Die Saline im Revierpark Mattlerbusch ist komplett fertigestellt
Versöhnlicher Abschluss

Mit der endgültigen Fertigstellung der Gradierwerks im Revierpark Mattlerbuch kann dort jetzt wieder jede Menge gute Luft eingeatmet werden. Davon überzeugten sich Verantwortliche der Stadt und des Regionalverbands Ruhr persönlich.
Foto: RVR
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Ein Wechselbad der Gefühle durchleben zurzeit die Verantwortlichen im Revierpark Mattlerbusch und der Niederrhein-Therme. Zum einen bleibt die Ungewissheit, wann und unter welchen Rahmenbedingungen die Therme wieder öffnen kann, zum anderen gibt es die Gewissheit, dass mit der endgültigen Fertigstellung der Gradierwerks jetzt wieder jede Menge gute Luft eingeatmet werden kann.

Zumindest mit dem jetzt vollständig abgeschlossenen Neubau der Saline endet eine fast unendliche Geschichte. Das Gradierwerk Mattlerbusch wurde 2015 durch einen Sturm stark beschädigt. Lange war unsicher, wie und wann eine Instandsetzung durchgeführt werden könne und vor allem, wer das Ganze letztlich bezahlen solle. Zwischenzeitlich machte sich bei den Revierpark- und Thermenbesuchern großer Unmut über das marode Gradierwerk breit.

Es kam aber noch schlimmer. Im Sommer 2019 wurden die Saline, aber auch die beliebte Kelo-Sauna zu großen Teilen durch ein Feuer zerstört wurde. Mit Instandsetzung war plötzlich nichts mehr. Nahezu vollständige Neubauten mussten auf den Weg gebracht werden. Die Träger, zum einen der Regionalverband Ruhr (RVR), zum anderen die Stadt Duisburg, suchten gemeinsam nach Möglichkeiten, alles finanziell zu schultern.

Die parteiübergreifende
Rückendeckung hat geholfen

Rückendeckung, dass das alles wichtig sei und möglichst zeitnah über die Bühne gehen müsse, bekamen sie nicht nur parteiübergreifend von der örtlichen Politik, sondern von zahlreichen Bürgern und Institutionen. Eine Unterschriftenaktion, federführend vom SPD-Landtagsabgeordneten Frank Börner initiiert, setzte Zeichen des „eisernen Willens“. Dann haben die Träger schnell die Mittel für die Neubauten freigegeben.

Bereits seit Ende des letzten Jahres konnte zu bestimmten Zeiten salzhaltige Luft rund um das imposante Bauwerk, das nun mit einem Dach zum Schutz der Holzkonstruktion versehen wurde, geatmet werden. Ein übergangsweise installiertes Pumpensystem, das manuell in den Vormittagsstunden betrieben wurde, ließ das solehaltige Wasser an der Reisigwand hinabträufeln.

„Jetzt“, so berichtet Sandra Blat y Bränder, Betriebsleiterin im Revierpark Mattlerbusch und der Niederrhein-Therme, „sind aber auch Sanitär- und Elektroinstallationen abgeschlossen, so dass das Gradierwerk nicht mehr von Hand betrieben wird, sondern Tag und Nacht durchläuft und so auch am Nachmittag und an den Wochenenden salzhaltige Luft genossen werden kann. Die restlichen Arbeiten im Versorgungsschacht sind beendet und alle Bauzäune abgebaut.“

Ein wichtiger Anlaufpunkt
im Norden der Stadt

Der Vorplatz rund um das Gradierwerk wird im Rahmen des Projekts zur Revitalisierung ebenfalls umgestaltet und aufgewertet. „Hier“, so Blat y Bränder im Gespräch mit dem Wochen-Anzeiger, „wird es Bänke und Erholungsbereiche geben. Am nahegelegen Kiosk, der zurzeit renoviert wird, können kleine Leckereien genossen werden. Darum herum werden sich Spielbereiche für Kinder unterschiedlichster Altersgruppen gruppieren.“

Ein Bild vor Ort machten sich jetzt Vertreter der Stadt, allen voran Oberbürgermeister Sören Link, und des RVR mit Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel und Jürgen Hecht, Geschäftsführer der Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr. Der OB meinte dabei: „Der Revierpark Mattlerbusch ist ein wichtiger Anlaufpunkt für Bürgerinnen und Bürger im Duisburger Norden. Umso mehr freue ich mich, dass der Neubau des Gradierwerks nun komplett abgeschlossen ist und zur nachhaltigen Gesundheitsvorsorge im Revierpark wieder zur Verfügung steht.“

RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel ergänzte: „Investitionen in Freizeit- und Erholungsinfrastruktur wie in das Gradierwerk sind Investitionen in eine lebenswerte Metropole Ruhr. Neben dem neuen Bauwerk wollen wir daher den Revierpark Mattlerbusch ökologisch aufwerten und durch zeitgemäße Freizeitangebote zukunftsweisend weiterentwickeln.“

Ein Rückzugsort gerade
in Zeiten der Pandemie

Das jetzt voll funktionsfähige 40 Meter lange und acht Meter hohe Gradierwerk werde im Ballungsraum Ruhrgebiet mit seinen allgemeinen Belastungen aus der Industrie seine eigene Gesundheitsvorsorge betreiben, betonte Heiko Blumenthal als Vorsitzender des Beirates der Betriebsstätte Mattlerbusch. Gerade in Zeiten der Pandemie ist ein solcher Rückzugsort, an dem entspannte Gesundheitsvorsorge betrieben werden kann, besonders wertvoll und wichtig.

„Auch die Arbeiten an der neuen Eventsauna anstelle der Kelo-Sauna sind nahezu beendet“, so Sandra Blat y Bränder. Das Umfeld wird neu gestaltet. Es wird eine Terrasse geben, der Vorraum für die Aufgießer wird gerade eingebaut und einige kleine Elektroarbeiten werden noch abgeschlossen. Dann können dort bis 110 Personen dort Platz finden, unter „normalen“ Bedingungen.
Vermutlich wird das noch etwas dauern.

„Wir sind für mögliche Öffnungen, wie die auch immer aussehen mögen, bestens vorbereitet und hoffen, dass wir zumindest in absehbarer Zeit unter bestimmten Voraussetzungen die Außenbereiche öffnen können“, so Blat y Bränder zum Abschluss unsres Gespräches.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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