. Die Straßenkriminalität stieg um 700 Delikte auf insgesamt 11.037 Fälle an, wobei die Aufklärungsquote leicht sank.

Jugendliche waren bei Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und Raubdelikten häufiger vertreten. Etwa 21,63% aller ermittelten Tatverdächtigen waren unter 21 Jahre alt. Nichtdeutsche Tatverdächtige machten 43,75% aller ermittelten Tatverdächtigen aus, wobei die Ausländerkriminalität in einigen Deliktbereichen leicht angestiegen ist. Rumänische Staatsangehörige stellten dabei seit 2014 die größte Gruppe nichtdeutscher Tatverdächtiger dar.

Autor:

Egemen Semih Köse aus Duisburg

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