Smartes Urban Gardening in Duisburg-Neudorf
Zukunftstrend Grüne Oase

Jonathan Adrian (WBD), Stefan Gatz (DVV), Katja Kleegräfe (Pächterin), Phillip Gladen (GEBAG), Sandra Bube (GEBAG) und Meryem Schöck (WBD) - v.l.n.r. -  präsentieren die grüne Oase.
Foto: WBD
  • Jonathan Adrian (WBD), Stefan Gatz (DVV), Katja Kleegräfe (Pächterin), Phillip Gladen (GEBAG), Sandra Bube (GEBAG) und Meryem Schöck (WBD) - v.l.n.r. - präsentieren die grüne Oase.
    Foto: WBD
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Das Schaffen grüner und lebendiger Oasen inmitten von Städten ist schon lange nicht mehr wegzudenken. Grünflächen durch Urban Gardening sinnvoll zu nutzen und mit smarten Geräten (Internet der Dinge) zu verbinden, um nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern, ist das Ziel eines Gemeinschaftsprojekts in Duisburg-Neudorf.

Die Umgestaltung von Grün- und Freiflächen in Duisburg hat in den letzten Jahren durch den Fokus auf eine klimagerechte Stadtentwicklung besondere Aufmerksamkeit erfahren. In Zeiten von Smart City, Klimaveränderung und zunehmender Urbanisierung sollen bestimmte städtische Flächen in Kombination mit der Nutzung des Internet der Dinge der Stadt dabei helfen, Ressourcen zu schonen und die Umwelt intelligent nachhaltig zu schützen und zu nutzen.

Gemeinsam mit der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (DVV) und der GEBAG Duisburger Baugesellschaft mbH haben die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) ein Pilotprojekt in Duisburg-Neudorf umgesetzt, das nachhaltige Stadtentwicklung gezielt fördern soll und dabei neueste Technik integriert und so Urban Gardening mit den Ideen und Möglichkeiten einer Smart City kombiniert.

Pilotprojekt

Das Pilotprojekt wurde in einem Randbereich des Friedhofs Sternbuschweg in Duisburg-Neudorf, auf dem Gelände einer ehemaligen Baumschule, umgesetzt. Die Fläche beträgt etwa 1.200 Quadratmeter, wovon die Hälfte für das Projekt zur Verfügung steht. Neben zunächst 30 Hochbeeten gehören zu dem Urban Gardening Projekt eine Streuobstwiese, einen Komposter, ein Gerätehaus, eine Regentonne und ein Insektenhotel. Die Hochbeete können für fünf Euro pro Monat angemietet werden.

Interessierte Hobbygärtnerinnen und -gärtner können sich per E-Mail unter urban.gardening@wb-duisburg.de für ein Hochbeet bewerben. „Wir nehmen hier eine Entwicklung unserer Zeit auf und geben den Menschen in Duisburg die Möglichkeit zu gärtnern und anzubauen, auch ohne eigenen Garten zu besitzen. Aber wir denken Urban Gardening noch einen Schritt weiter und machen es innovativ und smart“, sagt Meryem Schöck aus dem Bereich Urbane Innovationen bei den WBD.

Großstadtgärtner

Das Projekt integriert außerdem auch innovativste Technik, denn zahlreiche Sensoren unterstützen die Großstadtgärtner dabei, ihre Beete bestmöglich zu pflegen. An einem Mast befindet sich eine Wetterstation zur Messung von Temperatur, relativer Luftfeuchte, Tau- und Frostpunkt, Sonneneinstrahlung und Luftdruck. Ein weiterer Sensor misst die Windstärke und -richtung. Der Windsensor wird über eine zentrale, solarbetriebene Steuereinheit betrieben.

Ein Regensensor erfasst die Niederschlagsmenge und ist in einer Regentonne installiert. Das gesammelte Wasser kann dann zur Bewässerung der Beete verwendet werden. Demnächst befindet sich ein zusätzlicher Feuchtigkeitssensor in einem gemeinsamen Beet von WBD, DVV und GEBAG. Der kann detaillierte Informationen über den Pflegezustand der Pflanzen liefern.

Erfahrungen

„Wir haben an verschiedenen Stellen in der Stadt schon wichtige Erfahrung mit der Einbindung von Sensorik gemacht. Diese Erfahrungen sind in dieses Projekt eingeflossen. Alle mit der Sensorik erfassten Informationen werden den Projektbeteiligten und Mietern über einen QR-Code zur Verfügung gestellt. Das über den QR-Code hinterlegte Dashboard liefert einen umfassenden Überblick über die erfassten Daten“, sagt Stefan Gatz, IT-Spezialist der DVV.

Die Nutzung der von den Sensoren gesammelten Daten hilft dabei, natürliche Ressourcen zu schonen und effizient einzusetzen. Die Umgestaltung von Grün- und Freiflächen in Duisburg spielt eine entscheidende Rolle für eine klimagerechte Stadtentwicklung. Auf diese Weise sinnvoll genutzte Frei- und Grünflächen leisten einen wichtigen Beitrag, im urbanen Raum durch die Speicherung von Niederschlagswasser Hitzeinseln zu vermeiden.

Versorgung

„Darüber hinaus geben Urban Gardening Projekte Stadtbewohnerinnen und -bewohnern eine Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen, ihr Quartier mitzugestalten, zu einer lokalen Versorgung mit gesunden Lebensmitteln beizutragen, die Biodiversität in der Stadt zu erhöhen und für mehr Leben und Gemeinschaft in ihrem Quartier zu sorgen“, sagt Sandra Bube, Teamleiterin Kundenbetreuung der GEBAG.

Zusammenfassend trifft das neu gedachte smarte Urban Gardening Projekt in Duisburg den Zahn der Zeit. Immer mehr Menschen möchten im urbanen Raum nicht auf nachhaltige, ökologische Produkte verzichten und setzten mehr und mehr auf eigenen Anbau. In Duisburg haben die drei verschiedenen Kommunalunternehmen der Stadt gemeinsam die Vision wahr werden lassen.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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