2018 wird das Jahr der Entscheidungen - Bezirksbürgermeister Uwe Heider hält Rückblick und Ausschau
„Wir sind allen Unkenrufen zum Trotz immer noch gut aufgestellt. Und was noch wichtiger ist, wir haben klare Ziele vor Augen. Um die zu erreichen, werden wir jetzt gemeinsam unsere Schularbeiten machen.“ Hamborns Bezirksbürgermeister Uwe Heider blickt mit „realistischem Optimismus“ in die Zukunft.
Beim traditionellen Wochen-Anzeiger-Jahresgespräch mit dem „ersten Bürger Hamborns“ stand das von Heider vor langer Zeit auf den Weg gebrachte Motto „In guter Nachbarschaft leben“ im Mittelpunkt. „Wir müssen die Menschen mitnehmen, dann können und werden wir gemeinsam erfolgreich für unseren Stadtbezirk sein“, sagt er.
Die gelebte Nachbarschaft zieht sich auch stets wie ein roter Faden durch die Jahresempfänge des Bezirksbürgermeisters im Ausbildungszentrum von ThyssenKrupp Steel. Dann kommen immer gut 200 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Sport und Verwaltung zusammen. „Das“, so Uwe Heider, „stärkt zum einen die Gemeinschaft und fördert das Miteinander, das sprichwörtliche an einem Strang ziehen.“ Zum anderen geben die vielen Gespräche „wertvolle Impulse für die Zukunft, die nach und nach abgearbeitet und konkretisiert werden.“
Jugendlichen eine berufliche Perspektive bieten
Das wird auch im neuen Jahr am 9. März so sein, wenn Thomas Schlenz, Arbeitsdirektor von ThyssenKrupp Steel, erneut Gastgeber des Jahresempfangs ist: „Wir fangen diesmal früher an, damit die Gäste die Gelegenheit haben, sich das Ausbildungszentrum mit den riesigen Möglichkeiten mal in Ruhe anzuschauen.“ Den Jugendlichen in Hamborn eine berufliche Perspektive und damit eine Zukunft zu bieten, sei nach wie vor eine wichtige Aufgabe und das Ausbildungszentrum setze da beispielhafte Akzente. Ansonsten wird der Schwerpunkt des Jahresempfang 2018 im sozialen Engagement liegen. Heider nennt als ein Beispiel die aufmunternde Arbeit on Pater Oliver und seinem Team in Marxloh.
Der Bezirksbürgermeister blickt in unserem Gespräch aber auch zurück. Denn auch Ereignisse der Vergangenheit hätten mitunter Signalwirkung für die Zukunft. „Als die Kanzlerin Marxloh besucht hat, habe ich ja gesagt, dass ich nichts Außergewöhnliches davon erwartete, aber das Setzen eines Zeichens.“ Das sei eingetreten. Nach dem Merkel-Besuch floss „frisches Geld“ nach Marxloh und ein Ruck ging durch den Stadtteil. Initiativen wurden ergriffen. „Es gibt einen tollen Entwurf für den Campus Grillo-Gesamtschule, der verdeutlicht, dass auch Bildung bei uns groß geschrieben wird.“
Schrottimmobilien und Raser-Szene angegangen
Heider weiter: „Wir sind das Problem der Schrottimmobilien im zu Ende gehenden Jahr offensiv angegangen und setzen unsere Anstrengungen fort.“ Die Raserszene auf der B8 habe man Dank der dortigen Bürgerinitiative „weitestgehend entschärft.“ Uwe Heider ist überzeugt, dass 2018 in vielen Bereichen ein Jahr der Entscheidungen wird. Für die Rhein-Ruhr-Halle („Ich verspreche, hier passiert endlich was“) und deren Umfeld steht ein Investor in den Startlöchern, die Umgehungsstraße Marxloh-Walsum wird auf den Weg gebracht, womit das letzte große freie Gewerbegebiet angegangen werden kann. Radwege werden neu- und ausgebaut. Für das neue Neumühl-Quartier im Bereich des ehemaligen St. Barbara-Hospitals gibt es in Kürze ganz konkrete Planvorstellungen.
Die Innenhoffassade des Hamborner Rathauses wird saniert und dort werden auch neue Parkplätze geschaffen. Der Stadtbezirk Hamborn entwickelt sich erfolgreich weiter. Und dennoch: es gibt Dinge, die „schmecken“ dem Bezirksbürgermeister nicht so ganz. Die Abschaffung des „alten“ Bezirksamtes sieht er kritisch. Bürgernähe sähe anders aus. Der durch die Neuordnung „neugeschaffene“ Bezirksmanager hat zudem längst nicht den Einfluss und den Stellenwert des früheren Bezirksamtsleiters: „Die Augenhöhe in Amtsangelegenheiten und der Informationsfluss fehlen da oft.“
Hamborn war in vielen Dingen Vordenker und Vorreiter
Noch eines war, ist, und bleibt Uwe Heider wichtig: die Brauchtumspflege mit dem Erhalt von wichtigen Traditionen. So lädt er seit vielen Jahren ganz bewusst die Schützenvereine zum Empfang ins Hamborner Rathaus ein. Besonders freut ihn, dass 2018 drei Hamborner Schützenvereine ein gemeinsames Schützenfest feiern werden: „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung.“ OB Sören Link scheint das auch so zu sehen, denn er bemüht sich derzeit, ein gemeinsames Schützenfest einiger Duisburger Vereine zu installieren. Uwe Heider schmunzelt: „Wie bei der Wohnungsbörse ist auch hier Hamborn offensichtlich Vordenker und Vorreiter.“ Zu den Schützenfesten und Karnevalsumzügen und -veranstaltungen hat er eine klare Einstellung: „Es kann nicht sein, dass durch immer mehr Auflagen und teure Sicherheitsanforderungen so was kaputtgeht.“
Insgesamt blickt Uwe Heider, seit 2004 im Amt, mit Zuversicht ins neue Jahr und appelliert an alle Hamborner, nicht nur persönliche Interessen, sondern das Wohl des Gemeinwesens im Auge zu behalten. Bis 2020 ist er gewählt. Er wird die Zeit nutzen, sich mit aller Kraft für „sein“ Hamborn einzusetzen. Und danach? Heider mit einem verschmitzten, vielsagenden Lächeln: „Ich werde auch nicht jünger, und es war noch nie verkehrt, Jüngeren Verantwortung zu übertragen.“
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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