Neue Stromleitung reduziert schädliche Emissionen
100-Millionen-Projekt im Duisburger Norden

Die neue Stromtrasse verläuft weitgehend über Indusriegelände. Thomas Finke verdeutlicht, dass es dadurch kaum Beeinträchtigungen von Anwohnern gibt.
Foto: Reiner Terhorst
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Gut 100 Millionen Euro wird ein Projekt kosten, dass das Stromnetz im Duisburger Norden fit für eine klimaneutrale Zukunft machen soll. Abgeschlossen soll es im Jahr 2029 sein.

Beauftragt mit dem Großvorhaben ist die Amprion GmbH aus Dortmund als Übertragungsnetzbetreiber im Auftrag der Bundesnetzagentur. „Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die in vier Einzelmaßnahmen gegliedert ist“, erläutert der verantwortliche Projektleiter Thomas Finke.

Das Ziel ist die spürbare Erhöhung der elektrischen Transportkapazität zwischen Walsum und Beeck, Da die die Arbeiten zum größten Teil auf den Werksgeländen von Steag und Thyssen-Krupp durchgeführt werden, tendiere die Beeinträchtigung von Anwohnern gegen Null.

Stromnetz verstärken

„Wir verstärken das Stromnetz zwischen den Umspannanlagen Walsum und Beeck auf einer Länge von etwa neun Kilometern“, berichtet Finke weiter. Statt der bisherigen 220 Kilovolt (kV) Drehstrom wird die Leitung dann 380 Kilovolt transportieren. Das sei nicht zuletzt aufgrund der angepassten Produktionsprozesse der Industrie und einem erhöhten Strombedarf dringend nötig. Dadurch werden klimaschädliche Emissionen stark reduziert.

Deshalb hat die Gesamtmaßnahme auch einen Stellenwert im Netzentwicklungsplan 2021 bis 2035 des Bundes. Mit der Ertüchtigung der Stromleitung ist zudem der Neubau einer 380-kV-Umspannanlage am Driesenbusch in Walsum verbunden. Hierfür steht ein entsprechende acht Hektar große Freifläche zur Verfügung zur Verfügung. Die bestehende Umspannanlage in Beeck bekommt eine neue gasisolierte 380-kV-Schaltanlage.

Umspannanlage

Dann geht es zügig an den Ersatzneubau der Stromleitung. Masten müssen ausgetauscht und neue Kabel verlegt werden. „Im Vorfeld hat es zahlreiche Gespräche mit der Industrie, der örtlichen Politik, dem Regionalverband Ruhr, Bezirksregierung sowie Umwelt- und Naturschutzbehörden gegeben.

Zudem sind derzeit noch Gutachten in Arbeit, die Natur-, Vogel- und Artenschutz sowie die Bodenbeschaffenheit betreffen. Wasserrecht spielt ebenfalls eine Rolle. Das schreibt der Gesetzgeber vor. Aber Finke und Projektsprecher Dr. Matthias Machinek sind überzeugt, dass es keine Probleme geben wird, führe die neue Leitung doch weitgehend über bereits ertüchtigtes Industriegelände.

Wenn alle Gutachten und Pläne auf den Weg gebracht sind, gibt es ein Planfeststellungsverfahren durch die Bezirksregierung Düsseldorf, die auch Genehmigungsbehörde ist. Der Baubeginn soll im Jahr 2026 erfolgen.

Voll im Zeitplan

„Wir liegen mit unseren Planungen und vorbereitenden Maßnahmen voll im Zeitplan“, so Machinek, „und werden die Öffentlichkeit jeweils über den Stand der Dinge informieren.“ Das ist jetzt schon in einem „ersten Aufschlag“ erfolgt. An zwei Tagen standen Amprion-Mitarbeiter Interessenten in der Stadthalle Walsum Rede und Antwort.

An großformatigen Plänen und Schautafeln erläuterten sie die Einzelheiten des Projekts. „Wir haben uns gefreut, dass sich zahlreiche Mitarbeiter der betroffenen Unternehmen, Rats- und Bezirksvertretungsmitglieder, die zuständigen Behörden sowie interessierte Bürger sachkundig gemacht haben“, so Finke und Machinek.

Die neue Stromtrasse verläuft weitgehend über Indusriegelände. Thomas Finke verdeutlicht, dass es dadurch kaum Beeinträchtigungen von Anwohnern gibt.
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Thomas Finke (l.) und Dr. Matthias Machinek vor einem Modellausschnitt der neuen Strommasten. Die Traversen verfügen über eine erhöhte Tragfähigkeit.
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Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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