Gestern "feierte" Deutschland Erdüberlastungstag
Alle Ressourcen aufgebraucht für 2024

Am 2. Mai, also bereits früher als im letzten Jahr, hat Deutschland seine natürlichen Ressourcen aufgebraucht und nutzt von da an mehr, als maximal innerhalb eines Jahres nachwachsen kann. Das heißt, für den Rest des Jahres lebt Deutschland sozusagen auf Pump, sprich auf Kosten ärmerer Länder und, nicht zu vergessen, auf Kosten zukünftiger Generationen.
Der Erdüberlastungstag wird jedes Jahr vom Global Footprint Network errechnet und veröffentlicht. Für die ganze Welt gesehen liegt der Tag erst Ende Juli beziehungsweise Anfang August.
Deutschland hat wie viele andere Industriestaaten sein Ressourcenlimit schon relativ früh erreicht. In Frankreich liegt der Überlastungstag auch Anfang Mai. In Katar oder auch in Luxemburg war er bereits Mitte Februar erreicht, in den USA Mitte März. China hat noch Zeit bis Anfang Juni. Ein Staat wie Indonesien kommt mit seinen Ressourcen fast genau aus. Dort wird der Überlastungstag in diesem Jahr aller Voraussicht nach gegen Ende November erreicht.
Ein hoher Ressourcenverbrauch bringt nicht nur das Klima und die Umwelt, sondern auch die Biodiversität ins Ungleichgewicht. Eine neue Modellstudie renommierter Klimaforschender unter Beteiligung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, kommt zu der Schlussfolgerung, dass der Klimawandel bis zur Mitte des Jahrhunderts zum Hauptgrund werden könnte, was den Verlust biologischer Vielfalt angeht.
"Die derzeitigen politischen Maßnahmen reichen nicht aus, um die internationalen Ziele für die biologische Vielfalt zu erreichen", sagt Alexander Popp, Professor für nachhaltige Landnutzung und Klimaschutz an der Universität Kassel und Mitautor der Studie. "Es sind viel stärkere Anstrengungen nötig, um den vom Menschen verursachten Verlust der Biodiversität, eines der größten Probleme der Welt, einzudämmen."
Kritiker an den Berechnungen des Global Footprint Network führen an, der Überverbrauch von Ressourcen sei vor allem auf die CO2-Emissionen zurückzuführen, nicht auf die Ressourcennutzung. Wir verbrauchen nicht mehrere Erden, sagen sie. Wir haben auch nicht im Frühjahr alle Ressourcen verbraucht, die uns in einem Jahr zur Verfügung stehen. Aber die Welt produziert zu viel CO2.
Fazit: Wir müssen den CO2-Verbrauch reduzieren. Da wäre es wirklich sinnvoll gewesen, man hätte auch im Verkehrssektor etwas getan, statt lediglich das Schreckgespenst von Fahrverboten an die Wand zu malen, um damit den Freibrief zu erhalten, nichts zu tun zu brauchen. Ob es wirklich selbst dann, wenn man ein Tempolimit eingeführt und das Dienstwagenprivileg abgeschafft sowie Maßnahmen, welche die Menschen vom PKW auf die Bahn oder das Fahrrad bringen, ergriffen hätte, zu einem flächendeckenden Fahrverbot gekommen wäre? Ich weiß es nicht, aber ich glaube es erst dann, wenn man alle anderen Maßnahmen ausgeschöpft hat. Immerhin wurde diese Aussage ja mit einer bestimmten Absicht getroffen.

Autor:

Astrid Günther aus Duisburg

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