thyssenkrupp in der Krise
Achtung Termin-Änderung: Solidaritätskreis „Brücke der Solidarität“ trifft sich am 11.9.2020 im Hamborner Ratskeller

Fast jeden Tag der letzten Woche konnte man in der Tagespresse von thyssenkrupp und der Zukunftsaussicht des Stahlherstellers lesen. Es geht dem Stahlbetrieb schlecht, werden doch Monat für Monat bereits seit Vor-Corona-Zeiten Verluste gemacht. Von gegenwärtig täglich 3,78 Millionen EURO spricht Stahlchef Osburg in einem Interview vom 21.08.2020 mit der WAZ.
Um aber besonders in der Belegschaft und ihren Familien keine Unruhe aufkommen zu lassen, gibt er vollmundig das Ziel aus, im Geschäftsjahr 2021/22 wieder „schwarze Zahlen schreiben“ zu wollen.
Wie das?
Weltweit bestehen jährlich hunderte Millionen tonnen Überkapazitäten!
Automobil-, Anlagen- und Maschinenbau befinden sich in ihrer tiefsten Krise - weltweit!
Wo nimmt der Mann seinen Optimismus her?
Und schon wird als Lösung präsentiert: Der Staat springt dem Konzern bei der Umstellung auf CO2-arme bzw. CO2-freie Stahlherstellung zur Seite. Am Freitag kam Bundeswirtschaftsminister Altmaier extra nach Duisburg mit einer Zusage in Milliardenhöhe im Gepäck.
Also alles in Ordnung?

Da tauchen in den Artikeln immer auch Sätze auf wie „Wir bauen unser Standort-Netzwerk um und senken unsere Kosten, auch durch Stellenabbau.“ (so Osburg)
Also stehen Standorte, wie in Bochum oder Hüttenheim, auf der Abschussliste und die Arbeitsplätze dort werden vernichtet. Geplant sind bisher bis 2026 rund 3.000 Arbeitsplätze, die der Jugend unwiderruflich fehlen werden!
Auch wird immer wieder von Konsolidierung gesprochen und von möglichen Fusionen. Fast allen europäischen Stahlhersteller werden in dem Zusammenhang genannt. Konsolidierung heißt aber, in Europa sollen Kapazitäten abgebaut, also weitere Arbeitsplätze vernichtet werden..
Und im Betrieb?
Da werden gegenwärtig im Angestelltenbereich mit Kollegen von Seiten der Personalwirtschaft Gespräche geführt. Ziel: Sie sollten doch den Betrieb vor gesetzlichem Renteneintritt verlassen - obwohl sie teilweise noch Jahre davon entfernt sind. Und das passiert in vielen Fällen an den zuständigen Betriebsräten vorbei! Dazu sind die Abfindungsangebote unterirdisch, gleichen sie doch die mit dem vorzeitigen Ausscheiden verbundenen enormen Renteneinbußen in keinster Weise aus! Begleitet wird das von unterschiedlichsten Veränderungen an den Arbeitsplätzen der Kollegen - bis dahin, dass die Planstelle gestrichen, der Arbeitsplatz also weg ist. So wird ein enormer Druck auf die Kolleginnen und Kollegen ausgeübt.
Und in der Produktion?
Nach wie vor fehlen an allen Ecken und Enden Leute. Befristete Verträge werden nicht verlängert, Leiharbeiter nicht weiter angefordert. Also Stellenabbau auf kaltem Weg.
Und die Kollegen, die für die Übernahme ihrer befristeten Kollegen im KW I gestreikt hatten? Sie stehen gegenwärtig unter spezieller Kuratell und sollen im September in Einzelgesprächen beackert werden. Abmahnungen stehen als Drohung im Raum. Dagegen steht ihre Auffassung „Wir haben den Streik gemeinsam geführt - also führen wir die Gespräche auch gemeinsam!“ So ist es richtig - gemeinsam sind wir stark!
Es wird deutlich: Hier gibt es viel zu klären!

Um hierzu einen Betrag zu leisten, trifft sich der Solidaritätskreis „Brücke der Solidarität“ am
Termin verschoben auf den
Freitag dem 11. September um 18:00 Uhr
Im „Hamborner Ratskeller“ Duisburger Str. 213
(Linie 903 Haltestelle Hamborn Rathaus)
Bitte Nasen-Mund-Maske tragen und Corona-gerecht Abstand halten!

Autor:

Claus Thies aus Duisburg

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